Josefine Kurzbauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Josefine Kurzbauer, geborene Meidinger, war ab 1890 mit dem Bankbeamten Franz Kurzbauer verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder. Ab 1900 widmete sich Josefine Kurzbauer fast ausschließlich karitativen Tätigkeiten. Viele davon waren in ihrem Heimatbezirk [[Währing]] angesiedelt. Der Katholischen Frauenorganisation für Wien, Niederösterreich und Burgendland gehörte sie als Mitglied der ersten Stunde an und war teilweise auch in den jeweiligen Vorständen tätig. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im 18. Bezirk, deren Leitung sie 1912 übernahm. Sie gründete verschiedene wohltätige Vereine, beispielsweise 1910 den "Franziska-Romana-Verein" oder 1911 die Jugendvereinigung "St. Josef"; beide hatten den Schutz von jungen Frauen im Erwerbsleben, primär Hausgehilfinnen, zum Zweck. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] leitete sie Nähstuben, gründete eine [[Kriegsküchen|Kriegsküche]] und hielt Vorträge über "Die Wirtschaftsführung der Frau im Kriege". 1920 folgte Josefine Kurzbauer [[Hildegard Burjan]] als Vorsitzende im "Politischen Verband der christlichen Frauen Österreichs" nach. 1924 wurde sie zur Bundesfürsorgerätin ernannt.
 
Josefine Kurzbauer, geborene Meidinger, war ab 1890 mit dem Bankbeamten Franz Kurzbauer verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder. Ab 1900 widmete sich Josefine Kurzbauer fast ausschließlich karitativen Tätigkeiten. Viele davon waren in ihrem Heimatbezirk [[Währing]] angesiedelt. Der Katholischen Frauenorganisation für Wien, Niederösterreich und Burgendland gehörte sie als Mitglied der ersten Stunde an und war teilweise auch in den jeweiligen Vorständen tätig. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im 18. Bezirk, deren Leitung sie 1912 übernahm. Sie gründete verschiedene wohltätige Vereine, beispielsweise 1910 den "Franziska-Romana-Verein" oder 1911 die Jugendvereinigung "St. Josef"; beide hatten den Schutz von jungen Frauen im Erwerbsleben, primär Hausgehilfinnen, zum Zweck. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] leitete sie Nähstuben, gründete eine [[Kriegsküchen|Kriegsküche]] und hielt Vorträge über "Die Wirtschaftsführung der Frau im Kriege". 1920 folgte Josefine Kurzbauer [[Hildegard Burjan]] als Vorsitzende im "Politischen Verband der christlichen Frauen Österreichs" nach. 1924 wurde sie zur Bundesfürsorgerätin ernannt.
  
Von 22. Mai 1919 bis 13. November 1923 sowie von 27. Februar 1925 bis 20. Mai 1927 gehörte Josefine Kurzbauer als Abgeordnete für den [[Währing|18. Bezirk]] dem Wiener [[Gemeinderat]] an. Während der ersten Legislaturperiode war sie im Heimats- und Bürgerrechtsausschuss sowie im Bauordnungsausschuss tätig. 1925 übernahm sie mitten in der Wahlperiode das Mandat von [[Anton Orel]], der es wenige Tage zuvor zurückgelegt hatte.
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Von 22. Mai 1919 bis 13. November 1923 sowie von 27. Februar 1925 bis 20. Mai 1927 gehörte Josefine Kurzbauer für die [[Christlichsoziale Partei]] als Abgeordnete für den [[Währing|18. Bezirk]] dem Wiener [[Gemeinderat]] an. Während der ersten Legislaturperiode war sie im Heimats- und Bürgerrechtsausschuss sowie im Bauordnungsausschuss tätig. 1925 übernahm sie mitten in der Wahlperiode das Mandat von [[Anton Orel]], der es wenige Tage zuvor zurückgelegt hatte.
  
 
Für ihr soziales Engagement wurde Josefine Kurzbauer mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und die Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.
 
Für ihr soziales Engagement wurde Josefine Kurzbauer mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und die Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.

Version vom 18. Februar 2019, 14:36 Uhr

Daten zur Person
Personenname Kurzbauer, Josefine
Abweichende Namensform Meidinger, Josefine
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 25903
GND 1017758808
Wikidata
Geburtsdatum 12. März 1862
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. Februar 1949
Sterbeort Wien
Beruf Sozialarbeiterin
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 18.02.2019 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 18., Währinger Straße 145 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich
  • Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien


  • Gemeinderätin (22.05.1919 bis 13.11.1923)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (27.02.1925 bis 20.05.1927)

Josefine Kurzbauer, * 12. März 1862 Wien, † 9. Februar 1949 Wien, Sozialarbeiterin, Politikerin.

Biografie

Josefine Kurzbauer, geborene Meidinger, war ab 1890 mit dem Bankbeamten Franz Kurzbauer verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder. Ab 1900 widmete sich Josefine Kurzbauer fast ausschließlich karitativen Tätigkeiten. Viele davon waren in ihrem Heimatbezirk Währing angesiedelt. Der Katholischen Frauenorganisation für Wien, Niederösterreich und Burgendland gehörte sie als Mitglied der ersten Stunde an und war teilweise auch in den jeweiligen Vorständen tätig. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im 18. Bezirk, deren Leitung sie 1912 übernahm. Sie gründete verschiedene wohltätige Vereine, beispielsweise 1910 den "Franziska-Romana-Verein" oder 1911 die Jugendvereinigung "St. Josef"; beide hatten den Schutz von jungen Frauen im Erwerbsleben, primär Hausgehilfinnen, zum Zweck. Während des Ersten Weltkriegs leitete sie Nähstuben, gründete eine Kriegsküche und hielt Vorträge über "Die Wirtschaftsführung der Frau im Kriege". 1920 folgte Josefine Kurzbauer Hildegard Burjan als Vorsitzende im "Politischen Verband der christlichen Frauen Österreichs" nach. 1924 wurde sie zur Bundesfürsorgerätin ernannt.

Von 22. Mai 1919 bis 13. November 1923 sowie von 27. Februar 1925 bis 20. Mai 1927 gehörte Josefine Kurzbauer für die Christlichsoziale Partei als Abgeordnete für den 18. Bezirk dem Wiener Gemeinderat an. Während der ersten Legislaturperiode war sie im Heimats- und Bürgerrechtsausschuss sowie im Bauordnungsausschuss tätig. 1925 übernahm sie mitten in der Wahlperiode das Mandat von Anton Orel, der es wenige Tage zuvor zurückgelegt hatte.

Für ihr soziales Engagement wurde Josefine Kurzbauer mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und die Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.


Quellen

Literatur