Schweizergarten

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Im Schweizergarten (1962)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Grünfläche
Datum von 1920
Datum bis
Name seit 1920
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Maria-Josefa-Park
Benannt nach Schweiz
Bezirk 3
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke 21er Haus
PageID 15116
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.07.2022 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Schweizergarten.jpg
Bildunterschrift Im Schweizergarten (1962)


Der Schweizergarten (frühere Schreibung: Schweizer Garten), seit 1938 im 3. Bezirk, vorher im 10., hieß ursprünglich nach Erzherzogin Maria Josepha, der Mutter des späteren Kaisers Karl I., Maria-Josefa-Park. Dies hatte der Stadtrat am 4. März 1904 mit Zustimmung der Erzherzogin beschlossen und die k.k. Statthalterei für Österreich unter der Enns am 15. April 1904 zur Kenntnis genommen. Der Park wurde 1905/1906 im ehemaligen Vorfeld des Linienwalls neben dem damaligen Ostbahnhof südlich des Landstraßer Gürtels angelegt und am 5. Juni 1906 eröffnet.

1920 wurde der Park vom Roten Wien unter Bürgermeister Jakob Reumann zur Erinnerung an die Hilfssendungen aus der Schweiz nach dem Ersten Weltkrieg in Schweizergarten umbenannt.

Der Schweizergarten ist als Landschaftsgarten im Stil eines Englischen Gartens gestaltet (Wasserläufe, Teiche) und besitzt ein Rosarium, ein Restaurant und ein städtisches Kinderfreibad. Am Einschnitt der Verbindungsbahn, der heutigen Schnellbahn-Stammstrecke, hat sich ein Stück des alten Linienwalls erhalten.

Die ursprüngliche Ausstattung wurde während des Zweiten Weltkriegs größtenteils zerstört. 1962 wurde im hier neu aufgebauten Österreich-Pavillon der Weltausstellung 1958 in Brüssel vom Unterrichtsministerium das Museum des 20. Jahrhunderts eröffnet, das im Volksmund als "Zwanzigerhaus" bekannt wurde. Das Gebäude wurde 2001 an die Österreichische Galerie Belvedere übergeben. Sie modernisierte und erweiterte das Bauwerk und eröffnete es im November 2011 unter dem Namen 21er Haus wiederum als Standort für moderne und zeitgenössische Kunst.

Im Park wurde am 25. Oktober 1966 das "Staatsgründungsdenkmal" enthüllt, eine von Heinrich Deutsch gestaltete Säule zur Erinnerung an die Gründung der Zweiten Republik am 27. April 1945. Am 24. April 1997 wurde im Schweizergarten ein Krocket-Turnierplatz eröffnet (Rasenspiel mit Holzkugeln, die mit Holzhämmern in Zielpunkte geschlagen werden). 2010 wurde als Geschenk der Republik Polen zum 200. Geburtstag des Komponisten Fryderyk Franciszek Chopin (1810 bis 1849) eine Plastik errichtet, gestaltet von Krzysztof Bednarski. Das Denkmal soll auch daran erinnern, dass Chopin von 1829 bis 1831 in Wien gewohnt hat, und zwar an der heutigen Adresse Kohlmarkt 9.

Am bahnhofsseitigen Rand des Schweizergartens befand sich Jahrzehnte lang die südliche Endstation der Straßenbahnlinie D. Sie wurde am 9. Dezember 2012 zum östlichen Eingang des 2015 fertiggestellten Hauptbahnhofs verlängert. Quer durch den Park verläuft als Verbindung von der Canettistraße im 10. Bezirk zur Fasangasse im 3. Bezirk die Schweizergartenstraße. Auf Objekt 1 des Arsenals zu führt die Heeresmuseumstraße; sie mündet in die Ghegastraße, die das Areal des Schweizergartens an seinem südöstlichen Rand beim Arsenal begrenzt.

Arsenal mit Maria-Josefa-Park, um 1906

Weiters im Park: Denkmal für Rudolf Steiner.

Quellen

Literatur

  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 157