Johanna Matz

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Filmplakat zu "Hannerl. Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein" (Wien-Film). Wien: F. Adametz 1953
Daten zur Person
Personenname Matz, Johanna
Abweichende Namensform Hackenberg, Johanna
Titel Kammerschauspielerin
Geschlecht weiblich
PageID 34039
GND 116842172
Wikidata
Geburtsdatum 5. Oktober 1932
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage-GW
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Bildunterschrift Filmplakat zu "Hannerl. Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein" (Wien-Film). Wien: F. Adametz 1953

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 28. Jänner 1977, Übernahme: 4. Mai 1977)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2002)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 19. November 2002)


Johanna Matz, * 5. Oktober 1932 Wien, Film- und Theaterschauspielerin.

Biographie

Die Tochter eines Ingenieurs bekam bereits mit vier Jahren Ballettunterricht bei Toni Birkmeyer, 1940 bis 1948 besuchte sie als Schülerin von Grete Wiesenthal die Akademie für Musik und darstellende Kunst. Eine Karriere als Balletttänzerin strebte sie aber nicht an, sie absolvierte 1950 das Max-Reinhardt-Seminar, wo sie unter anderem von Helene Thimig und Alfred Neugebauer unterrichtet wurde. Bei der Abschlussaufführung wurde sie von Berthold Viertel entdeckt und erstmals für das Burgtheater engagiert. Matz gehörte 1954 bis 1993 dem Ensemble des Burgtheaters an.

Nach ihrem Sensationsdebüt in McCullers "Frankie und die Hochzeit" (1950 im Akademietheater) wurde Matz bald für den Film entdeckt. Franz Antel erkannte die ihr eigene Aura von Spontanität und Unverdorbenheit. Filme wie "Der alte Sünder", "Die Försterchristl", "Im weißen Rößl" und "Der Kongreß tanzt" brachten ihr ungeheure Popularität und werden als typische Filme der 1950er Jahre immer wieder gerne gezeigt. 1953 holte sie Otto Preminger für den Film "Die Jungfrau auf dem Dach" nach Hollywood. In den Filmen war "Hannerl" Matz allerdings auf den Typ des süßen und liebreizenden "Wiener Mädels" festgelegt, was ihrem Talent nicht gerecht wurde.

Zu Beginn der 1960er Jahre etablierte sich Matz als erfolgreiche Bühnenschauspielerin, sie reüssierte etwa am Burgtheater in Nestroys „Das Mädl aus der Vorstadt“ (1963), zog sich aber zunehmend vom Filmgeschäft zurück und spielte hauptsächlich am Theater. Sie wirkte nur mehr sporadisch in Fernsehinszenierungen mit. Oft waren es Fernsehspiele klassischer Bühnenstücke, wie beispielsweise Arthur Schnitzlers „Anatol“ (1962), Lessings „Minna von Barnhelm“ (1964) oder Goethes „Stella“ (1967), aber auch Operetten wie „Im weißen Rössl“ (1967) von Ralph Benatzky. Bekannt ist sie auch für ihre Darstellung der Marianne in Ödön von Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald" (1961).

Besonders erwähnenswerte Bühnenrollen sind ihre Annie in Schnitzlers "Anatol" im Akademietheater mit Robert Lindner und Wolf Albach Retty als Partner; aber auch ihre Mitwirkungen in Peter Handkes "Die Unvernünftigen sterben aus", in Thomas Bernhards "Der Präsident" oder auch als Lady Milford in Schillers "Kabale und Liebe" sind erwähnenswert. Gerade in diesen Rollen war es Matz besonders gelungen, aus dem auf sie festgelegten Typ des süßen Mädels herauszutreten und sich als Charakterdarstellerin zu bewähren. 1967 wurde sie als bis dahin jüngste Darstellerin zur Kammerschauspielerin ernannt.

Die Spielplangestaltungen in der Benning- und der Peymann-Ära brachten Matz nur wenige Rollen im Burgtheater, hervorzuheben ist ihre Mitwirkung in Horváths "Don Juan kommt aus dem Krieg" im Akademietheater (1981). Matz gastierte auch im Theater in der Josefstadt in Molnàrs "Panoptikum" (1978).

In den letzten aktiven Jahren gestaltete Johanna Matz vor allem Lesungen österreichischer Literatur gemeinsam mit Bruno Thost. Das Programm, das sie durch das Österreich führte, beinhaltete Ernstes und Heiteres von Grillparzer bis Handke. Außerdem war sie in einigen Fernsehrollen zu sehen.

Im Juni 2003 fand eine Retrospektive im Wiener Metro Kino statt.

Literatur

Links