Karl Schwanzer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 3: Zeile 3:
 
|Titel=Dipl.-Ing.; Dr. techn.; Univ.Prof.
 
|Titel=Dipl.-Ing.; Dr. techn.; Univ.Prof.
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
 +
|GND=118762885
 
|Geburtsdatum=21.05.1918
 
|Geburtsdatum=21.05.1918
 
|Geburtsort=Wien
 
|Geburtsort=Wien

Version vom 3. Juli 2017, 15:19 Uhr

Daten zur Person
Personenname Schwanzer, Karl
Abweichende Namensform
Titel Dipl.-Ing., Dr. techn., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
PageID 14612
GND 118762885
Wikidata
Geburtsdatum 21. Mai 1918
Geburtsort Wien
Sterbedatum 20. August 1975
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.07.2017 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 29. August 1975
Friedhof Friedhof Neustift
Grabstelle Gruppe B, Reihe 10, Nummer 8
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 1958)
  • Grand Prix für Architektur. Weltausstellung Brüssel (Verleihung: 1958)
  • Preis der Stadt Wien für Architektur (Verleihung: 1959)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur (Verleihung: 1975)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 2. Juli 1969)
  • Josef Hofmann-Ehrung der Wiener Secession (Verleihung: 1954)

Karl Schwanzer, * 21. Mai 1918 Wien, † 20. August 1975 (Selbstmord) Wien, Architekt.

Studierte an der Technischen Hochschule Wien (Dipl.-Ing. 1940, Dr. techn. 1941), war 1947-1951 Assistent an der Akademie für angewandte Kunst und wurde 1959 als Prof. an die Technische Hochschule berufen (Vorstand des Instituts für Gebäudelehre und Entwerfen); Gastprofessuren führten ihn unter anderem nach Dortmund, Budapest, Darmstadt und Riad (Saudi-Arabien). Mit dem Entwurf für den Österreich-Pavillon auf der Brüsseler Weltausstellung (1958) verzeichnete er seinen ersten großen Erfolg (1962 in leicht veränderter Form für das Museum des 20. Jahrhunderts im Schweizergarten wieder aufgebaut). Zu seinen Werken in Wien gehören der Entwurf für den Neuen Gruftraum der Kapuzinergruft (1959/1960), der Neubau für das Wirtschaftsförderungsinstitut der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien (WIFI; 1960-1963), das Philipshaus (1962-1964), der Zubau zur Hochschule für angewandte Kunst (1962-1965), die (neue) Pötzleinsdorfer Kirche (Christ-Königs-Kirche; 1960-1963), das Pfarrzentrum Leopoldau (1972) und das Pensionistenheim (sub 10) Augarten (1973-1975); gemeinsam mit Kurt Hlawenicka legte er 1974 ein Überbauungsprojekt für den Franz-Josefs Bahnhof vor. Nach seinem Tod realisiert wurden das Evangelische Gemeindezentrum Per-Albin-Hansson-Siedlung (1977), das Technische Zentrum der CA (1978) und das Pensionistenheim (sub 14) Alszeile (1978-1981). Schwanzer baute unter anderem auch den Österreich-Pavillon für die Weltausstellung in Montreal (1967) und das Gebäude für die österreichische Botschaft in Brasilia (1974). Nicht realisiert wurde sein Entwurf zur Neugestaltung des Albertinaplatzes. Ab 1952 Mitglied der Secession. Mit Günther Feuerstein veröffentlichte er "Wiener Bauten 1900 bis heute" (1964), mit Siegfried Hermann "Wiener Bauten 1965-1975" (1975); Autobiographie "Architektur aus Leidenschaft" (1973); über 500 Bauberichte und Aufsätze in zwölf Sprachen.

Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1958), Grand Prix für Architektur. Weltausstellung Brüssel (1958), Preis der Stadt Wien für Architektur (1959), Großer österreichischer Staatspreis (postum 1975).

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 stellte Karl Schwanzer als Student 1938 einen Antrag auf Mitgliedschaft in die NSDAP. 1940 arbeitete Schwanzer in der kommunalen Verwaltung des Reichspräsidenten im besetzten Katowice/Oberschlesien, versah 1941 Dienst in der Luftwaffe und wurde nach einer Erkrankung nach Wien versetzt, wo er 1942 an der Technischen Hochschule promovierte. Da Schwanzer nicht in den offiziellen Akten als Parteimitglied aufschien, erfolgte 1948 seine Streichung aus der Liste der registrierungspflichtigen Personen. Nach Auffinden seines Antrags von 1938 wurde im selben Jahr allerdings ein neuerliches Verfahren eingeleitet.

Karl-Schwanzer-Gasse

Literatur

  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1. - 12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, Register
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/2: Wien. 13. - 18. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1984, Register
  • Neue Architektur in Österreich. 1945-1970. Wien: Bohmann 1969, S. 175 f.
  • Peter M. Bode / Gustav Peichl: Architektur aus Österreich seit 1960. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verl. 1980
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien. Von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966
  • Harald Sterk / Martina Paul / Walter Zednicek: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976-1986. Wien: Herold 1986
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 15 f.