Wilhelm Weibel

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Wilhelm Weibel (1931)
Daten zur Person
Personenname Weibel, Wilhelm
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., ao. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 5828
GND 1055455299
Wikidata Q101048409
Geburtsdatum 15. November 1876
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. April 1945
Sterbeort Wien
Beruf Gynäkologe, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 4. Mai 1945
Friedhof Baumgartner Friedhof
Grabstelle Gruppe E 1, Nummer G15
Bildname Wilhelmweibel.jpg
Bildunterschrift Wilhelm Weibel (1931)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Vorstand der gynäkologischen Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung (1922)
  • Ordinarius für Gynäkologie und Geburtshilfe der Deutschen Universität Prag (1928 bis 1932)
  • Leiter der Zweiten Universitäts-Frauenklinik (AKH) (1932 bis 1942)

Wilhelm Weibel, * 15. November 1876 Wien, † 30. April 1945 Wien (Baumgartner Friedhof), Gynäkologe.

Schon während seiner Studienzeit an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1901) arbeitete Weibel am Institut für Medizinische Chemie (unter Ernst Ludwig) und war dann fünf Semester hindurch Demonstrator an der Zweiten Anatomischen Lehrkanzel (unter Carl Toldt). Nach der "summis-auspiciis"-Promotion trat Weibel ins Kaiserin-Elisabeth-Spital (15) ein, um sich in der praktischen Medizin auszubilden (1903-1908 Assistent von Ernst Wertheim an der gynäkologischen Abteilung ["Bettina-Stiftungs-Pavillon"]), danach war er Assistent an der Zweiten Universitäts-Frauenklinik (unter Alfons von Rosthorn und wieder Wertheim). 1913 habilitierte er sich an der Universität Wien für Gynäkologie und Geburtshilfe (1919 außerordentlicher Professor).

1922 wurde Weibel Vorstand der gynäkologischen Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1928 erfolgte seine Berufung zum Ordinarius für Gynäkologie und Geburtshilfe an die Deutsche Universität Prag, doch kehrte Weibel 1932 wieder nach Wien zurück und leitete hier als Nachfolger von Fritz Kermauner bis 1942 die Zweite Universitäts-Frauenklinik (Allgemeines Krankenhaus Wien).

Weibels "Lehrbuch der Frauenheilkunde" erschien 1937-1914 in sieben Auflagen und wurde 1948 von seinem Schüler Tassilo Antoine neu herausgegeben. Sehr geschätzt waren auch die "Einführung in die gynäkologische Diagnostik" (11917, 81944) und die Monografie "Die gynäkologische Operationslehre der Schule Wertheims" (1923).

Vorsitzender der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Wien (1933, 1939-1941), Ehrenmitglied der Wiener medizinischen Gesellschaft (1944; Gesellschaft der Ärzte).

Zu seinen Schülern zählte sein Nachfolger Hugo Husslein.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Wilhelm Weibel Mitglied der Vaterländischen Front und ab 1938 förderndes Mitglied der SS.

Weibelstraße

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Carl Joseph Gauß / Bernhard Wilde: Die deutschen Geburtshelferschulen. München-Gräfelfing: Werk-Verlag 1956, S. 278
  • Anton Schaller: Die Wertheim-Klinik. Band 1: Eine Geschichte der Zweiten Universitäts-Frauenklinik in Wien. Wien: Maudrich 1992, S. 170 ff.
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 308
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 61
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien: Böhlau 2007