Limonadezelt: Unterschied zwischen den Versionen

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Viele Kaffeesieder suchten in weiterer Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die [[Kaffeehaus|Kaffeehäuser]] und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am [[Graben]] selbst) waren berühmt. Beliebt waren v.a. Erfrischungsgetränke und  "[[Gefrorenesmann|Gefrorenes]]" (Eis), das hier erstmals in Wien verzehrt wurde. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 [[Kreuzer]] pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder [[Johann Evangelist Milani|Milani]] servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am [[Kohlmarkt]] 6 ([[Café Milani]]) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).
 
Viele Kaffeesieder suchten in weiterer Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die [[Kaffeehaus|Kaffeehäuser]] und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am [[Graben]] selbst) waren berühmt. Beliebt waren v.a. Erfrischungsgetränke und  "[[Gefrorenesmann|Gefrorenes]]" (Eis), das hier erstmals in Wien verzehrt wurde. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 [[Kreuzer]] pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder [[Johann Evangelist Milani|Milani]] servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am [[Kohlmarkt]] 6 ([[Café Milani]]) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).
  
Die Limonadezelte waren auch bei Frauen sehr beliebt, da Kaffeehäuser eher denn Männern vorbehalten waren.
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Die Limonadezelte waren auch bei Frauen sehr beliebt, da Kaffeehäuser eher den Männern vorbehalten waren.
  
  
 
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*[http://www.wien.gv.at/vadb/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=Lokale&Type=S&SG=X&SID=133 Schanigärten in Wien]
 
*[http://www.wien.gv.at/vadb/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=Lokale&Type=S&SG=X&SID=133 Schanigärten in Wien]

Version vom 30. Juli 2015, 17:47 Uhr

Ansuchen um Erlaubnis zur Aufstellung eines Limonadezeltes (1780)
Daten zum Eintrag
Datum von
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Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 30.07.2015 durch WIEN1.lanm08rom
Bildname Limonadenzelt.jpg
Bildunterschrift Ansuchen um Erlaubnis zur Aufstellung eines Limonadezeltes (1780)

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Limonadezelt (Limonadehütte, auch Sommerkaffeehäuser oder Gifthütten, heute Schanigarten genannt; 1, Innere Stadt).

Als Limonadezelt, Vorläufer des heutigen Schanigartens, wird der während der warmen Jahreszeit mit behördlicher Genehmigung auf den Gehsteig oder die Straße gestellte Teil einer Wirts- oder Kaffeehauseinrichtung genannt. Schanigärten wurden meist durch schmale Grünpflanzencontainer gegenüber den Passantinnen und Passanten abgeschirmt und zuweilen durch Plachen oder Zelte gegen Regen geschützt.

Erstmals belegt ist das Limonadezelt von Johann Jakob Taroni, der 1754 die Bewilligung erhielt, vor seinem Kaffeehaus (Konskriptionsnummer 114; 1, Graben 14-15) ein Zelt mit "Erfrischungswasser" aufzustellen. Er war damit der Begründer der sogenannten Sommerkaffeehäuser (auch Gifthütten genannt), die sich bis in die Gegenwart erhalten haben. Eine Verbindung zwischen Taronis Vornamen Johann (Jean bzw. Gianni - Schani) und dem Begriff des "Schanigartens" ist wahrscheinlich. Peter Wehle erinnert an das alte Lied "Schani, trag' den Garten [das heißt die Grünpflanzen] 'raus", Gottfried Heindl meint analog dazu, dass die Aufforderung an den (häufig Schani gerufenen) Piccolo, "Schani, trag den Garten aussi", für die Bezeichnung maßgebend gewesen wäre.

Viele Kaffeesieder suchten in weiterer Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die Kaffeehäuser und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am Graben selbst) waren berühmt. Beliebt waren v.a. Erfrischungsgetränke und "Gefrorenes" (Eis), das hier erstmals in Wien verzehrt wurde. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 Kreuzer pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder Milani servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am Kohlmarkt 6 (Café Milani) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).

Die Limonadezelte waren auch bei Frauen sehr beliebt, da Kaffeehäuser eher den Männern vorbehalten waren.


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