Limonadezelt: Unterschied zwischen den Versionen

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1754 erhielt [[Johann Jakob Taroni]] die Bewilligung, vor seinem Kaffeehaus ([[Konskriptionsnummer (CNr.)|Konskriptionsnummer]] 114; 1, [[Graben 14-15]]) ein Zelt mit "Erfrischungswasser" aufzustellen. Er war damit der Begründer der sogenannten Sommerkaffeehäuser (auch Gifthütten genannt), die sich bis in die Gegenwart erhalten haben (eine Verbindung zwischen Taronis Vornamen und dem Begriff des "[[Schanigarten|Schanigartens]]" könnte zur Diskussion stehen. ''Siehe dazu:'' [[Café Taroni]].
 
1754 erhielt [[Johann Jakob Taroni]] die Bewilligung, vor seinem Kaffeehaus ([[Konskriptionsnummer (CNr.)|Konskriptionsnummer]] 114; 1, [[Graben 14-15]]) ein Zelt mit "Erfrischungswasser" aufzustellen. Er war damit der Begründer der sogenannten Sommerkaffeehäuser (auch Gifthütten genannt), die sich bis in die Gegenwart erhalten haben (eine Verbindung zwischen Taronis Vornamen und dem Begriff des "[[Schanigarten|Schanigartens]]" könnte zur Diskussion stehen. ''Siehe dazu:'' [[Café Taroni]].
  
Viele Kaffeesieder suchten in Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die Kaffeehäuser und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am [[Graben]] selbst) waren berühmt. Ausgeschenkt wurden v.a. Erfrischungsgetränke und  "[[Gefrorenesmann|Gefrorenes]]" (Eis) wurde hier erstmals in Wien verzehrt. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 [[Kreuzer]] pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder [[Johann Evangelist Milani|Milani]] servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am [[Kohlmarkt]] 6 ([[Café Milani]]) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).
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Viele Kaffeesieder suchten in Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die [[Kaffeehaus|Kaffeehäuser]] und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am [[Graben]] selbst) waren berühmt. Beliebt waren v.a. Erfrischungsgetränke und  "[[Gefrorenesmann|Gefrorenes]]" (Eis), dass hier erstmals in Wien verzehrt wurde. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 [[Kreuzer]] pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder [[Johann Evangelist Milani|Milani]] servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am [[Kohlmarkt]] 6 ([[Café Milani]]) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).
  
 
Die Limonadenzelte waren auch bei äußerst Frauen beliebt, da Kaffeehäuser eher denn Männern vorbehalten waren.
 
Die Limonadenzelte waren auch bei äußerst Frauen beliebt, da Kaffeehäuser eher denn Männern vorbehalten waren.

Version vom 16. Juli 2015, 14:12 Uhr

Ansuchen um Erlaubnis zur Aufstellung eines Limonadezeltes (1780)
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 16.07.2015 durch DYN.elwu
Bildname Limonadenzelt.jpg
Bildunterschrift Ansuchen um Erlaubnis zur Aufstellung eines Limonadezeltes (1780)

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Limonadezelt (Limonadehütte, auch Sommerkaffehäuser oder Gifthütten genannt; 1, Innere Stadt).

1754 erhielt Johann Jakob Taroni die Bewilligung, vor seinem Kaffeehaus (Konskriptionsnummer 114; 1, Graben 14-15) ein Zelt mit "Erfrischungswasser" aufzustellen. Er war damit der Begründer der sogenannten Sommerkaffeehäuser (auch Gifthütten genannt), die sich bis in die Gegenwart erhalten haben (eine Verbindung zwischen Taronis Vornamen und dem Begriff des "Schanigartens" könnte zur Diskussion stehen. Siehe dazu: Café Taroni.

Viele Kaffeesieder suchten in Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die Kaffeehäuser und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am Graben selbst) waren berühmt. Beliebt waren v.a. Erfrischungsgetränke und "Gefrorenes" (Eis), dass hier erstmals in Wien verzehrt wurde. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 Kreuzer pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder Milani servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am Kohlmarkt 6 (Café Milani) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).

Die Limonadenzelte waren auch bei äußerst Frauen beliebt, da Kaffeehäuser eher denn Männern vorbehalten waren.