Josefine Kurzbauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Josefine Kurzbauer, * 12. März 1862 Wien, † 9. Februar 1949 Wien, Sozialarbeiterin, Politikerin.
 
Josefine Kurzbauer, * 12. März 1862 Wien, † 9. Februar 1949 Wien, Sozialarbeiterin, Politikerin.
  
 
==Biografie==
 
==Biografie==
Josefine Kurzbauer, geborene Meidinger, war ab 1890 mit dem Bankbeamten Franz Kurzbauer verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder. Ab 1900 widmete sich Josefine Kurzbauer fast ausschließlich karitativen Tätigkeiten. Viele davon waren in ihrem Heimatbezirk [[Währing]] angesiedelt. Der Katholischen Frauenorganisation für Wien, Niederösterreich und Burgendland gehörte sie als Mitglied der ersten Stunde an und war teilweise auch in den jeweiligen Vorständen tätig. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im 18. Bezirk, deren Leitung sie 1912 übernahm. Sie gründete verschiedene wohltätige Vereine, beispielsweise 1910 den "Franziska-Romana-Verein" oder 1911 die Jugendvereinigung "St. Josef"; beide hatten den Schutz von jungen Frauen im Erwerbsleben, primär Hausgehilfinnen, zum Zweck. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] leitete sie Nähstuben, gründete eine [[Kriegsküchen|Kriegsküche]] und hielt Vorträge über "Die Wirtschaftsführung der Frau im Kriege". 1920 folgte Josefine Kurzbauer [[Hildegard Burjan]] als Vorsitzende im "Politischen Verband der christlichen Frauen Österreichs" nach. 1924 wurde sie zur Bundesfürsorgerätin ernannt.
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Josefine Kurzbauer, geborene Meidinger, war ab 1890 mit dem Bankbeamten Franz Kurzbauer verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder. Ab 1900 widmete sich Josefine Kurzbauer fast ausschließlich karitativen Tätigkeiten. Viele davon waren in ihrem Heimatbezirk [[Währing]] angesiedelt. Sie war Mitbegründerin der Katholischen Frauenorganisation für Wien und Niederösterreich, Präsidentin und später Ehrenpräsidentin sie war. Ebenso war sie Mitglied der ersten Stunde in der Katholischen Frauenorganisation für Burgendland. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im [[Währing|18. Bezirk]], deren Leitung sie 1912 übernahm. Sie gründete verschiedene wohltätige Vereine, beispielsweise 1910 den "Franziska-Romana-Verein" oder 1911 die Jugendvereinigung "St. Josef"; beide hatten den Schutz von jungen Frauen im Erwerbsleben, primär Hausgehilfinnen, zum Zweck. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] leitete sie Nähstuben, gründete eine [[Kriegsküchen|Kriegsküche]] und hielt Vorträge über "Die Wirtschaftsführung der Frau im Kriege". 1920 folgte Josefine Kurzbauer [[Hildegard Burjan]] als Vorsitzende im "Politischen Verband der christlichen Frauen Österreichs" nach. 1924 wurde sie zur Bundesfürsorgerätin ernannt.
  
Von 22. Mai 1919 bis 13. November 1923 sowie von 27. Februar 1925 bis 20. Mai 1927 gehörte Josefine Kurzbauer für die [[Christlichsoziale Partei]] als Abgeordnete für den [[Währing|18. Bezirk]] dem Wiener [[Gemeinderat]] an. Während der ersten Legislaturperiode war sie im Heimats- und Bürgerrechtsausschuss sowie im Bauordnungsausschuss tätig. 1925 übernahm sie mitten in der Wahlperiode das Mandat von [[Anton Orel]], der es wenige Tage zuvor zurückgelegt hatte.
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Josefine Kurzbauer kandidierte für die [[Christlichsoziale Partei]] im [[Währing|18. Bezirk]] und war von 1919 bis 1920 Mitglied des [[Gemeinderat|Gemeinderates]] der Stadt Wien, von 1920 bis 1923 sowie von 1925 bis 1927 Abgeordnete zum [[Wiener Landtag]] und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Während der ersten Legislaturperiode war sie im Heimats- und Bürgerrechtsausschuss sowie im Bauordnungsausschuss tätig. 1925 übernahm sie mitten in der Wahlperiode das Mandat von [[Anton Orel]], der es wenige Tage zuvor zurückgelegt hatte.
  
 
Für ihr soziales Engagement wurde Josefine Kurzbauer mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und die Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.
 
Für ihr soziales Engagement wurde Josefine Kurzbauer mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und die Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.
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*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tag&datum=19250228&seite=7 ANNO: Neues Gemeinderatsmitglied. In: Der Tag, 28.02.1925, S. 7]
 
*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tag&datum=19250228&seite=7 ANNO: Neues Gemeinderatsmitglied. In: Der Tag, 28.02.1925, S. 7]
 
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/189353 Wienbibliothek digital: Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung. Wien 1926]
 
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/189353 Wienbibliothek digital: Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung. Wien 1926]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++39cd2b80-4921-4363-b2a8-a3a454578ef3VERA#Akt_____39cd2b80-4921-4363-b2a8-a3a454578ef3VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, BPD Wien, K11 - Prominentensammlung, 19.Jh.-20.Jh.: Meldezettel von Josefine Kurzbauer]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2016, S. 1868
 
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2016, S. 1868
*Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]
 
 
*Michaela Kronthaler: Die Frauenfrage als treibende Kraft. Graz / Wien/ Köln: Styria 1995, S. 88, 204
 
*Michaela Kronthaler: Die Frauenfrage als treibende Kraft. Graz / Wien/ Köln: Styria 1995, S. 88, 204
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/1500693 Wienbibliothek digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien (1963), S. 231]
 
 
*Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: Planer 1928–1929
 
*Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: Planer 1928–1929
 
*[http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kurzbauer_Josefine_1862_1949.xml Österreichisches Biographisches Lexikon: Kurzbauer, Josefine] [Stand: 18.02.2019]
 
*[http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kurzbauer_Josefine_1862_1949.xml Österreichisches Biographisches Lexikon: Kurzbauer, Josefine] [Stand: 18.02.2019]
 
*[http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at/Pages/PersonDetail.aspx?p_iPersonenID=8674998 Frauen in Bewegung: 1848–1938: Kurzbauer, Josefine] [Stand: 18.02.2019]
 
*[http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at/Pages/PersonDetail.aspx?p_iPersonenID=8674998 Frauen in Bewegung: 1848–1938: Kurzbauer, Josefine] [Stand: 18.02.2019]
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/structure/1811455 Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1926. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963, S. 231]
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* Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995
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*Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]
  
 
==Links==
 
==Links==
 
*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&PERSONCD=2014092408542771&POLLAY=histpolsuche&HP=Y&RF=01&ICD=2011021810214075 POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv - Gemeinderätinnen 1918-1934: Josefine Kurzbauer]
 
*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&PERSONCD=2014092408542771&POLLAY=histpolsuche&HP=Y&RF=01&ICD=2011021810214075 POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv - Gemeinderätinnen 1918-1934: Josefine Kurzbauer]

Version vom 22. September 2019, 01:29 Uhr

Ankündigung des Vortragsabends "Volksernährung im Kriege!" mit Josefine Kurzbauer (1915)
Daten zur Person
Personenname Kurzbauer, Josefine
Abweichende Namensform Meidinger, Josefine
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 25903
GND 1017758808
Wikidata
Geburtsdatum 12. März 1862
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. Februar 1949
Sterbeort Wien
Beruf Sozialarbeiterin, Kommunalpolitikerin
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.09.2019 durch DYN.elisb
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname JosefineKurzbauer.jpg
Bildunterschrift Ankündigung des Vortragsabends "Volksernährung im Kriege!" mit Josefine Kurzbauer (1915)
  • 18., Währinger Straße 145 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich
  • Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien


  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.05.1919 bis 13.11.1923)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (27.02.1925 bis 20.05.1927)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.5.1919 bis 10.11.1920)

Josefine Kurzbauer, * 12. März 1862 Wien, † 9. Februar 1949 Wien, Sozialarbeiterin, Politikerin.

Biografie

Josefine Kurzbauer, geborene Meidinger, war ab 1890 mit dem Bankbeamten Franz Kurzbauer verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder. Ab 1900 widmete sich Josefine Kurzbauer fast ausschließlich karitativen Tätigkeiten. Viele davon waren in ihrem Heimatbezirk Währing angesiedelt. Sie war Mitbegründerin der Katholischen Frauenorganisation für Wien und Niederösterreich, Präsidentin und später Ehrenpräsidentin sie war. Ebenso war sie Mitglied der ersten Stunde in der Katholischen Frauenorganisation für Burgendland. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im 18. Bezirk, deren Leitung sie 1912 übernahm. Sie gründete verschiedene wohltätige Vereine, beispielsweise 1910 den "Franziska-Romana-Verein" oder 1911 die Jugendvereinigung "St. Josef"; beide hatten den Schutz von jungen Frauen im Erwerbsleben, primär Hausgehilfinnen, zum Zweck. Während des Ersten Weltkriegs leitete sie Nähstuben, gründete eine Kriegsküche und hielt Vorträge über "Die Wirtschaftsführung der Frau im Kriege". 1920 folgte Josefine Kurzbauer Hildegard Burjan als Vorsitzende im "Politischen Verband der christlichen Frauen Österreichs" nach. 1924 wurde sie zur Bundesfürsorgerätin ernannt.

Josefine Kurzbauer kandidierte für die Christlichsoziale Partei im 18. Bezirk und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 1920 bis 1923 sowie von 1925 bis 1927 Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Während der ersten Legislaturperiode war sie im Heimats- und Bürgerrechtsausschuss sowie im Bauordnungsausschuss tätig. 1925 übernahm sie mitten in der Wahlperiode das Mandat von Anton Orel, der es wenige Tage zuvor zurückgelegt hatte.

Für ihr soziales Engagement wurde Josefine Kurzbauer mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und die Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.

Quellen

Literatur

Links