Hugo Husslein: Unterschied zwischen den Versionen

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Husslein Hugo, * 14. August 1908 Bregenz, † 2. Februar 1985 Wien (Grinzinger Friedhof), Gynäkologe. Nach Studium an den Universitäten Innsbruck, Tübingen und Wien (Dr. med. univ. 1933) wollte Husslein zunächst Chirurg werden, erlangte aber an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter [[Egon Ranzi]] keine entsprechende Anstellung, wurde 1936 Assistent an der zweiten Universitäts-Frauenklinik in Wien unter [[Wilhelm Weibel]] und war ab 1939 in gleicher Funktion an der Prager Universitäts-Frauenklinik unter [[Hermann Hubert Knaus|Hermann Knaus]] tätig. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte Husslein an die mittlerweile unter der Leitung von [[Heinrich Kahr]] stehende zweiten Universitäts-Frauenklinik in Wien zurück und supplierte 1947 bis zur Ernennung von [[Hans Zacherl]] als Nachfolger Kahrs. 1948 habilitierte er sich für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Wien (1955 ao. Prof.) und leitete 1956-1964 die Ignaz-Semmelweis-Frauenklinik der Stadt Wien; während seiner Leitung gelang es ihm, die Schwangerenbetreuung zu reformieren und in Wien unter anderem den Schwangerenpass einzuführen. 1964 wurde er zum ordentlichen Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie zum Vorstand der zweiten Universitäts-Frauenklinik ernannt, die er bis zu seiner Emeritierung leitete. Husslein beschäftigte sich in über 190 Publikationen vor allem mit dem monatlichen Zyklus und seiner Pathologie sowie mit dem Einfluss des Schilddrüsenhormons und der Nebennierenrinde auf den Zyklusablauf. Husslein verbesserte die Geburtenüberwachung und schuf den ersten Intensivkreißsaal. Weiters begründete Husslein die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung; er förderte in einem eigenen Labor an seiner Klinik die zytogenetische Forschung (später zum endokrinologischen Labor entwickelt). Dekan der Medizinischen Fakultät (1972/1973 und 1973/1974), Mitglied der bedeutendsten in- und ausländischen Fachgesellschaften, Ehrenmitglied und Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.  
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Husslein Hugo, * 14. August 1908 Bregenz, † 2. Februar 1985 Wien (Grinzinger Friedhof), Gynäkologe. Nach Studium an den Universitäten Innsbruck, Tübingen und Wien (Dr. med. univ. 1933) wollte Husslein zunächst Chirurg werden, erlangte aber an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter [[Egon Ranzi]] keine entsprechende Anstellung, wurde 1936 Assistent an der zweiten Universitäts-Frauenklinik in Wien unter [[Wilhelm Weibel]] und war ab 1939 in gleicher Funktion an der Prager Universitäts-Frauenklinik unter [[Hermann Hubert Knaus|Hermann Knaus]] tätig.  
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Dekan der Medizinischen Fakultät (1972/1973 und 1973/1974), Mitglied der bedeutendsten in- und ausländischen Fachgesellschaften, Ehrenmitglied und Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.  
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
*Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
 
*Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992

Version vom 11. Juli 2014, 14:39 Uhr

Daten zur Person
Personenname Husslein, Hugo
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
PageID 5638
GND
Wikidata
Geburtsdatum 14. August 1908
Geburtsort Bregenz
Sterbedatum 2. Februar 1985
Sterbeort Wien
Beruf Gynäkologe, Mediziner, Endokro
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.07.2014 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Grinzinger Friedhof

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 30. Jänner 1980)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 28. Juni 1978, Übernahme: 13. Dezember 1978)


Husslein Hugo, * 14. August 1908 Bregenz, † 2. Februar 1985 Wien (Grinzinger Friedhof), Gynäkologe. Nach Studium an den Universitäten Innsbruck, Tübingen und Wien (Dr. med. univ. 1933) wollte Husslein zunächst Chirurg werden, erlangte aber an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Egon Ranzi keine entsprechende Anstellung, wurde 1936 Assistent an der zweiten Universitäts-Frauenklinik in Wien unter Wilhelm Weibel und war ab 1939 in gleicher Funktion an der Prager Universitäts-Frauenklinik unter Hermann Knaus tätig.

Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte Husslein an die mittlerweile unter der Leitung von Heinrich Kahr stehende zweiten Universitäts-Frauenklinik in Wien zurück und supplierte 1947 bis zur Ernennung von Hans Zacherl als Nachfolger Kahrs. 1948 habilitierte er sich für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Wien (1955 ao. Prof.) und leitete 1956-1964 die Ignaz-Semmelweis-Frauenklinik der Stadt Wien; während seiner Leitung gelang es ihm, die Schwangerenbetreuung zu reformieren und in Wien unter anderem den Schwangerenpass einzuführen. 1964 wurde er zum ordentlichen Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie zum Vorstand der zweiten Universitäts-Frauenklinik ernannt, die er bis zu seiner Emeritierung leitete. Husslein beschäftigte sich in über 190 Publikationen vor allem mit dem monatlichen Zyklus und seiner Pathologie sowie mit dem Einfluss des Schilddrüsenhormons und der Nebennierenrinde auf den Zyklusablauf. Husslein verbesserte die Geburtenüberwachung und schuf den ersten Intensivkreißsaal. Weiters begründete Husslein die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung; er förderte in einem eigenen Labor an seiner Klinik die zytogenetische Forschung (später zum endokrinologischen Labor entwickelt).

Dekan der Medizinischen Fakultät (1972/1973 und 1973/1974), Mitglied der bedeutendsten in- und ausländischen Fachgesellschaften, Ehrenmitglied und Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 1978 (90), S. 517 f.
  • Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlag Haus der Ärzte 1985 (40), S. 75
  • Anton Schaller: Die Wertheim-Klinik. Eine Geschichte der II. Universitäts-Frauenklinik in Wien. 1992, S. 211 ff.
  • Presse, 05.02.1985
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 09.08.1973