Liesl Ujvary: Unterschied zwischen den Versionen

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2002 erschien der Band „Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte“, worin Ujvary jegliche erzählerische Kohärenz auflöst.  
 
2002 erschien der Band „Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte“, worin Ujvary jegliche erzählerische Kohärenz auflöst.  
  
Einen besonderen Stellenwert in Ujvarys Werk nehmen ihre eigenen fotografischen Arbeiten ein, wovon der „Fotoroman Bisamberg“ zeugt. Mit der Kamera porträtiert Ujvary auch das schriftstellerische Umfeld, es entstand z. B. die Serie „Hard & soft“ mit Fotografien von [[Heimrad Bäcker]], [[Franz Josef Czernin]], [[Stephan Eibl]], [[Hil de Gard]], [[Elfriede Gerstl]], [[Bodo Hell]], [[Ernst Jandl]], [[Elfriede Jelinek]], [[Gerhard Kofler]], [[Friederike Mayröcker]], [[Walter Pilar]], [[Elisabeth Reichart]], [[Ferdinand Schmatz]] usw.
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Einen besonderen Stellenwert in Ujvarys Werk nehmen ihre eigenen fotografischen Arbeiten ein, wovon der „Fotoroman Bisamberg“ zeugt. Mit der Kamera porträtiert Ujvary auch das schriftstellerische Umfeld, es entstand z. B. die Serie „Hard & soft“ mit Fotografien von [[Heimrad Bäcker]], [[Franz Josef Czernin]], [[Stephan Eibl]], Hil de Gard, [[Elfriede Gerstl]], [[Bodo Hell]], [[Ernst Jandl]], [[Elfriede Jelinek]], [[Gerhard Kofler]], [[Friederike Mayröcker]], [[Walter Pilar]], [[Elisabeth Reichart]], [[Ferdinand Schmatz]] usw.
  
 
Nicht zuletzt hat sich Liesl Ujvary mit der elektronischen Bearbeitung von Klängen beschäftigt und eine Reihe von Arbeiten für das ORF-Kunstradio gestaltet, darunter 1997 „Das Schubert Ding“, einen elektronischen Remix von 4 Impromptus von Franz Schubert. Das Kunstradio hat zwei CDs von Liesl Ujvary produziert: „Sex + Tod + Klangeffekte“ (1995), sogenannte Körpermusik aus den Geräuschen des Körpers mit Techniken der elektronischen Musik destilliert und „body music 3: sprache der gene“ (1996). 2003 brachte Ujvary die CD „Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte“ heraus, zuletzt die CD „trautonium jetztzeit“ (2008).
 
Nicht zuletzt hat sich Liesl Ujvary mit der elektronischen Bearbeitung von Klängen beschäftigt und eine Reihe von Arbeiten für das ORF-Kunstradio gestaltet, darunter 1997 „Das Schubert Ding“, einen elektronischen Remix von 4 Impromptus von Franz Schubert. Das Kunstradio hat zwei CDs von Liesl Ujvary produziert: „Sex + Tod + Klangeffekte“ (1995), sogenannte Körpermusik aus den Geräuschen des Körpers mit Techniken der elektronischen Musik destilliert und „body music 3: sprache der gene“ (1996). 2003 brachte Ujvary die CD „Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte“ heraus, zuletzt die CD „trautonium jetztzeit“ (2008).

Version vom 21. Januar 2015, 14:10 Uhr

Daten zur Person
Personenname Ujvary, Liesl
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
PageID 39227
GND 119506637
Wikidata
Geburtsdatum 10. Oktober 1939
Geburtsort Bratislava
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.01.2015 durch WIEN1.lanm09was


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur (Übernahme: 22. November 1985)
  • Förderungspreis für Literatur des Theodor-Körner-Stiftungsfonds (Verleihung: 1985)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 2005)


Liesl Ujvary, * 10. Oktober 1939 Bratislava. Schriftstellerin

Biographie

Liesl Ujvary, geboren am 10. Oktober 1939 in Pressburg, kam 1945 nach Österreich. Sie verbrachte ihre Kindheit in Niederösterreich und Tirol. Nach einem Studium in Wien und Zürich (Slavistik, althebräische Literatur und Kunstgeschichte) promovierte sie 1968 in Zürich mit einer Dissertation zu Ilja Ehrenburgs Roman „Julio Jurenito“. 1969/70 lehrte Ujvary russische Sprache und Literatur an der Sophia University (Jesuitenuniversität) in Tokio. 1970/71 folgte ein einjähriger Aufenthalt an der Patrice-Lumumba-Universität in Moskau. Seit 1971 lebt sie als Schriftstellerin in Wien.

Liesl Ujvary, die zu den wichtigsten Vertreterinnen der experimentellen sprachkritischen Literatur in Österreich zählt, gab 1975 den Band „Freiheit ist Freiheit“ mit inoffizieller sowjetischer Dichtung heraus. 1977 trat sie mit eigenen experimentellen poetischen Texten hervor, die sie unter dem Titel „Sicher & Gut“ veröffentlichte. 1983 erschien der Gedichtband „rosen, zugaben“ (1983). Ujvary greift darin Klischees der Alltagssprache auf und zeigt die vergeblichen Versuche, der Welt der Sprach- und Sprechmanipulationen zu entkommen.

1984 erschien Ujvarys erster Roman „Schöne Stunden“, es folgten weitere Prosatexte, die sich als multi-mediales Werk aus Worten, Bildern und Tönen präsentieren: das Traumbuch „Tiere im Text“ (1991), „Heisse Stories“ (1993), „Hoffnungsvolle Ungeheuer“ (1993) sowie die beiden monologischen Bände, „Lustige Paranoia“ (1995) und „Das reine Gehirn“ (1997) im Zyklus „Die redigierte Welt“.

In „Wildcards. Vorlesungen zur Literatur“ (1998) formuliert Ujvary ihre These vom Schriftsteller als Vermittler zwischen den virtuellen Kunstwelten der Sprache.

2002 erschien der Band „Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte“, worin Ujvary jegliche erzählerische Kohärenz auflöst.

Einen besonderen Stellenwert in Ujvarys Werk nehmen ihre eigenen fotografischen Arbeiten ein, wovon der „Fotoroman Bisamberg“ zeugt. Mit der Kamera porträtiert Ujvary auch das schriftstellerische Umfeld, es entstand z. B. die Serie „Hard & soft“ mit Fotografien von Heimrad Bäcker, Franz Josef Czernin, Stephan Eibl, Hil de Gard, Elfriede Gerstl, Bodo Hell, Ernst Jandl, Elfriede Jelinek, Gerhard Kofler, Friederike Mayröcker, Walter Pilar, Elisabeth Reichart, Ferdinand Schmatz usw.

Nicht zuletzt hat sich Liesl Ujvary mit der elektronischen Bearbeitung von Klängen beschäftigt und eine Reihe von Arbeiten für das ORF-Kunstradio gestaltet, darunter 1997 „Das Schubert Ding“, einen elektronischen Remix von 4 Impromptus von Franz Schubert. Das Kunstradio hat zwei CDs von Liesl Ujvary produziert: „Sex + Tod + Klangeffekte“ (1995), sogenannte Körpermusik aus den Geräuschen des Körpers mit Techniken der elektronischen Musik destilliert und „body music 3: sprache der gene“ (1996). 2003 brachte Ujvary die CD „Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte“ heraus, zuletzt die CD „trautonium jetztzeit“ (2008).

2004 erschien der Band „weiche welten“ mit Fotos, Texten und Musik als Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der damaligen Wiener Stadt- und Landesbibliothek. 2006 legte die Künstlerin den Prosaband „Alphaversionen“ vor.

Ujvary erhielt 1978 den Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur, 2005 den Förderpreis der Stadt Wien für Literatur.

Literatur

Links: