Josef Strauss: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Strauss wurde am 20. August 1827 als zweiter Sohn des Ehepaares [[Johann Strauss (Vater)|Johann]] und Anna Strauss, geb. Streim (1801–1870) , im Haus "[[Zum goldenen Kreuz (6, Mariahilfer Straße 71 A|Zum goldenen Kreuz]]", [[Mariahilf (Vorstadt)|Mariahilf]] 39 geboren. Wie sein älterer Bruder [[Johann Strauss (Sohn)|Johann]] erhielt auch er Klavier- und Harmoniumunterricht bei [[Wenzel Plachy]]. Von 1837 bis 1841 besuchte er das [[Gymnasium zu den Schotten|Schottengymnasium]] und sang daneben im Chor der [[St. Leopold (Pfarre)|Pfarre St. Leopold]]. Obwohl Josef Strauss musikalischen Talent früh gefördert worden war, hatte sein Vater für ihn andere Karrierepläne.  
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Josef Strauss wurde am 20. August 1827 als zweiter Sohn des Ehepaares [[Johann Strauss (Vater)|Johann]] und Anna Strauss, geb. Streim (1801–1870) , im Haus "[[Zum goldenen Kreuz (6, Mariahilfer Straße 71 A)|Zum goldenen Kreuz]]", [[Mariahilf (Vorstadt)|Mariahilf]] 39 geboren. Wie sein älterer Bruder [[Johann Strauss (Sohn)|Johann]] erhielt auch er Klavier- und Harmoniumunterricht bei [[Wenzel Plachy]]. Von 1837 bis 1841 besuchte er das [[Gymnasium zu den Schotten|Schottengymnasium]] und sang daneben im Chor der [[St. Leopold (Pfarre)|Pfarre St. Leopold]]. Obwohl Josef Strauss musikalischen Talent früh gefördert worden war, hatte sein Vater für ihn andere Karrierepläne.  
  
Josef Strauss studierte ab 1841 am [[Polytechnikum|Polytechnischen Institut]], daneben nahm er Zeichenunterricht und besuchte 1846/1847 die Architektur-Schule an der [[Akademie der bildenden Künste (Institution)|k. k. Akademie der bildenden Künste]].
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Josef Strauss studierte ab 1841 am [[Polytechnikum|Polytechnischen Institut]], daneben nahm er Zeichenunterricht und besuchte 1846/1847 die Architektur-Schule an der [[Akademie der bildenden Künste (Institution)|k. k. Akademie der bildenden Künste]]. Seine erste Anstellung fand er als Bauzeichner beim Stadtbaumeister Anton Übel. An der [[Revolution (1848)|Revolution]] 1848 beteiligte sich Josef Strauss als Mitglied der [[Akademische Legion|Akademischen Legion]]. Nach der Niederschlagung des Aufstands legte ihm sein Vater – erfolglos – die militärische Laufbahn nahe. Josef Strauss arbeitete weiterhin im technischen Bereich. 1853 reichte er Pläne für zwei Straßenreinigungsmaschinen ein, die allerdings nicht verwirklicht wurden.  
  
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Daneben ist Josef Strauss weiterhin seinen musikalischen Interessen nachgegangen. Seine frühesten Kompositionen, Lieder und Klavierwerke, stammen aus den späten 1840er-Jahren.
  
 
Strauß trat 1853 erstmals öffentlich als Dirigent auf, obwohl ihn der Vater zum Studium am Polytechnikum bestimmt hatte; er vertrat fallweise seinen Bruder [[Johann Strauß]], erlernte das Violinspiel und schuf eine Reihe bekannter Tanzstücke, darunter "Dorfschwalben aus Österreich", "Sphärenklänge", "Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust", "Dynamiden", den Walzer "Delirien" sowie die Polka "Frauenherz". Von schwacher Gesundheit, kehrte er von einer Konzerttournee nach Warschau todkrank zurück und verstarb kurz darauf. [[Josef-Strauß-Park]].
 
Strauß trat 1853 erstmals öffentlich als Dirigent auf, obwohl ihn der Vater zum Studium am Polytechnikum bestimmt hatte; er vertrat fallweise seinen Bruder [[Johann Strauß]], erlernte das Violinspiel und schuf eine Reihe bekannter Tanzstücke, darunter "Dorfschwalben aus Österreich", "Sphärenklänge", "Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust", "Dynamiden", den Walzer "Delirien" sowie die Polka "Frauenherz". Von schwacher Gesundheit, kehrte er von einer Konzerttournee nach Warschau todkrank zurück und verstarb kurz darauf. [[Josef-Strauß-Park]].

Version vom 17. Juni 2019, 16:38 Uhr

Daten zur Person
Personenname Strauss, Josef
Abweichende Namensform Strauß, Josef
Titel
Geschlecht männlich
PageID 20147
GND 118809555
Wikidata
Geburtsdatum 20. August 1827
Geburtsort Wien
Sterbedatum 22. Juli 1870
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Dirigent, Techniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.06.2019 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32A, Nummer 44
Grabstelle
  • 6., Mariahilfer Straße 65 (Geburtsadresse)
  • 6., Nelkengasse 8 (Geburtsadresse)
  • 2., Taborstraße 17 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Strauß Josef, * 20. August 1827 Mariahilf 39 (Gedenktafel), † 22. Juli 1870 Wien 2, Taborstraße 17 (St. Marxer Friedhof; nach Exhumierung Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32A, Nummer 44), Komponist, Gattin (8. Juni 1857) Karoline Josefa Pruckmayer (*22. Juni 1831 Leopoldstadt, † 22. November 1900 Hainfeld [Friedhof Hainfeld; Exhumierung am 14. Juli 1930 und Überführung auf den Zentralfriedhof]).

Biographie

Josef Strauss wurde am 20. August 1827 als zweiter Sohn des Ehepaares Johann und Anna Strauss, geb. Streim (1801–1870) , im Haus "Zum goldenen Kreuz", Mariahilf 39 geboren. Wie sein älterer Bruder Johann erhielt auch er Klavier- und Harmoniumunterricht bei Wenzel Plachy. Von 1837 bis 1841 besuchte er das Schottengymnasium und sang daneben im Chor der Pfarre St. Leopold. Obwohl Josef Strauss musikalischen Talent früh gefördert worden war, hatte sein Vater für ihn andere Karrierepläne.

Josef Strauss studierte ab 1841 am Polytechnischen Institut, daneben nahm er Zeichenunterricht und besuchte 1846/1847 die Architektur-Schule an der k. k. Akademie der bildenden Künste. Seine erste Anstellung fand er als Bauzeichner beim Stadtbaumeister Anton Übel. An der Revolution 1848 beteiligte sich Josef Strauss als Mitglied der Akademischen Legion. Nach der Niederschlagung des Aufstands legte ihm sein Vater – erfolglos – die militärische Laufbahn nahe. Josef Strauss arbeitete weiterhin im technischen Bereich. 1853 reichte er Pläne für zwei Straßenreinigungsmaschinen ein, die allerdings nicht verwirklicht wurden.

Daneben ist Josef Strauss weiterhin seinen musikalischen Interessen nachgegangen. Seine frühesten Kompositionen, Lieder und Klavierwerke, stammen aus den späten 1840er-Jahren.

Strauß trat 1853 erstmals öffentlich als Dirigent auf, obwohl ihn der Vater zum Studium am Polytechnikum bestimmt hatte; er vertrat fallweise seinen Bruder Johann Strauß, erlernte das Violinspiel und schuf eine Reihe bekannter Tanzstücke, darunter "Dorfschwalben aus Österreich", "Sphärenklänge", "Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust", "Dynamiden", den Walzer "Delirien" sowie die Polka "Frauenherz". Von schwacher Gesundheit, kehrte er von einer Konzerttournee nach Warschau todkrank zurück und verstarb kurz darauf. Josef-Strauß-Park.


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Ein Verzeichnis. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993 (Publikationen aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 1)
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 345 ff.
  • Norbert Linke: Musik erobert die Welt. Oder: Wie die Wiener Familie Strauß die "Unterhaltungsmusik" revolutionierte. Wien: Herold 1987
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 217
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 262
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 30
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 97