KZ-Außenlager Schwechat-Heidfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gründung des Konzentrationslagers==
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==Gründung des KZ-Außenlagers==
Die deutsche Luftwaffe baute nach dem „Anschluss“ in Schwechat einen Fliegerhorst, in den die Heinkel-Werke nach Bombardierungen Rostocks 1942 ihre Flugzeugfertigung verlegten. Im Herbst 1943 kamen die ersten 72 Häftlinge des KZ Mauthausen in Schwechat an. Sie wurden direkt auf dem Werksgelände der Heinkel-Fabrik untergebracht. Das KZ-Außenlager Schwechat Heidfeld wird auch als „Schwechat II“ bezeichnet.
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Die deutsche Luftwaffe baute nach dem "[[Anschluss]]" in [[Schwechat]] einen Fliegerhorst, in den die [[Ernst Heinkel Flugzeugwerke GmbH|Ernst Heinkel-Werke]] nach Bombardierungen Rostocks 1942 ihre Flugzeugfertigung verlegten. Direkt auf dem Werkgelände wurden ab Herbst 1943 die ersten 72 Häftlinge des KZ Mauthausen untergebracht.  
  
Das KZ-Außenlager befand sich am Areal des heutigen Flughafens Wien-Schwechat. Das Eingangstor und zwei Gebäude der ehemaligen Heinkel-Werke stehen noch und werden von der Flughafenbetriebsgesellschaft an Fluglinien vermietet.
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Das KZ-Außenlager Schwechat-Heidfeld wird auch als "Schwechat II" bezeichnet und befand sich auf dem Areal des heutigen [[Flughafen Wien|Flughafens Wien-Schwechat]]. Das Eingangstor und zwei Gebäude der ehemaligen Heinkel-Werke stehen noch und werden von der Flughafenbetriebsgesellschaft an Fluglinien vermietet.
  
==Die Häftlinge==
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==Zwangsarbeit==
Mit dem ersten Transport wurden 72 KZ-Häftlinge nach Schwechat deportiert, binnen eines halben Jahres – d.h. im Frühjahr 1944 erreichte das KZ-Außenlager Schwechat Heidfeld mit 2.665 Häftlingen seinen Höchststand.
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Bereits im Frühjahr 1944 erreichte das KZ-Außenlager Schwechat-Heidfeld mit 2.665 Häftlingen seinen Höchststand. Hergestellt wurden von ihnen Flugzeugteile für die Heinkel-Werke, vor allem die Heinkel He 219 und He 162 "Volksjäger". Selbst während der heftigsten Bombardements mussten sie täglich bis zu zwölf Stunden [[Zwangsarbeit]] leisten.
 
 
Die unterernährten Häftlinge stellten Flugzeugteile für die Heinkel-Werke her (Heinkel He 219 und He 162 „Volksjäger“). Selbst während der heftigsten Bombardements mussten sie täglich bis zu zwölf Stunden Zwangsarbeit leisten.
 
Bewachung
 
  
 
Lagerkommandant des KZ-Außenlagers in Schwechat war der berüchtigte Massenmörder SS-Hauptsturmführer Anton Streitwieser.
 
Lagerkommandant des KZ-Außenlagers in Schwechat war der berüchtigte Massenmörder SS-Hauptsturmführer Anton Streitwieser.
  
 
==Evakuierung und Schließung==
 
==Evakuierung und Schließung==
Am 13. Juli 1944 wurde das Lager aufgelöst, da es durch alliierte Bombardements zerstört worden war. Die Häftlinge wurden zuerst nach Floridsdorf (Wien XXI) verlegt, später zum Teil weiter in die KZ-Außenlager Hinterbrühl und Schwechat Santa.
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Am 13. Juli 1944 wurde das Lager aufgelöst, da es durch alliierte [[Bombenangriffe|Bombardements]] zerstört worden war. Die Häftlinge wurden zuerst in das [[KZ-Außenlager Floridsdorf]] und später zum Teil weiter in die KZ-Außenlager [[KZ-Außenlager|Hinterbrühl]] und [[KZ-Außenlager Schwechat|Schwechat Santa]].
Gedenken und Erinnern
 
  
Auf dem ehemaligen Gelände befindet sich heute der Flughafen Wien (Vienna International Airport). Das einstige Lagerareal wird heute als sogenannter „Mazur“-Parkplatz genutzt. 1995 wurde von der Flughafen Wien AG ein Gedenkstein auf dem Gelände errichtet. Dieser ist jedoch auf einem Gelände situiert, das nicht öffentlich zugänglich ist.
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==Gedenken und Erinnern==
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1995 wurde von der Flughafen Wien AG ein Gedenkstein auf dem Gelände errichtet, das jedoch nicht öffentlich zugänglich ist.
  
 
Siehe auch: [[Außenlager des KZ Mauthausen]], [[Zwangsarbeit]], [[Zwangsarbeiterlager]], [[Lager in Wien]]
 
Siehe auch: [[Außenlager des KZ Mauthausen]], [[Zwangsarbeit]], [[Zwangsarbeiterlager]], [[Lager in Wien]]

Version vom 21. November 2019, 12:57 Uhr

Ein Jagdflugzeug (einstrahlig) vom Typ Heinkel He 16, 03.1945
Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution KZ-Außenlager
Datum von 30. August 1943
Datum bis 13. Juli 1944
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 64588
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 21.11.2019 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname ÖNB_S_109-70_305474.jpg
Bildunterschrift Ein Jagdflugzeug (einstrahlig) vom Typ Heinkel He 16, 03.1945

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Frühere Adressierung
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48° 7' 27.58" N, 16° 33' 9.63" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Neben dem Stammlager des Konzentrationslagers Mauthausen gründeten die nationalsozialistischen SS-Institutionen im Verlauf des Zweiten Weltkriegs eine große Zahl von Außenlagern, die ab 1943 die Bezeichnung "Arbeitslager der Waffen-SS" führten.

Gründung des KZ-Außenlagers

Die deutsche Luftwaffe baute nach dem "Anschluss" in Schwechat einen Fliegerhorst, in den die Ernst Heinkel-Werke nach Bombardierungen Rostocks 1942 ihre Flugzeugfertigung verlegten. Direkt auf dem Werkgelände wurden ab Herbst 1943 die ersten 72 Häftlinge des KZ Mauthausen untergebracht.

Das KZ-Außenlager Schwechat-Heidfeld wird auch als "Schwechat II" bezeichnet und befand sich auf dem Areal des heutigen Flughafens Wien-Schwechat. Das Eingangstor und zwei Gebäude der ehemaligen Heinkel-Werke stehen noch und werden von der Flughafenbetriebsgesellschaft an Fluglinien vermietet.

Zwangsarbeit

Bereits im Frühjahr 1944 erreichte das KZ-Außenlager Schwechat-Heidfeld mit 2.665 Häftlingen seinen Höchststand. Hergestellt wurden von ihnen Flugzeugteile für die Heinkel-Werke, vor allem die Heinkel He 219 und He 162 "Volksjäger". Selbst während der heftigsten Bombardements mussten sie täglich bis zu zwölf Stunden Zwangsarbeit leisten.

Lagerkommandant des KZ-Außenlagers in Schwechat war der berüchtigte Massenmörder SS-Hauptsturmführer Anton Streitwieser.

Evakuierung und Schließung

Am 13. Juli 1944 wurde das Lager aufgelöst, da es durch alliierte Bombardements zerstört worden war. Die Häftlinge wurden zuerst in das KZ-Außenlager Floridsdorf und später zum Teil weiter in die KZ-Außenlager Hinterbrühl und Schwechat Santa.

Gedenken und Erinnern

1995 wurde von der Flughafen Wien AG ein Gedenkstein auf dem Gelände errichtet, das jedoch nicht öffentlich zugänglich ist.

Siehe auch: Außenlager des KZ Mauthausen, Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Literatur

  • KZ-Gedenkstätte Mauthausen Memorial 2012. Wien: Bundesministerium für Inneres 2012
  • Hans Maršálek: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Wien: Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen 1980
  • Hans Maršálek: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Dokumentation. Wien: Edition Mauthausen 2006
  • Bertrand Perz: Wien Schönbrunn. In: Wolfgang Benz / Barbara Distl [Hg.]: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 4: Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück. München: C. H. Beck 2006, S. 448-453 (Wien-Floridsdorf), S. 453-455 (Wien-Floridsdorf [AFA-Werke])
  • Gisela Rabitsch: Konzentrationslager in Österreich 1938-45. Diss. Univ. Wien. Wien 1967

Links