Helene Thimig: Unterschied zwischen den Versionen

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Thimig Helene (Ottilie Helene) * 5. Juni 1889 Wien, † 7. November 1974 Wien (Zentralfriedhof, Urnenhain, linke Arkade innen, Nische 152), Schauspielerin, Regisseuse, erster Gatte (1916, Scheidung 1918) Paul Kalbeck, zweiter Gatte (1935) [[Max Reinhardt]] (1937 ging sie mit ihm in die Emigration in die USA), dritter Gatte (nach 1945) [[Anton Edthofer]], Tochter des [[Hugo Thimig]]. Nach Schauspielunterricht, den ihr [[Hedwig Bleibtreu]] nach einem Debüt in Baden bei Wien (1907) erteilte, und Engagement am Herzöglichen Hoftheater in Meiningen (1908-1911) spielte Thimig 1911-1917 am Königlichen Schauspielhaus in Berlin, anschließend am Deutschen Theater (wo sie 1917 Reinhardt [der bis 1920 das 1905 von ihm gekaufte Berliner Deutsche Theater leitete] kennenlernte, womit eine lebenslange Zusammenarbeit und zunächst Lebensgemeinschaft begann) und 1933-1937 (nachdem sie Reinhardt geheiratet hatte) in Wien am Theater in der Josefstadt. 1920 spielte sie erstmals bei den in diesem Jahr von Reinhardt und [[Hugo von Hofmannsthal]] begründeten Salzburger Festspielen. 1927/1928 unternahm sie eine große Amerikatournee. Nach der Emigration (in der Reinhardt gestorben war) kehrte sie 1946 nach Wien zurück, spielte 1947-1954 als Ensemblemitglied am Burgtheater und ab 1954 am Theater in der Josefstadt, leitete aber 1948-1959 auch das Reinhardt-Seminar. Beim „Jedermann" (Salzburger Festspiele) führte sie Regie. Ihre Künstlerpersönlichkeit war von tiefer Menschlichkeit und Wärme geprägt; sie spielte zahlreiche große Rollen der Weltliteratur (beispielsweise Elisabeth in „Maria Stuart"), brillierte aber auch in moderneren Stücken (lonescos „Die Stühle", Williams' „Glasmenagerie"). Sie veröffentlichte „Wie Max Reinhardt lebte" (1973). Kammerschauspielerin. Renner-Preis (1953); Ehrenmedaille in Gold (1959); Kainz-Medaille (1962); Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1969); Ehrenring der Stadt Wien (1969).
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Thimig Helene (Ottilie Helene) * 5. Juni 1889 Wien, † 7. November 1974 Wien (Zentralfriedhof, Urnenhain, linke Arkade innen, Nische 152. 2015: Verlegung des Grabes nach Friedhof Neustift am Walde, N-10-69), Schauspielerin, Regisseuse, erster Gatte (1916, Scheidung 1918) Paul Kalbeck, zweiter Gatte (1935) [[Max Reinhardt]] (1937 ging sie mit ihm in die Emigration in die USA), dritter Gatte (nach 1945) [[Anton Edthofer]], Tochter des [[Hugo Thimig]]. Nach Schauspielunterricht, den ihr [[Hedwig Bleibtreu]] nach einem Debüt in Baden bei Wien (1907) erteilte, und Engagement am Herzöglichen Hoftheater in Meiningen (1908-1911) spielte Thimig 1911-1917 am Königlichen Schauspielhaus in Berlin, anschließend am Deutschen Theater (wo sie 1917 Reinhardt [der bis 1920 das 1905 von ihm gekaufte Berliner Deutsche Theater leitete] kennenlernte, womit eine lebenslange Zusammenarbeit und zunächst Lebensgemeinschaft begann) und 1933-1937 (nachdem sie Reinhardt geheiratet hatte) in Wien am Theater in der Josefstadt. 1920 spielte sie erstmals bei den in diesem Jahr von Reinhardt und [[Hugo von Hofmannsthal]] begründeten Salzburger Festspielen. 1927/1928 unternahm sie eine große Amerikatournee. Nach der Emigration (in der Reinhardt gestorben war) kehrte sie 1946 nach Wien zurück, spielte 1947-1954 als Ensemblemitglied am Burgtheater und ab 1954 am Theater in der Josefstadt, leitete aber 1948-1959 auch das Reinhardt-Seminar. Beim „Jedermann" (Salzburger Festspiele) führte sie Regie. Ihre Künstlerpersönlichkeit war von tiefer Menschlichkeit und Wärme geprägt; sie spielte zahlreiche große Rollen der Weltliteratur (beispielsweise Elisabeth in „Maria Stuart"), brillierte aber auch in moderneren Stücken (lonescos „Die Stühle", Williams' „Glasmenagerie"). Sie veröffentlichte „Wie Max Reinhardt lebte" (1973). Kammerschauspielerin. Renner-Preis (1953); Ehrenmedaille in Gold (1959); Kainz-Medaille (1962); Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1969); Ehrenring der Stadt Wien (1969).
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999  
 
*Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999  

Version vom 13. August 2015, 11:33 Uhr

Daten zur Person
Personenname Thimig, Helene
Abweichende Namensform Thimig-Reinhardt, Ottilie Helene; Werner, Helene
Titel Kammerschauspielerin. Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 24190
GND
Wikidata
Geburtsdatum 5. Juni 1889
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. November 1974
Sterbeort Wien
Beruf Schauspielerin, Regisseuse
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.08.2015 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 17. Juni 2015
Friedhof Friedhof Neustift
Grabstelle Gruppe N, Reihe 10, Nr. 69
Ehrengrab ehrenhalber„ehrenhalber“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Renner-Preis (Verleihung: 1953)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1959)
  • Kainz-Medaille (Verleihung: 1962)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 1969)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1969)

  • 1. Gatte Paul KalbeckDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gatte Paul KalbeckDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 3. Gatte Anton EdthoferDie Verwendung von „3. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Thimig Helene (Ottilie Helene) * 5. Juni 1889 Wien, † 7. November 1974 Wien (Zentralfriedhof, Urnenhain, linke Arkade innen, Nische 152. 2015: Verlegung des Grabes nach Friedhof Neustift am Walde, N-10-69), Schauspielerin, Regisseuse, erster Gatte (1916, Scheidung 1918) Paul Kalbeck, zweiter Gatte (1935) Max Reinhardt (1937 ging sie mit ihm in die Emigration in die USA), dritter Gatte (nach 1945) Anton Edthofer, Tochter des Hugo Thimig. Nach Schauspielunterricht, den ihr Hedwig Bleibtreu nach einem Debüt in Baden bei Wien (1907) erteilte, und Engagement am Herzöglichen Hoftheater in Meiningen (1908-1911) spielte Thimig 1911-1917 am Königlichen Schauspielhaus in Berlin, anschließend am Deutschen Theater (wo sie 1917 Reinhardt [der bis 1920 das 1905 von ihm gekaufte Berliner Deutsche Theater leitete] kennenlernte, womit eine lebenslange Zusammenarbeit und zunächst Lebensgemeinschaft begann) und 1933-1937 (nachdem sie Reinhardt geheiratet hatte) in Wien am Theater in der Josefstadt. 1920 spielte sie erstmals bei den in diesem Jahr von Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal begründeten Salzburger Festspielen. 1927/1928 unternahm sie eine große Amerikatournee. Nach der Emigration (in der Reinhardt gestorben war) kehrte sie 1946 nach Wien zurück, spielte 1947-1954 als Ensemblemitglied am Burgtheater und ab 1954 am Theater in der Josefstadt, leitete aber 1948-1959 auch das Reinhardt-Seminar. Beim „Jedermann" (Salzburger Festspiele) führte sie Regie. Ihre Künstlerpersönlichkeit war von tiefer Menschlichkeit und Wärme geprägt; sie spielte zahlreiche große Rollen der Weltliteratur (beispielsweise Elisabeth in „Maria Stuart"), brillierte aber auch in moderneren Stücken (lonescos „Die Stühle", Williams' „Glasmenagerie"). Sie veröffentlichte „Wie Max Reinhardt lebte" (1973). Kammerschauspielerin. Renner-Preis (1953); Ehrenmedaille in Gold (1959); Kainz-Medaille (1962); Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1969); Ehrenring der Stadt Wien (1969).

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
  • Edda Fuhrich [Hg.]: Die Thimigs, ihr Leben für das Theater. Ausstellung der Max-Reinhardt-Forschungs- und Gedenkstätte, Salzburg. Salzburg 1977
  • Ernst Wurm: Helene Thimig. Bildnis einer Persönlichkeit. Wien: Österr. Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1969
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst; 05.11.1969, 02.06.1989