Kahlenbergerdorf (Vorort): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 11: Zeile 11:
 
|Bildrechte=Wiener Stadt- und Landesarchiv
 
|Bildrechte=Wiener Stadt- und Landesarchiv
 
}}
 
}}
Das Kahlenbergerdorf (19), ein Dorf mit der ursprünglichen Bezeichnung Kahlenberg (abzuleiten vom heutigen Leopoldsberg, der bis Ende des 17. Jahrhunderts Kahlenberg hieß und an dessen Fuß das Dorf liegt), nachweisbar ab etwa 1115.  
+
Das Kahlenbergerdorf (19) ist ein Dorf mit der ursprünglichen Bezeichnung Kahlenberg (abzuleiten vom heutigen Leopoldsberg, der bis Ende des 17. Jahrhunderts Kahlenberg hieß und an dessen Fuß das Dorf liegt), nachweisbar ab etwa 1115.  
  
Die Ortsherrschaft übte von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1848 das [[Stift Klosterneuburg]] aus. Auch die Kirche St. Johann Evangelist (erstmals genannt 1180) stand unter dem Patronat des Stifts (1260); sie wurde dem Stift 1482 inkorporiert, das Patrozinium nach 1529 auf St. Georg, den Patron der zerstörten Burgkapelle auf dem Leopoldsberg, abgeändert; siehe [[Kahlenbergerdorfer Kirche]].  
+
Die Ortsherrschaft übte von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zur Abschaffung der Grundherrschaften, 1848, das [[Stift Klosterneuburg]] aus. Auch die Kirche St. Johann Evangelist (erstmals genannt 1180) stand unter dem Patronat des Stifts (1260); sie wurde dem Stift 1482 inkorporiert, das Patrozinium nach 1529 auf St. Georg, den Patron der zerstörten Burgkapelle auf dem Leopoldsberg, abgeändert; siehe [[Kahlenbergerdorfer Kirche]].  
  
Das Kahlenbergerdorf hatte wegen seiner Lage am [[Donau]]ufer und am Engpass zwischen Berghang und Strom oftmals unter Überschwemmungen und Kriegshandlungen zu leiden. 1848 selbständige Gemeinde geworden, kam das Kahlenbergerdorf 1890 / 1892 als Teil des 19. Bezirks zu Wien. In dem um 1720 / 1750 erbauten "Schlössel" bestand 1875-1931 ein Kinderasyl des von Freimaurern gegründeten Vereins "Humanitas". Nächst dem Kahlenbergerdorf wurde am 24. August 1917 im Kuchelauer Hafen ein städtisches Luftsonnenbad eröffnet (Badeschiff).
+
Das Kahlenbergerdorf hatte wegen seiner Lage am [[Donau]]ufer und am Engpass zwischen Berghang und Strom oftmals unter Überschwemmungen und Kriegshandlungen zu leiden. 1848 selbstständige Gemeinde geworden, kam das Kahlenbergerdorf 1890 / 1892 auf Entscheidung des Niederösterreichischen Landtages als Teil des 19. Bezirks zu Wien. In dem um 1720 / 1750 erbauten "Schlössel" bestand 1875-1931 ein Kinderasyl des von Freimaurern gegründeten Vereins "Humanitas". Nächst dem Kahlenbergerdorf wurde am 24. August 1917 im [[Kuchelauer Hafen]] ein städtisches Luftsonnenbad eröffnet (Badeschiff).
  
 
== Häuser ==
 
== Häuser ==

Version vom 28. November 2016, 22:03 Uhr

Im ehemaligen Kahlenbergerdorf (1969)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Kahlenberg
Bezirk 19
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 22921
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.11.2016 durch DYN.wolfgang j kraus
Bildname Kahlenbergerdorf.jpg
Bildunterschrift Im ehemaligen Kahlenbergerdorf (1969)


Das Kahlenbergerdorf (19) ist ein Dorf mit der ursprünglichen Bezeichnung Kahlenberg (abzuleiten vom heutigen Leopoldsberg, der bis Ende des 17. Jahrhunderts Kahlenberg hieß und an dessen Fuß das Dorf liegt), nachweisbar ab etwa 1115.

Die Ortsherrschaft übte von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zur Abschaffung der Grundherrschaften, 1848, das Stift Klosterneuburg aus. Auch die Kirche St. Johann Evangelist (erstmals genannt 1180) stand unter dem Patronat des Stifts (1260); sie wurde dem Stift 1482 inkorporiert, das Patrozinium nach 1529 auf St. Georg, den Patron der zerstörten Burgkapelle auf dem Leopoldsberg, abgeändert; siehe Kahlenbergerdorfer Kirche.

Das Kahlenbergerdorf hatte wegen seiner Lage am Donauufer und am Engpass zwischen Berghang und Strom oftmals unter Überschwemmungen und Kriegshandlungen zu leiden. 1848 selbstständige Gemeinde geworden, kam das Kahlenbergerdorf 1890 / 1892 auf Entscheidung des Niederösterreichischen Landtages als Teil des 19. Bezirks zu Wien. In dem um 1720 / 1750 erbauten "Schlössel" bestand 1875-1931 ein Kinderasyl des von Freimaurern gegründeten Vereins "Humanitas". Nächst dem Kahlenbergerdorf wurde am 24. August 1917 im Kuchelauer Hafen ein städtisches Luftsonnenbad eröffnet (Badeschiff).

Häuser

  • 1303/1306: 27
  • 1440: 32
  • 1486: 32
  • 1566: 13
  • 1590: 13
  • 1751: 19
  • 1771: 19
  • 1787: 24
  • 1794: 25
  • 1805: 26
  • 1819: 26
  • 1830: 29
  • 1869: 37
  • 1880: 44
  • 1890: 41

Einwohner

  • 1782: 230
  • 1794: 201
  • 1805: 206
  • 1819: 206
  • 1830: 234
  • 1837: 313
  • 1869: 519
  • 1880: 548
  • 1890: 485

Letzter Bürgermeister

  • Leopold Rieder, Gemischtwarenhändler.


Literatur

  • Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Band 2: Ortsnamen F bis M. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1990 (Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, Reihe B), S. 345
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975 3/2, S. 197
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 37
  • Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hg. von Wilhelm Rausch. Bearb. durch Hermann Rafetseder. Linz: Landesverlag 1989 (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, 2), S. 321
  • Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 434 ff.
  • Topographie von Niederösterreich. Band 5. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929, S. 7 ff.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 418 ff.
  • Richard Perger: Kahlenberger, Heiligenstädter und Schenken von Ried. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 17/18 (1961/1962), S. 31 (Nennung 1110/1120)
  • Kurt J. Apfel: 800 Jahre Kahlenbergerdorf. In: Döblinger Museumsblätter Heft 12/13 (1968), S. 2 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 438

Bevölkerungsgeschichte