Kahlenbergrestaurant: Unterschied zwischen den Versionen

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Kahlenbergrestaurant (19, [[Kahlenberg]]), ein (mit Rücksicht auf die Kahlenbergkirche [ [[Josefskirche (19)|Josefskirche]] ]) flaches Gebäude mit Terrassen in verschiedenen Ebenen und gelungener Silhouette, erbaut 1934 (zugleich mit dem Bauteil Eins der Wiener [[Höhenstraße]]) mit Unterstützung des [[Wiener Assanierungsfonds]] nach Plänen von [[Erich Boltenstern]]. Die Wandmalereien schufen Leopold Schmid und Herbert Dimmel. Von Schmid stammen auch die Temperamalereien "Feldherren 1683" auf der Holztäfelung des Speisesaals (1937). Mit dem als Massenbetrieb konzipierten Restaurant sollte, mit dem sogenanten "kleinen Mann" ein neues Publikum gewonnen werden. An das Restaurant wurde 1962 nach Plänen von [[Hermann Kutschera]] ein Hotel angebaut (1991 stillgelegt).
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Kahlenbergrestaurant (19, [[Kahlenberg]]), ein (mit Rücksicht auf die Kahlenbergkirche [ [[Josefskirche (19)|Josefskirche]] ]) flaches Gebäude mit Terrassen in verschiedenen Ebenen und gelungener Silhouette, erbaut 1934 im [[Ständestaat|Dollfuß-/Schuschnigg-Regime]].
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Das Restaurant wurde im [[Schwarzes Wien|schwarzen Wien]] im Zuge des ersten Bauteils der [[Höhenstraße]] mit Unterstützung des [[Wiener Assanierungsfonds]] nach Plänen von [[Erich Boltenstern]] errichtet. Mit dem als Massenbetrieb konzipierten Restaurant sollte, mit dem sogenanten "kleinen Mann" ein neues Publikum gewonnen werden. Die Wandmalereien schufen Leopold Schmid und Herbert Dimmel. Von Schmid stammen auch die Temperamalereien "Feldherren 1683" auf der Holztäfelung des Speisesaals (1937). An das Restaurant wurde 1962 nach Plänen von [[Hermann Kutschera]] ein Hotel angebaut (1991 stillgelegt).
  
 
Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wird über die Frage diskutiert, in welcher Weise das desolate Kahlenbergrestaurant, das 1934 von [[Erich Boltenstern]] errichtet worden ist (weshalb das Bundesdenkmalamt mit seiner Zustimmung zu einem Abbruch zögert), saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden könnte. 2004 legte der Döblinger Architekt Heinz Neumann dem Besitzer des Areals, dem Wiener Rechtanwalt Dr. Leopold Wieninger, einen Bebauungsplan vor: ein optisch unaufdringliches Ausflugsrestaurant, das die Kahlenberger Kirche wieder in das Blickzentrum des Panoramas rückt; seitlich von ihr führen schlichte gläserne Aussichtsterrassen weg und bilden zugleich Zugänge zu den dreigeschossig konzipierten Lokalitäten und zu den Nächtigungszimmern für die Hotelfach-Akademie "Modul".
 
Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wird über die Frage diskutiert, in welcher Weise das desolate Kahlenbergrestaurant, das 1934 von [[Erich Boltenstern]] errichtet worden ist (weshalb das Bundesdenkmalamt mit seiner Zustimmung zu einem Abbruch zögert), saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden könnte. 2004 legte der Döblinger Architekt Heinz Neumann dem Besitzer des Areals, dem Wiener Rechtanwalt Dr. Leopold Wieninger, einen Bebauungsplan vor: ein optisch unaufdringliches Ausflugsrestaurant, das die Kahlenberger Kirche wieder in das Blickzentrum des Panoramas rückt; seitlich von ihr führen schlichte gläserne Aussichtsterrassen weg und bilden zugleich Zugänge zu den dreigeschossig konzipierten Lokalitäten und zu den Nächtigungszimmern für die Hotelfach-Akademie "Modul".

Version vom 19. Oktober 2019, 14:49 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Kahlenberg
Einlagezahl
Architekt Erich Boltenstern
Prominente Bewohner
PageID 22938
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2019 durch DYN.sua
  • 19., Am Kahlenberg 3

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48° 16' 27.58" N, 16° 20' 14.61" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kahlenbergrestaurant (19, Kahlenberg), ein (mit Rücksicht auf die Kahlenbergkirche [ Josefskirche ]) flaches Gebäude mit Terrassen in verschiedenen Ebenen und gelungener Silhouette, erbaut 1934 im Dollfuß-/Schuschnigg-Regime.

Das Restaurant wurde im schwarzen Wien im Zuge des ersten Bauteils der Höhenstraße mit Unterstützung des Wiener Assanierungsfonds nach Plänen von Erich Boltenstern errichtet. Mit dem als Massenbetrieb konzipierten Restaurant sollte, mit dem sogenanten "kleinen Mann" ein neues Publikum gewonnen werden. Die Wandmalereien schufen Leopold Schmid und Herbert Dimmel. Von Schmid stammen auch die Temperamalereien "Feldherren 1683" auf der Holztäfelung des Speisesaals (1937). An das Restaurant wurde 1962 nach Plänen von Hermann Kutschera ein Hotel angebaut (1991 stillgelegt).

Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wird über die Frage diskutiert, in welcher Weise das desolate Kahlenbergrestaurant, das 1934 von Erich Boltenstern errichtet worden ist (weshalb das Bundesdenkmalamt mit seiner Zustimmung zu einem Abbruch zögert), saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden könnte. 2004 legte der Döblinger Architekt Heinz Neumann dem Besitzer des Areals, dem Wiener Rechtanwalt Dr. Leopold Wieninger, einen Bebauungsplan vor: ein optisch unaufdringliches Ausflugsrestaurant, das die Kahlenberger Kirche wieder in das Blickzentrum des Panoramas rückt; seitlich von ihr führen schlichte gläserne Aussichtsterrassen weg und bilden zugleich Zugänge zu den dreigeschossig konzipierten Lokalitäten und zu den Nächtigungszimmern für die Hotelfach-Akademie "Modul".

Quellen

  • WStLA, Bürgerschaft, B9 – Kommissionen: 3. Kuratorium für den Assanierungsfonds

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in vier Bänden. Bd.III/3: Wien. 19.–23. Bezirk. St. Pölten – Salzburg: Residenz 2010, S. 115
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Band: Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien: Anton Schroll & Co. 1996, S. 573
  • Rainer Knoche: Biedermeier am Kahlenberg. In: News. Immobilien-Extra, Mai 2004.
  • Magistrat der Stadt Wien [Hg.]: Wien im Aufbau. Band: Der Wiener Assanierungsfonds. Wien: Magistrat 1937, S. 64, Übersichtsplan
  • Georg Rigele: Die Wiener Höhenstraße. Autos, Landschaft und Politik in den dreißiger Jahren. Wien: Turia & Kant 1993, S. 131-137
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934. Wien: Promedia 2002, S. 414 f.