Kahlenbergbahn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „==Links==“ durch „== Weblinks ==“)
 
(15 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Sonstiges
 
{{Sonstiges
 +
|Datum von=7. März 1874
 +
|Datum bis=1922
 +
|Datum bis unbekannt=Nein
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Bildname=HMW 078079 00415.jpg
 
|Bildname=HMW 078079 00415.jpg
 
|Bildunterschrift=Zahnradbahn Kahlenberg, um 1875
 
|Bildunterschrift=Zahnradbahn Kahlenberg, um 1875
|Bildquelle=HMW 78079/415, Foto: M. Frankenstein & Comp.
+
|Bildquelle=Wien Museum, Inv.Nr. 78079/415, Foto: M. Frankenstein & Comp.
|Bildrechte=Wien Museum
+
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 
}}
 
}}
Zahnradbahn (19). In Erwartung der Wiener [[Weltausstellung]] von 1873 wurde 1873/1874 eine Zahnradbahn (die erste Österreichs) von [[Nußdorf (Vorort)|Nussdorf]] über [[Grinzing (Vorort)|Grinzing]] und das [[Krapfenwaldl]] auf den [[Kahlenberg]] gebaut und - mit Verspätung - am 7. März 1874 eröffnet. Basis war das "System Rigi" (Vorbild war die 1871 eröffnete Schweizer Zahnradbahn auf den Rigi) bzw. "System Riggenbach" (nach dem Schweizer Ingenieur Niklas Riggenbach). Nach Übernahme des Hotels auf dem [[Kahlenberg]] und der Drahtseilbahn im Jahre 1876 durch die Kahlenberg Eisenbahn-Gesellschaft, die sich bis dahin im Besitz des Konkurrenten Österreichische Bergbahn-Gesellschaft befanden, wurde die Strecke bis zum höchsten Punkt des Kahlenberges um ca. 550 m verlängert. Aus dem Baumaterial der Bergstation der Drahtseilbahn errichtete man hier 1887 die [[Stephaniewarte]].
+
Zahnradbahn ([[19]]). In Erwartung der Wiener [[Weltausstellung]] von 1873 wurde 1873/1874 eine Zahnradbahn (die erste Österreichs) von [[Nußdorf (Vorort)|Nußdorf]] über [[Grinzing (Vorort)|Grinzing]] und das [[Krapfenwaldl]] auf den [[Kahlenberg]] gebaut und - mit Verspätung - am 7. März 1874 eröffnet. Basis war das "System Rigi" (Vorbild war die 1871 eröffnete Schweizer Zahnradbahn auf den Rigi) beziehungsweise "System Riggenbach" (nach dem Schweizer Ingenieur Niklas Riggenbach). Nach Übernahme des Hotels auf dem [[Kahlenberg]] und der Drahtseilbahn im Jahre 1876 durch die Kahlenberg Eisenbahn-Gesellschaft, die sich bis dahin im Besitz des Konkurrenten Österreichische Bergbahn-Gesellschaft befanden, wurde die Strecke bis zum höchsten Punkt des Kahlenberges um circa 550 Meter verlängert. Aus dem Baumaterial der Bergstation der Drahtseilbahn errichtete man hier 1887 die [[Stephaniewarte]].
 
 
Die Zahnradbahn, nach Plänen Carl Maaders errichtet, hatte bei einer Länge von 5,5 km eine Steigung von 314 Meter fahrplanmäßig in einer halben Stunde zu überwinden. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 12 km/h. Die höchste Fahrgastzahl mit über 260.000 Personen erzielte man im Jahr 1887, die niedrigste mit knapp 70.000 Personen 1919. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Übernahme der veralteten und dampfbetriebenen Bahn durch die Gemeinde Wien und ihre Eingliederung in das städtische Straßenbahnnetz erwogen (ähnlich der Pöstlingbergbahn in Linz), der Plan jedoch nicht verwirklicht. Der Bahnbetrieb wurde 1922 eingestellt und die Strecke im wesentlichen bis 1925 abgetragen. Die Station [[Krapfenwaldl]] und die Bergstation am Kahlenberg bestanden jedoch bis nach 1945.
 
  
 +
Die Zahnradbahn, nach Plänen Carl Maaders errichtet, hatte bei einer Länge von 5,5 km eine Steigung von 314 Meter fahrplanmäßig in einer halben Stunde zu überwinden. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 12 Kilometer pro Stunde. Die höchste Fahrgastzahl mit über 260.000 Personen erzielte man im Jahr 1887, die niedrigste mit knapp 70.000 Personen 1919. Ab 1912 bestanden Pläne die Zahnradbahn auf elektrischen Betrieb umzubauen. Die Verwirklichung dieses Projekts wurde durch den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] verhindert.
  
 +
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Übernahme der veralteten und dampfbetriebenen Bahn durch die Gemeinde Wien und ihre Eingliederung in das städtische Straßenbahnnetz erwogen (ähnlich der Pöstlingbergbahn in Linz), der Plan jedoch nicht verwirklicht. Der Bahnbetrieb wurde 1922 eingestellt und die Strecke im wesentlichen bis 1925 abgetragen. Die Station [[Krapfenwaldl]] und die Bergstation am Kahlenberg bestanden jedoch bis nach 1945.
  
 +
==Quellen==
 +
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++7DD990D2-1E6A-4E41-AF58-10C5C09C1A71lanm08alt#Akt_____7DD990D2-1E6A-4E41-AF58-10C5C09C1A71lanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne  der Plan-und Schriftenkammer, P22/2:120125.1]
 +
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++637AAFE8-37EE-4170-A5F3-1C5936857D70lanm08alt#Akt_____637AAFE8-37EE-4170-A5F3-1C5936857D70lanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne  der Plan-und Schriftenkammer, P22/2:120125.6]
 +
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++7DD990D2-1E6A-4E41-AF58-10C5C09C1A71lanm08alt#Akt_____7DD990D2-1E6A-4E41-AF58-10C5C09C1A71lanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne  der Plan-und Schriftenkammer, P22/2:120125.7]
 +
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++816696A8-6A50-4A1F-A6BC-91DEF49E5AB0lanm08alt#Akt_____816696A8-6A50-4A1F-A6BC-91DEF49E5AB0lanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne  der Plan-und Schriftenkammer, P22/2:120125.8]
 +
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++42DCBCEF-A64B-41ED-B402-428527F3D84Elanm08alt#Akt_____42DCBCEF-A64B-41ED-B402-428527F3D84Elanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne  der Plan-und Schriftenkammer, P22/2:120125.9]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Hans Peter Pawlik / Franz Raab: Kahlenbergbahn. Wien: Slezak 1972
 
 
*Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 559 f.
 
*Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 559 f.
 
*Martin Fuchs: Was dampft da auf den Kahlenberg? Die Geschichte der Wiener Bergbahnen. Wien: Eigenverlag 2002.
 
*Martin Fuchs: Was dampft da auf den Kahlenberg? Die Geschichte der Wiener Bergbahnen. Wien: Eigenverlag 2002.
*Hans Peter Pawlik: Unvergessene Kahlenbergbahn. 2. Aufl. Wien: Slezak 2001 (Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, 5)
 
 
*Martin Fuchs / Fred Burda [Mitarb.]: Zahnradbahn auf dem Kahlenberg 1874-1922 - Spurensuche am Ende des 20. Jahrhunderts. 2. Aufl. Weidling: Interessens-Gemeinschaft "Bergbahnen im Wienerwald" 1997 (Bergbahnen im Wienerwald, 2)
 
*Martin Fuchs / Fred Burda [Mitarb.]: Zahnradbahn auf dem Kahlenberg 1874-1922 - Spurensuche am Ende des 20. Jahrhunderts. 2. Aufl. Weidling: Interessens-Gemeinschaft "Bergbahnen im Wienerwald" 1997 (Bergbahnen im Wienerwald, 2)
 
*Thomas Hofmann / Ursula Debéra: Wiener Landpartien. Ausflüge in Vororte. Vom Biedermeier bis zum Roten Wien. Wien: Böhlau 2004
 
*Thomas Hofmann / Ursula Debéra: Wiener Landpartien. Ausflüge in Vororte. Vom Biedermeier bis zum Roten Wien. Wien: Böhlau 2004
 +
*Hans Peter Pawlik / Franz Raab: Kahlenbergbahn. Wien: Slezak 1972
 +
*Hans Peter Pawlik: Unvergessene Kahlenbergbahn. 2. Aufl. Wien: Slezak 2001 (Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, 5)
 +
 +
== Weblinks ==
 +
*[https://magazin.wienmuseum.at/wiener-bergbahnen-im-19-jahrhundert-teil-1 Zuckerl-, Ruckerl-, Knöpferlbahn. Wiener Bergbahnen im 19. Jahrhundert – Teil 1 (Wien Museum-Magazin)]
 +
*[https://magazin.wienmuseum.at/wiener-bergbahnen-im-19-jahrhundert-teil-2 „Ringen mit der Natur“. Wiener Bergbahnen im 19. Jahrhundert – Teil 2 (Wien Museum-Magazin)]

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 13:03 Uhr

Zahnradbahn Kahlenberg, um 1875
Daten zum Eintrag
Datum von 7. März 1874
Datum bis 1922
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname HMW 078079 00415.jpg
Bildunterschrift Zahnradbahn Kahlenberg, um 1875

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Zahnradbahn (19). In Erwartung der Wiener Weltausstellung von 1873 wurde 1873/1874 eine Zahnradbahn (die erste Österreichs) von Nußdorf über Grinzing und das Krapfenwaldl auf den Kahlenberg gebaut und - mit Verspätung - am 7. März 1874 eröffnet. Basis war das "System Rigi" (Vorbild war die 1871 eröffnete Schweizer Zahnradbahn auf den Rigi) beziehungsweise "System Riggenbach" (nach dem Schweizer Ingenieur Niklas Riggenbach). Nach Übernahme des Hotels auf dem Kahlenberg und der Drahtseilbahn im Jahre 1876 durch die Kahlenberg Eisenbahn-Gesellschaft, die sich bis dahin im Besitz des Konkurrenten Österreichische Bergbahn-Gesellschaft befanden, wurde die Strecke bis zum höchsten Punkt des Kahlenberges um circa 550 Meter verlängert. Aus dem Baumaterial der Bergstation der Drahtseilbahn errichtete man hier 1887 die Stephaniewarte.

Die Zahnradbahn, nach Plänen Carl Maaders errichtet, hatte bei einer Länge von 5,5 km eine Steigung von 314 Meter fahrplanmäßig in einer halben Stunde zu überwinden. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 12 Kilometer pro Stunde. Die höchste Fahrgastzahl mit über 260.000 Personen erzielte man im Jahr 1887, die niedrigste mit knapp 70.000 Personen 1919. Ab 1912 bestanden Pläne die Zahnradbahn auf elektrischen Betrieb umzubauen. Die Verwirklichung dieses Projekts wurde durch den Ersten Weltkrieg verhindert.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Übernahme der veralteten und dampfbetriebenen Bahn durch die Gemeinde Wien und ihre Eingliederung in das städtische Straßenbahnnetz erwogen (ähnlich der Pöstlingbergbahn in Linz), der Plan jedoch nicht verwirklicht. Der Bahnbetrieb wurde 1922 eingestellt und die Strecke im wesentlichen bis 1925 abgetragen. Die Station Krapfenwaldl und die Bergstation am Kahlenberg bestanden jedoch bis nach 1945.

Quellen

Literatur

  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 559 f.
  • Martin Fuchs: Was dampft da auf den Kahlenberg? Die Geschichte der Wiener Bergbahnen. Wien: Eigenverlag 2002.
  • Martin Fuchs / Fred Burda [Mitarb.]: Zahnradbahn auf dem Kahlenberg 1874-1922 - Spurensuche am Ende des 20. Jahrhunderts. 2. Aufl. Weidling: Interessens-Gemeinschaft "Bergbahnen im Wienerwald" 1997 (Bergbahnen im Wienerwald, 2)
  • Thomas Hofmann / Ursula Debéra: Wiener Landpartien. Ausflüge in Vororte. Vom Biedermeier bis zum Roten Wien. Wien: Böhlau 2004
  • Hans Peter Pawlik / Franz Raab: Kahlenbergbahn. Wien: Slezak 1972
  • Hans Peter Pawlik: Unvergessene Kahlenbergbahn. 2. Aufl. Wien: Slezak 2001 (Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, 5)

Weblinks