Maria Tusch: Unterschied zwischen den Versionen
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|Abweichende Namensform=Pirtsch, Maria; Tusch, Marie | |Abweichende Namensform=Pirtsch, Maria; Tusch, Marie | ||
|Geschlecht=weiblich | |Geschlecht=weiblich | ||
− | + | |Geburtsdatum=1868/12/01 | |
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|Geburtsort=Klagenfurt | |Geburtsort=Klagenfurt | ||
− | |Sterbedatum=25 | + | |Sterbedatum=1939/07/25 |
|Sterbedatum unbekannt=Nein | |Sterbedatum unbekannt=Nein | ||
|Sterbeort=Klagenfurt | |Sterbeort=Klagenfurt | ||
|Beruf=Arbeiterin; Politikerin | |Beruf=Arbeiterin; Politikerin | ||
− | |Parteizugehörigkeit=Sozialdemokratische Arbeiterpartei | + | |Parteizugehörigkeit=Sozialdemokratische Arbeiterpartei |
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− | Maria Tusch, * | + | |Bildname=Maria Tusch.jpg |
+ | |Bildunterschrift=Maria Tusch, 1929 | ||
+ | |Verkehrsfläche=Maria-Tusch-Straße | ||
+ | |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 | ||
+ | |Bildquelle=Österreichische Nationalbibliothek | ||
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+ | Maria Tusch, * 1. Dezember 1868 Klagenfurt, † 25. Juli 1939 Klagenfurt, Arbeiterin, Politikerin. | ||
− | == | + | ==Biografie== |
Maria (auch: Marie) Tuschs unverheiratete Eltern waren bäuerliche Dienstboten. Mit sieben Jahren kam Maria in das Kloster Maria Saal, wo sie schon als Kind zur Arbeit im Wirtschaftswesen herangezogen wurde, um die Schulgebühren für die Volksschule im Kloster abzuarbeiten. Als Zwölfjährige begann sie ihre Arbeit in einer Tabakfabrik. Hier engagierte sie sich für bessere Arbeitsbedingungen sowie für eine Besserstellung der Frauen. Marie Tusch wurde Vertrauensfrau, später Betriebsrätin. Ihre gewerkschaftliche Tätigkeit brachte sie wiederholt in Konflikt mit der Fabriksleitung. Verheiratet war sie mit dem sozialdemokratisch organisierten Eisenbahner Anton Tusch. | Maria (auch: Marie) Tuschs unverheiratete Eltern waren bäuerliche Dienstboten. Mit sieben Jahren kam Maria in das Kloster Maria Saal, wo sie schon als Kind zur Arbeit im Wirtschaftswesen herangezogen wurde, um die Schulgebühren für die Volksschule im Kloster abzuarbeiten. Als Zwölfjährige begann sie ihre Arbeit in einer Tabakfabrik. Hier engagierte sie sich für bessere Arbeitsbedingungen sowie für eine Besserstellung der Frauen. Marie Tusch wurde Vertrauensfrau, später Betriebsrätin. Ihre gewerkschaftliche Tätigkeit brachte sie wiederholt in Konflikt mit der Fabriksleitung. Verheiratet war sie mit dem sozialdemokratisch organisierten Eisenbahner Anton Tusch. | ||
− | Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie Vorsitzende des Kärntner Landesfrauenkomitees der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs und Mitglied des Gemeindeausschusses St. Ruprecht bei Klagenfurt. 1919 wurde sie als eine der ersten acht Frauen in der Konstituierenden Nationalversammlung angelobt. Sie war die einzige unter den ersten weiblichen Abgeordneten, die nicht aus Wien kam und gehörte dem Nationalrat alle vier Legislaturperioden der Ersten Republik an. | + | Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde sie Vorsitzende des Kärntner Landesfrauenkomitees der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs]] und Mitglied des Gemeindeausschusses St. Ruprecht bei Klagenfurt. 1919 wurde sie als eine der ersten acht Frauen in der [[Provisorische Nationalversammlung|Konstituierenden Nationalversammlung]] angelobt. Sie war die einzige unter den ersten weiblichen Abgeordneten, die nicht aus Wien kam und gehörte dem [[Nationalrat]] alle vier Legislaturperioden der Ersten Republik an. |
Ihr Engagement galt besonders dem Schicksal der Kriegsversehrten. Als Sozialpolitikerin trat sie für die Rechte der Frauen sowie für die soziale Besserstellung von Arbeiterinnen und Müttern ein. Sie war gegen die strafrechtliche Verfolgung bei Abtreibungen. Marie Tusch galt auch als Expertin in wirtschaftlichen Fragen des österreichischen Tabakmonopols | Ihr Engagement galt besonders dem Schicksal der Kriegsversehrten. Als Sozialpolitikerin trat sie für die Rechte der Frauen sowie für die soziale Besserstellung von Arbeiterinnen und Müttern ein. Sie war gegen die strafrechtliche Verfolgung bei Abtreibungen. Marie Tusch galt auch als Expertin in wirtschaftlichen Fragen des österreichischen Tabakmonopols | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | *Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Tusch, Maria [ | + | *[https://search.wienbibliothek.at/permalink/f/1t3elt5/WBR_alma2180959120004516 Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Tusch, Maria [Signatur: TP-053124<nowiki>]</nowiki>] |
− | * | + | *[https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/1765 Frauen in Bewegung: Maria Tusch] [Stand: 06.02.2019] |
*Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. 9. Auflage. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 198 | *Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. 9. Auflage. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 198 | ||
− | == | + | ==Weblinks== |
*[http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01444/ Parlament: Maria Tusch] | *[http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01444/ Parlament: Maria Tusch] | ||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Tusch Wikipedia: Maria Tusch] | *[https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Tusch Wikipedia: Maria Tusch] | ||
*[http://www.renner-institut.at/fileadmin/frauenmachengeschichte/sozdemokratinnen/tusch.htm Renner-Institut: Maria Tusch] | *[http://www.renner-institut.at/fileadmin/frauenmachengeschichte/sozdemokratinnen/tusch.htm Renner-Institut: Maria Tusch] |
Aktuelle Version vom 23. November 2023, 14:41 Uhr
Maria Tusch, * 1. Dezember 1868 Klagenfurt, † 25. Juli 1939 Klagenfurt, Arbeiterin, Politikerin.
Biografie
Maria (auch: Marie) Tuschs unverheiratete Eltern waren bäuerliche Dienstboten. Mit sieben Jahren kam Maria in das Kloster Maria Saal, wo sie schon als Kind zur Arbeit im Wirtschaftswesen herangezogen wurde, um die Schulgebühren für die Volksschule im Kloster abzuarbeiten. Als Zwölfjährige begann sie ihre Arbeit in einer Tabakfabrik. Hier engagierte sie sich für bessere Arbeitsbedingungen sowie für eine Besserstellung der Frauen. Marie Tusch wurde Vertrauensfrau, später Betriebsrätin. Ihre gewerkschaftliche Tätigkeit brachte sie wiederholt in Konflikt mit der Fabriksleitung. Verheiratet war sie mit dem sozialdemokratisch organisierten Eisenbahner Anton Tusch.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie Vorsitzende des Kärntner Landesfrauenkomitees der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs und Mitglied des Gemeindeausschusses St. Ruprecht bei Klagenfurt. 1919 wurde sie als eine der ersten acht Frauen in der Konstituierenden Nationalversammlung angelobt. Sie war die einzige unter den ersten weiblichen Abgeordneten, die nicht aus Wien kam und gehörte dem Nationalrat alle vier Legislaturperioden der Ersten Republik an.
Ihr Engagement galt besonders dem Schicksal der Kriegsversehrten. Als Sozialpolitikerin trat sie für die Rechte der Frauen sowie für die soziale Besserstellung von Arbeiterinnen und Müttern ein. Sie war gegen die strafrechtliche Verfolgung bei Abtreibungen. Marie Tusch galt auch als Expertin in wirtschaftlichen Fragen des österreichischen Tabakmonopols
2012 wurde die Maria-Tusch-Straße in der Seestadt Aspern nach ihr benannt.
Literatur
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Tusch, Maria [Signatur: TP-053124]
- Frauen in Bewegung: Maria Tusch [Stand: 06.02.2019]
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. 9. Auflage. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 198