Bodo Hell

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Daten zur Person
Personenname Hell, Bodo
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 39659
GND 118841424
Wikidata Q88859
Geburtsdatum 15. März 1943
Geburtsort Salzburg
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1984)
  • Rauriser Literaturpreis des Landes Salzburg (Verleihung: 1972)
  • Förderungspreis für Literatur des Theodor-Körner-Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1975)
  • Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfonds der Zentralsparkasse Wien für Literatur (Verleihung: 1976)
  • Erich Fried-Preis für Literatur und Sprache (Verleihung: 1991)
  • Kulturpreis der Marktgemeinde St. Johann im Pongau (Verleihung: 1991)
  • Förderungspreis für Erzählungen d. Bundesministeriums f. Unterricht u. Kunst (Verleihung: 1988)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 29. April 1999, Übernahme: 1. Dezember 1999)
  • Preis der Literaturhäuser (Verleihung: 2003)
  • Telekom-Austria-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis (Verleihung: 2006)
  • THEATERlandPREIS des Landes Steiermark (Verleihung: 2014)
  • Heimrad-Bäcker-Preis (Verleihung: 2017)
  • Christine Lavant Preis (Verleihung: 2017)


Bodo Hell, * 15. März 1943 Salzburg, Schriftsteller.

Biografie

Bodo Hell studierte am Salzburger Mozarteum Orgel, an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien Film und Fernsehen sowie an der Universität Wien Philosophie, Germanistik und Geschichte. Er lebt als freiberuflicher Schriftsteller und multimedialer Künstler in Wien und am Dachstein in der Steiermark, wo er im Sommer eine Almwirtschaft betreut.

Als Autor von experimentellen Texten steht Hell in der Tradition der "Wiener Gruppe" und scheint besonders H. C. Artmann und Gerhard Rühm verpflichtet. Hells Buch "Stadtschrift" (1983), in dem Texte des öffentlichen Raums entlang der Wiener Buslinie 13A verarbeitet werden, steht exemplarisch für seine intensive Auseinandersetzung mit Versatzstücken aus der Medien- und Alltagssprache. Hell selbst verortet seinen poetologischen Zugang "in der Anonymität von Collage- und Zitationsverfahren" (Hell / Jandl 1992, S. 13).

Neben seinem literarischen Werk hat Hell auch radiophone sowie filmische Arbeiten gestaltet. Vier seiner Hörspiele schrieb er zusammen mit Liesl Ujvary. Über seine Schriftstellerkollegin Friederike Mayröcker, mit der er befreundet war, legte er 1990 unter dem Titel "Ein Häufchen Blume, ein Häufchen Schuh" ein vielbeachtetes TV-Feature vor. Hell ist weiters für Gemeinschaftsprojekte mit Bildenden Künstler:innen und Fotograf:innen bekannt, in denen sich Bild und Text kongenial ergänzen: So entstand etwa der 1997 erschienene bibliophile Band "An der Wien" in Zusammenarbeit mit Linde Waber; für den kleinformatigen Kunstband "Yppenplatz 4356 m²" (2005) von Linda Wolfsgruber steuerte Hell einen Text über den titelgebenden Ort bei. An der "Schule für Dichtung" in Wien hatte Hell bereits in den 1990er Jahren mehrere Kurse geleitet, die seine (intermedialen) Kooperationen zum Thema haben.

Ein besonderes Anliegen des Autors war und ist das Zusammenspiel von Text, Vortrag und Dramaturgie bei öffentlichen Lesungen. Beim Ingeborg-Bachmann-Preis im Juni 2006 belegte Hell mit dem Beitrag "Stadt Land Berg" den zweiten Platz (Telekom-Austria-Preis), seinen Vortrag begleitete er mit virtuosem Maultrommelspiel.

Anlässlich von Hells 70. Geburtstag erschien in seinem Stammverlag Droschl der Prosaband "Bodo Hell Omnibus", der nicht nur vergriffene, schwer zugängliche und darüber hinaus neue Texte des Künstlers präsentiert, sondern auch Schriften zu seiner Person und seinem Werk, unter anderen von Franz Josef Czernin, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker.

Ein Teilvorlass Bodo Hells (1 Archivbox), der Recherche-, Entstehungs- und Rezeptionsmaterial zum "Stadtschrift"-Projekt enthält, befindet sich seit 2004 in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Werke (Auswahl)

  • Bodo Hell: Stadtschrift. Mit 200 Fotografien. Linz: edition neue texte 1983
  • Bodo Hell und Friederike Mayröcker: Der Donner des Stillhaltens/Larven Schemen Phantome. Graz / Wien: Droschl 1986
  • Bodo Hell: 666 Erzählungen. Mit 111 Fotografien. Graz / Wien: Droschl 1987
  • Bodo Hell und Ernst Jandl: Die wirklichen Möglichkeiten. Zwei Reden zum Erich-Fried-Preis 1991. Graz / Wien: Droschl 1992 (Essay, 9)
  • Bodo Hell: Die Devise lautet. Erzählung. Wien: Edition Splitter 1999
  • Bodo Hell: Tracht: Pflicht. Lese- und Sprechtexte mit zwei Bildreihen von Hil de Gard. Graz / Wien: Droschl 2003
  • Bodo Hell und Norbert Trummer: Admont abscondita. Denkbilder aus der barocken Klosterbibliothek. Weitra: Bibliothek der Provinz 2008
  • Bodo Hell: Omnibus. Texte von − Beiträge zu Bodo Hell. Graz / Wien: Droschl 2013
  • Bodo Hell: Stadtschrift. Fotos und Texte. Weitra: Bibliothek der Provinz 2015 (Bibliothek urbaner Kultur, 5)
  • Bodo Hell: Ritus und Rita. Graz / Wien: Droschl 2017 (Essay, 69)
  • Bodo Hell: Auffahrt. Graz / Wien: Droschl 2019 (Essay, 71)


  • An der Wien. Holzschnitte von Linde Waber. Text und Fotos von Bodo Hell. Nachwort von Angelica Bäumer. Wien: GaussPlatz11Verlag 1997
  • Linda Wolfsgruber: Yppenplatz 4356 m². [Mit einem Text über den Yppenplatz von Bodo Hell]. Weitra: Verlag publication PN°1 – Bibliothek der Provinz [2005]
  • Zsuzsanna Gahse / Bodo Hell: Parallelprosa mit Insel Werd. Ottensheim/Donau: Edition Thanhäuser 2017

Literatur

  • Manfred Mittermayer: Die Sprach-Welt des Bodo Hell. In: Dietmar Goltschnigg / Günther A. Höfler / Bettina Rabelhofer [Hg.]: "Moderne", "Spätmoderne" und "Postmoderne" in der österreichischen Literatur. Beiträge des 12. Österreichisch-Polnischen Germanistiksymposions Graz 1996. Zirkular, Sondernummer 51, Mai 1998, S. 155–179
  • Bodo Hell zwischen Wort- und Bergwelt. In: Wiener Zeitung, 10.12.2013 [Stand: 21.07.2022]]
  • Eduard C. Heinisch: Es "rauriselt" in der Literatur. Mit einem Preis ausgezeichnet: Bodo Ernst Hell. In: Die Furche, Nr. 6, 05.02.1972, S. 12


Bodo Hell im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks