Marianna Martines: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „==Links==“ durch „==Weblinks==“)
 
(23 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Person
 
{{Person
|Personenname=Martinez, Marianna di
+
|Personenname=Martines, Marianna
|Abweichende Namensform=Martines, Marianna von; Martinez, Mariana; Martinez, Nannette; Martinez, Marianne;
+
|Abweichende Namensform=Martines, Anna Katharina; Martines, Marianna von; Martinez, Mariana; Martinez, Nannette; Martinez, Marianne;
 
|Geschlecht=weiblich
 
|Geschlecht=weiblich
|Geburtsdatum=04.04.1744
+
|Geburtsdatum=04.05.1744
 
|Geburtsort=Wien
 
|Geburtsort=Wien
 
|Sterbedatum=13.12.1812
 
|Sterbedatum=13.12.1812
 
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Wien
 
|Sterbeort=Wien
|Beruf=Sängerin; Komponistin
+
|Beruf=Sängerin; Komponistin; Pianistin
 
|Objektbezug=Frühe Neuzeit; Langes 19. Jahrhundert
 
|Objektbezug=Frühe Neuzeit; Langes 19. Jahrhundert
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 +
|Friedhof=St. Marxer Friedhof
 +
|Grabstelle aufgelassen=Nein
 
|WikidataID=Q274175
 
|WikidataID=Q274175
 
|GND=118937359
 
|GND=118937359
 +
|Familiäre Beziehung={{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Kind von
 +
|Name=Nicolo Martines
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Kind von
 +
|Name=Maria Theresia Martines
 +
}}
 +
|Bekanntschaft={{Beziehung
 +
|Beziehung=ist befreundet mit
 +
|Name=Pietro Bonaventura Metastasio
 +
}}{{Beziehung
 +
|Beziehung=ist Schülerin oder Schüler von
 +
|Name=Joseph Haydn
 +
}}{{Beziehung
 +
|Beziehung=ist Schülerin oder Schüler von
 +
|Name=Giuseppe Bonno
 +
}}
 +
|Bildname=MartinesMarianna.jpg
 +
|Bildunterschrift=Marianna Martines (Gemälde von Anton von Maron, um 1780)
 
}}
 
}}
 
{{Adresse
 
{{Adresse
Zeile 28: Zeile 49:
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
 
}}
 
}}
Marianna di Martinez, * 4. April 1744 Wien, † 13. Dezember 1812 Stadt 854 "auf der Saillerstadt" ([[1]], Seilerstätte 12, [[Weihburggasse 23]]), Sängerin, Komponistin.  
+
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Geburtsadresse
 +
|Bezirk=1
 +
|Straße=Kohlmarkt
 +
|Hausnummer=11
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
Marianna Martines, * 4. Mai 1744 Wien, † 13. Dezember 1812 Stadt 854 "auf der Saillerstadt" ([[1]], Seilerstätte 12, [[Weihburggasse 23]]), Pianistin, Sängerin, Komponistin.  
  
Wurde von [[Pietro Bonaventura Metastasio]] erzogen, gehörte zu den Schülerinnen Haydns und wohnte (wie dieser) bis 1782 1, Kohlmarkt 11. Komponierte Oratorien, Psalmen, Motetten, Sinfonien und Klavierkonzerte.
+
==Biografie==
 +
Marianna Martines wurde als Tochter von Nicolo und Maria Theresia Martines im [[Großes Michaelerhaus|Michaelerhaus]] am [[Kohlmarkt]] 11 in Wien geboren. Die neapolitanische Familie Martines (mit spanischen Vorfahren) kam Mitte der 20er Jahre des 18. Jahrhunderts mit dem damaligen päpstlichen Nuntius nach Wien, bei dem Nicolo Martines die Stelle eines Zeremonienmeisters innehatte. Im Michaelerhaus wohnte die Familie Martines in Untermiete beim befreundeten Dichter [[Pietro Bonaventura Metastasio|Pietro Metastasio]], von dem Marianna eine ausgezeichnete musikalische und literarische Erziehung erhielt. Sie gehörte auch zu den Schülerinnen [[Joseph Haydn|Joseph Haydns]], der zeitweise ebenfalls in diesem Haus wohnte.
 +
 
 +
Marianna Martines entwickelte sich nicht nur zu einer hervorragenden Pianistin und Sängerin, sondern komponierte auch Klaviersonaten, Orchestermusik, Vokal- und Chormusik. Sie spielte und sang am Kaiserlichen Hof und mit 17 Jahren wurde in der [[Michaelerkirche]] erstmals eine Komposition von ihr vor einem größeren Publikum aufgeführt.
 +
 
 +
Ein weiterer Hinweis, dass Marianna Martines zur ihren Lebzeiten einen gewissen Grad an Berühmtheit erlangt hatte, ist ihre Ernennung zum Ehrenmitglied der "Accademia dei Filarmonici" zu Bologna im Jahr 1773.
 +
 
 +
Marianna Martines erhielt auch Unterricht vom Hofkomponisten [[Giuseppe Bonno]], der auch Präses der [[Wiener Tonkünstler-Societät]] war und die 1782 das Oratorium "Isacco figura del Redentore" von Marianna Martines im [[Kärntnertortheater]] aufführte.
 +
 
 +
Nach dem Tod ihres väterlichen Freundes Metastasio im Jahr 1782, der ihr auch ein großes Erbe hinterlassen hatte, verließ Martines mit ihren Geschwistern die gemeinsame Wohnung im Michaelerhaus. Sie gründete eine musikalische Bildungseinrichtung an der sie auch selbst unterrichtete und veranstaltete musikalische Soirèen an denen auch Berühmtheiten wir ihr früherer Lehrer Joseph Hadyn oder auch [[Wolfgang Amadeus Mozart]] teilnahmen.
 +
 
 +
Marianna Martines starb im Alter von 68 Jahren und wurde auf dem [[St. Marxer Friedhof]] in Wien begraben.
 +
 
 +
==Quellen==
 +
*[https://digital.onb.ac.at/RepViewer/viewer.faces?doc=DTL_6154543&order=1&view=SINGLE Miserere : a 4 Voci concert.e con organo, 1768 ]
 +
*[https://digital.onb.ac.at/RepViewer/viewer.faces?doc=DTL_7574515&order=1&view=SINGLE  La tempesta : Kantate für Sopransolo mit Instrumentalbegleitung in F-Dur, 1778]
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
* Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
+
*Regina Nopp: Frau und Musik. Komponistinnen zur Zeit der Wiener Klassik (Linzer Schriften zur Frauenforschung, Bd. 1). Linz: Universitätsverlag R. Trauner 1995
* Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (Wiener Stadt- und Landesarchiv), Folge 4
+
*Irving Godt: Marianna Martines. A woman composer in the Vienna of Mozart and Haydn. Rochester: University of Rochester Press 2010
 +
*Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
 +
*Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (Wiener Stadt- und Landesarchiv), Folge 4
 +
*[https://mugi.hfmt-hamburg.de/receive/mugi_person_00000528 Melanie Unseld: Marianne Martines. In: MUGi. Musik und Gender im Internet] [Stand: 22.08.2022]
 +
 
 +
==Weblinks==
 +
*Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Marianna_von_Martines Marianne Martines]
 +
*Sophie Drinker Institut – Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Anja Herold, Jannis Wichmann: [https://www.sophie-drinker-institut.de/martines-marianna Martines Marianna].
 +
*[https://www.youtube.com/watch?v=Q1V6k_K7LQI YouTube: Marianne Martines - Concerto (A-Dur) da Cimbalo (c.1771)]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 15:42 Uhr

Marianna Martines (Gemälde von Anton von Maron, um 1780)
Daten zur Person
Personenname Martines, Marianna
Abweichende Namensform Martines, Anna Katharina; Martines, Marianna von; Martinez, Mariana; Martinez, Nannette; Martinez, Marianne
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 26752
GND 118937359
Wikidata Q274175
Geburtsdatum 4. Mai 1744
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. Dezember 1812
Sterbeort Wien
Beruf Sängerin, Komponistin, Pianistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof St. Marxer Friedhof
Grabstelle
Bildname MartinesMarianna.jpg
Bildunterschrift Marianna Martines (Gemälde von Anton von Maron, um 1780)
  • 1., Seilerstätte 12 (Sterbeadresse)
  • 1., Weihburggasse 23 (Sterbeadresse)
  • 1., Kohlmarkt 11 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marianna Martines, * 4. Mai 1744 Wien, † 13. Dezember 1812 Stadt 854 "auf der Saillerstadt" (1, Seilerstätte 12, Weihburggasse 23), Pianistin, Sängerin, Komponistin.

Biografie

Marianna Martines wurde als Tochter von Nicolo und Maria Theresia Martines im Michaelerhaus am Kohlmarkt 11 in Wien geboren. Die neapolitanische Familie Martines (mit spanischen Vorfahren) kam Mitte der 20er Jahre des 18. Jahrhunderts mit dem damaligen päpstlichen Nuntius nach Wien, bei dem Nicolo Martines die Stelle eines Zeremonienmeisters innehatte. Im Michaelerhaus wohnte die Familie Martines in Untermiete beim befreundeten Dichter Pietro Metastasio, von dem Marianna eine ausgezeichnete musikalische und literarische Erziehung erhielt. Sie gehörte auch zu den Schülerinnen Joseph Haydns, der zeitweise ebenfalls in diesem Haus wohnte.

Marianna Martines entwickelte sich nicht nur zu einer hervorragenden Pianistin und Sängerin, sondern komponierte auch Klaviersonaten, Orchestermusik, Vokal- und Chormusik. Sie spielte und sang am Kaiserlichen Hof und mit 17 Jahren wurde in der Michaelerkirche erstmals eine Komposition von ihr vor einem größeren Publikum aufgeführt.

Ein weiterer Hinweis, dass Marianna Martines zur ihren Lebzeiten einen gewissen Grad an Berühmtheit erlangt hatte, ist ihre Ernennung zum Ehrenmitglied der "Accademia dei Filarmonici" zu Bologna im Jahr 1773.

Marianna Martines erhielt auch Unterricht vom Hofkomponisten Giuseppe Bonno, der auch Präses der Wiener Tonkünstler-Societät war und die 1782 das Oratorium "Isacco figura del Redentore" von Marianna Martines im Kärntnertortheater aufführte.

Nach dem Tod ihres väterlichen Freundes Metastasio im Jahr 1782, der ihr auch ein großes Erbe hinterlassen hatte, verließ Martines mit ihren Geschwistern die gemeinsame Wohnung im Michaelerhaus. Sie gründete eine musikalische Bildungseinrichtung an der sie auch selbst unterrichtete und veranstaltete musikalische Soirèen an denen auch Berühmtheiten wir ihr früherer Lehrer Joseph Hadyn oder auch Wolfgang Amadeus Mozart teilnahmen.

Marianna Martines starb im Alter von 68 Jahren und wurde auf dem St. Marxer Friedhof in Wien begraben.

Quellen

Literatur

  • Regina Nopp: Frau und Musik. Komponistinnen zur Zeit der Wiener Klassik (Linzer Schriften zur Frauenforschung, Bd. 1). Linz: Universitätsverlag R. Trauner 1995
  • Irving Godt: Marianna Martines. A woman composer in the Vienna of Mozart and Haydn. Rochester: University of Rochester Press 2010
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (Wiener Stadt- und Landesarchiv), Folge 4
  • Melanie Unseld: Marianne Martines. In: MUGi. Musik und Gender im Internet [Stand: 22.08.2022]

Weblinks