Ingrid Leodolter: Unterschied zwischen den Versionen

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Leodolter Ingrid, * 14. August 1919 Wien, † 17. November 1986 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; Hietzinger Friedhof), Medizinerin, sozialdemokratische Politikerin, Tochter des Wiener Stadtschulratspräsidenten [[Leopold Zechner]] und seiner Ehefrau Elsa geb. Cornelius.
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Ingrid Leodolter, geb. Zechner, * 14. August 1919 Wien, † 17. November 1986 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; Hietzinger Friedhof), Medizinerin, sozialdemokratische Politikerin, Tochter des Wiener Stadtschulratspräsidenten [[Leopold Zechner]] und seiner Ehefrau Elsa geb. Cornelius.
  
 
==Biographie==
 
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Nach der Matura am Mädchenrealgymnasium in Wien-Hietzing (1937)<ref>Gymnasium Wenzgasse!?</ref> studierte Ingrid Leodolter Medizin an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1943) und absolvierte die Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin. 1951 wurde sie erste Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses. 1958 wechselte sie an die Medizinische Abteilung des Sophienspitals, dem sie von 1962 bis 1971 als ärztliche Leiterin (Primaria) und nach ihrer Regierungstätigkeit von November 1979 bis zu ihrer Pensionierung im Februar 1986 vorstand.
 
Nach der Matura am Mädchenrealgymnasium in Wien-Hietzing (1937)<ref>Gymnasium Wenzgasse!?</ref> studierte Ingrid Leodolter Medizin an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1943) und absolvierte die Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin. 1951 wurde sie erste Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses. 1958 wechselte sie an die Medizinische Abteilung des Sophienspitals, dem sie von 1962 bis 1971 als ärztliche Leiterin (Primaria) und nach ihrer Regierungstätigkeit von November 1979 bis zu ihrer Pensionierung im Februar 1986 vorstand.
  
Am 1. Februar 1972 wurde sie von [[Bruno Kreisky]] als Ministerin für Gesundheit und Umweltschutz in die Regierung berufen (neu geschaffenes Ressort; 1979 folgte ihr Herbert Salcher). In ihrer Ära wurden unter anderem der Mutter-Kind-Pass geschaffen (entscheidende Senkung der Säuglingssterblichkeit von 23,5 Promille im Jahr 1974 auf 7,4 Promille im Jahr 1992), eine Spitalsreform eingeleitet, die Krankenpflegeausbildung modifiziert sowie ein neues Lebensmittel- und ein Bäderhygienegesetz beschlossen. Außerdem erwirkte sie während ihrer Amtszeit bis 1979 eine Erhöhung der Geburtenbeihilfe und führte eine kostenlose Gesundenuntersuchung für Frauen ab 30 Jahren ein, um die Frühdiagnosen von Brust- und Gebärmutterkrebs zu ermöglichen.
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Am 4. November 1971 wurde sie von Bundespräsident [[Franz Jonas]] als Bundesministerin ohne Portefeuille in die Bundesregierung [[Bruno Kreisky|Kreisky II]] aufgenommen, am 2. Februar 1972 wurde sie als Ministerin des neu geschaffenen Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz ernannt (1979 folgte ihr Herbert Salcher). In ihrer Ära wurden unter anderem der Mutter-Kind-Pass geschaffen (entscheidende Senkung der Säuglingssterblichkeit von 23,5 Promille im Jahr 1974 auf 7,4 Promille im Jahr 1992), eine Spitalsreform eingeleitet, die Krankenpflegeausbildung modifiziert sowie ein neues Lebensmittel- und ein Bäderhygienegesetz beschlossen. Außerdem erwirkte sie während ihrer Amtszeit bis 1979 eine Erhöhung der Geburtenbeihilfe und führte eine kostenlose Gesundenuntersuchung für Frauen ab 30 Jahren ein, um die Frühdiagnosen von Brust- und Gebärmutterkrebs zu ermöglichen.
  
 
Das Geriatrische Tageszentrum der Stadt Wien im [[Sophienspital]] in Wien 7., Apollogasse 19, wurde nach Ingrid Leodolter benannt.
 
Das Geriatrische Tageszentrum der Stadt Wien im [[Sophienspital]] in Wien 7., Apollogasse 19, wurde nach Ingrid Leodolter benannt.

Version vom 15. August 2017, 11:09 Uhr

Daten zur Person
Personenname Leodolter, Ingrid
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Primaria
Geschlecht weiblich
PageID 12636
GND
Wikidata
Geburtsdatum 14. August 1919
Geburtsort Wien
Sterbedatum 17. November 1986
Sterbeort Wien
Beruf Medizinerin, Politikerin
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.08.2017 durch DYN.wolfgang j kraus
Begräbnisdatum 25. November 1986
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle
  • 9., Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
  • 14., Hadikgasse 102 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • August-Reuss-Medaille (Übernahme: 17. November 1978)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 19. Dezember 1974, Übernahme: 20. Dezember 1974)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 12. Oktober 1982, Übernahme: 15. November 1982)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Burgenlandes (Verleihung: 1974)
  • Verdienstkreuz 1. Klasse für Verdienste um das Rote Kreuz (Verleihung: 1979)

  • Bundesministerin ohne Portefeuille (04.11.1971 bis 02.02.1972)
  • Bundesministerin für Gesundheit und Umweltschutz (02.02.1972 bis 08.10.1979)
  • Direktorin des Sophienspitals (1962)

Ingrid Leodolter, geb. Zechner, * 14. August 1919 Wien, † 17. November 1986 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; Hietzinger Friedhof), Medizinerin, sozialdemokratische Politikerin, Tochter des Wiener Stadtschulratspräsidenten Leopold Zechner und seiner Ehefrau Elsa geb. Cornelius.

Biographie

Nach der Matura am Mädchenrealgymnasium in Wien-Hietzing (1937)[1] studierte Ingrid Leodolter Medizin an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1943) und absolvierte die Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin. 1951 wurde sie erste Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses. 1958 wechselte sie an die Medizinische Abteilung des Sophienspitals, dem sie von 1962 bis 1971 als ärztliche Leiterin (Primaria) und nach ihrer Regierungstätigkeit von November 1979 bis zu ihrer Pensionierung im Februar 1986 vorstand.

Am 4. November 1971 wurde sie von Bundespräsident Franz Jonas als Bundesministerin ohne Portefeuille in die Bundesregierung Kreisky II aufgenommen, am 2. Februar 1972 wurde sie als Ministerin des neu geschaffenen Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz ernannt (1979 folgte ihr Herbert Salcher). In ihrer Ära wurden unter anderem der Mutter-Kind-Pass geschaffen (entscheidende Senkung der Säuglingssterblichkeit von 23,5 Promille im Jahr 1974 auf 7,4 Promille im Jahr 1992), eine Spitalsreform eingeleitet, die Krankenpflegeausbildung modifiziert sowie ein neues Lebensmittel- und ein Bäderhygienegesetz beschlossen. Außerdem erwirkte sie während ihrer Amtszeit bis 1979 eine Erhöhung der Geburtenbeihilfe und führte eine kostenlose Gesundenuntersuchung für Frauen ab 30 Jahren ein, um die Frühdiagnosen von Brust- und Gebärmutterkrebs zu ermöglichen.

Das Geriatrische Tageszentrum der Stadt Wien im Sophienspital in Wien 7., Apollogasse 19, wurde nach Ingrid Leodolter benannt.

Zahlreiche Auszeichnungen, darunter Großes Goldenes Ehrenzeichen am Band Republik Österreich (1974) und Großes Goldenes Ehrenzeichen (1982). Seit 2015 Leodolterpromenade.

  1. Gymnasium Wenzgasse!?

Literatur

Links