Kramers Kaffeehaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Kramersches Kaffeehaus. Es war nicht, wie oft fälschlich behauptet wird, im Haus „Zur goldenen Krone" (auch [[Elefantenhaus]] oder „Zum schwarzen Elefanten" genannt) untergebracht, sondern in einem Haus im [[Schlossergassel]] (Konskriptionsnummer 598b). Es galt zu Zeiten Maria Theresias und Josephs II. als Wiener Sehenswürdigkeit. 1720 erwarb der Kaffeesieder Jacob Kramer das Haus, in dem er schon zuvor einen Kaffeeschank eingerichtet hatte. In seinem mit Talglichtern erleuchteten Lokal lagen die meisten Zeitungen und Zeitschriften Deutschlands und die wenigen Wiener Journale auf, weshalb das Kramersches Kaffeehaus einen Mittelpunkt des damaligen geistigen Wiens bildete. Aber erst unter seinem Nachfolger Andreas Furthmoser, der das Lokal 1750 kaufte, dürfte seine Anziehungskraft gestiegen sein. Unter Johann Michael Hertl schließlich, den wir 1771 als Besitzer kennen, erreichte seine Beliebtheit einen Höhepunkt. Nach Hertls Tod 1797 verlor das Geschäft sehr bald wieder seinen Ruf. Zu den ständigen Gästen zählten [[Cornelius Hermann Ayrenhoff|Cornelius Hermann von Ayrenhoff]], [[Alois Blumauer]], [[Lorenz Leopold Haschka]], [[Franz Ratschky]], [[Franz Stephan Rautenstrauch]] u. a.
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Kramersches Kaffeehaus. Es war nicht, wie oft fälschlich behauptet wird, im Haus „Zur goldenen Krone" (auch [[Zum schwarzen Elefanten (1, Graben)|Elefantenhaus]] oder „Zum schwarzen Elefanten" genannt) untergebracht, sondern in einem Haus im [[Schlossergasse (1, Innere Stadt)|Schlossergassel]] (Konskriptionsnummer 598b). Es galt zu Zeiten Maria Theresias und Josephs II. als Wiener Sehenswürdigkeit. 1720 erwarb der Kaffeesieder Jacob Kramer das Haus, in dem er schon zuvor einen Kaffeeschank eingerichtet hatte. In seinem mit Talglichtern erleuchteten Lokal lagen die meisten Zeitungen und Zeitschriften Deutschlands und die wenigen Wiener Journale auf, weshalb das Kramersches Kaffeehaus einen Mittelpunkt des damaligen geistigen Wiens bildete. Aber erst unter seinem Nachfolger Andreas Furthmoser, der das Lokal 1750 kaufte, dürfte seine Anziehungskraft gestiegen sein. Unter Johann Michael Hertl schließlich, den wir 1771 als Besitzer kennen, erreichte seine Beliebtheit einen Höhepunkt. Nach Hertls Tod 1797 verlor das Geschäft sehr bald wieder seinen Ruf. Zu den ständigen Gästen zählten [[Cornelius Hermann Paul von Ayrenhoff|Cornelius Hermann von Ayrenhoff]], [[Alois Blumauer]], [[Lorenz Leopold Haschka]], [[Franz von Ratschky|Franz Ratschky]], [[Rautenstrauchgasse|Franz Stephan Rautenstrauch]] u. a.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 27. Juni 2014, 15:08 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1719
Datum bis 1866
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.06.2014 durch WIEN1.lanm09bar

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Kramersches Kaffeehaus. Es war nicht, wie oft fälschlich behauptet wird, im Haus „Zur goldenen Krone" (auch Elefantenhaus oder „Zum schwarzen Elefanten" genannt) untergebracht, sondern in einem Haus im Schlossergassel (Konskriptionsnummer 598b). Es galt zu Zeiten Maria Theresias und Josephs II. als Wiener Sehenswürdigkeit. 1720 erwarb der Kaffeesieder Jacob Kramer das Haus, in dem er schon zuvor einen Kaffeeschank eingerichtet hatte. In seinem mit Talglichtern erleuchteten Lokal lagen die meisten Zeitungen und Zeitschriften Deutschlands und die wenigen Wiener Journale auf, weshalb das Kramersches Kaffeehaus einen Mittelpunkt des damaligen geistigen Wiens bildete. Aber erst unter seinem Nachfolger Andreas Furthmoser, der das Lokal 1750 kaufte, dürfte seine Anziehungskraft gestiegen sein. Unter Johann Michael Hertl schließlich, den wir 1771 als Besitzer kennen, erreichte seine Beliebtheit einen Höhepunkt. Nach Hertls Tod 1797 verlor das Geschäft sehr bald wieder seinen Ruf. Zu den ständigen Gästen zählten Cornelius Hermann von Ayrenhoff, Alois Blumauer, Lorenz Leopold Haschka, Franz Ratschky, Franz Stephan Rautenstrauch u. a.

Literatur

  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In: Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich. Band 13, S. 341 f.
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, Register
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 374