Heinrich Abel: Unterschied zwischen den Versionen

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Heinrich Abel SJ, * 15. Dezember 1843 Passau, † 23. November 1926 Wien 2, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (1, Augustinerkirche, Loretokapelle). Jesuit. studierte Theologie und Philosophie, in Innsbruck, war 1863 bei den Jesuiten in St. Andrä/Lavantt. im Noviziat, studierte dort Rhetorik und 1866-69 in Preßburg Philosophie. 1869-91 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte (1878-91 auch Prediger und Beichtvater). Nach der Priesterweihe (7. Juni 1874) gründete er 1876 die erste Wiener katholischen Hochschülerverbindung („Austria"). Abel arbeitete mit der christlichsozialen Bewegung und [[Karl Lueger]] zusammen, trat für die Erneuerung der katholischen Frömmigkeit unter der Parole „Zurück zum praktischen Christentum!" ein und gründete verschiedene Kongregationen, 1890 die „Marianische Kongregation für Kaufleute". 1893 erfolgte seine erste Männerwallfahrt nach Mariazell (Denkmal); man nannte ihn bald nur den „Männerapostel von Wien". 1895-1926 fungierte Abel als eine Art Hauskaplan der „Confraternität", da er mit dem damaligen Direktor Johann Lebeng befreundet war. Gedenktafel in der Vorhalle des Neubaus der „Confraternität" (8, Skodagasse 32); Prater -Abel- Platz ([[Friedrich-Engels-Platz]]).
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P. Heinrich Abel Societas Jesu, * 15. Dezember 1843 Passau, † 23. November 1926 Wien 2., Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (begraben 1., Augustinerkirche, Lorettokapelle). Jesuit.  
  
* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarb. von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
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==Biografie==
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P. Heinrich Abel studierte Theologie und Philosophie in Innsbruck, war 1863 bei den Jesuiten in St. Andrä/Lavanttal im Noviziat, studierte dort Rhetorik und 1866-1869 in Pressburg Philosophie. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte (1878-1891 auch Prediger und Beichtvater). Nach der Priesterweihe (7. Juni 1874) gründete er mit [[Maximilian Freiherr von Vittinghoff|Maximilian Vittinghoff-Schell]] 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung ("Austria"). Abel arbeitete mit der [[Christlichsoziale Partei|christlichsozialen Bewegung]] und [[Karl Lueger]] zusammen, trat für die Erneuerung der katholischen Frömmigkeit unter der Parole "Zurück zum praktischen Christentum!" ein und gründete verschiedene Kongregationen, 1890 die "Marianische Kongregation für Kaufleute". 1893 erfolgte seine erste Männerwallfahrt nach Mariazell (Denkmal); man nannte ihn bald nur den "Männerapostel von Wien".
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Gemeinsam mit Gräfin Anna Jancovicz gründete er 1901 auch den [[Verein Kinder-Schutzstationen]].
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1895-1926 fungierte Abel als eine Art Hauskaplan der "[[Confraternität]]", da er mit dem damaligen Direktor Johann Leb eng befreundet war.
  
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. Band 1 (A - Glä) 1957
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Gedenktafeln in der Vorhalle des Neubaus der "[[Confraternität]]" (8, [[Skodagasse]] 32) und in der [[Augustinerkirche]].  
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Der Gedenkstein an seiner Grabstätte, die sich ebenfalls in der Augustinerkirche (Lorettokapelle) befindet, wurde 2008 wegen der antisemitischen Äußerungen Abels von der Gemeinschaft der Jesuiten mit einer Zusatztafel versehen.
  
* Josef Leb: P. Heinrich Abel S. J. Der Männerapostel Wiens. Innsbruck: Marianischer Verl. 1926
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Pater-Abel-Platz ([[Friedrich-Engels-Platz]]).
* Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970 43, S. 48 f., 160
 
  
* Margarethe Richter, P. Heinrich Abel SJ. Diss. Univ. Wien 1947
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++75405c9b-0d01-4b1d-8f89-27c03827844fVERA#Akt_____75405c9b-0d01-4b1d-8f89-27c03827844fVERA Meldezettel von Heinrich Abel (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
  
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== Literatur ==
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* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
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* Josef Leb: P. Heinrich Abel S. J. Der Männerapostel Wiens. Innsbruck: Marianischer Verlag 1926
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* Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 43, 48 f., 160
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* [https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_A/Abel_Heinrich_1843_1926.xml Österreichisches Biographisches Lexikon: Abel, P. Heinrich (1843-1926), Prediger]
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* Margarethe Richter: P. Heinrich Abel SJ. Diss. Univ. Wien. Wien 1947
 
* Hermann Sacher [Hg.]: Staatslexikon (Staatslexicon). Im Auftrag der Görres-Gesellschaft unter Mitwirkung zahlreicher Fachleute. Band 1: Abel bis Fideikommiss. Freiburg im Breisgau: Herder 1926
 
* Hermann Sacher [Hg.]: Staatslexikon (Staatslexicon). Im Auftrag der Görres-Gesellschaft unter Mitwirkung zahlreicher Fachleute. Band 1: Abel bis Fideikommiss. Freiburg im Breisgau: Herder 1926
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19261124&seite=1&zoom=33&query=%22Heinrich%2BAbel%22&ref=anno-search P. Heinrich Abel SJ. In: Reichspost, 24.11.1926]
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19261127&query=%22Heinrich+Abel%22&ref=anno-search&seite=5 Die letzte Ruhestätte. In: Reichspost, 27.11.1926]
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* [http://www.orden-online.de/news/2008/12/02/jesuiten-entschuldigen-sich-fuer-antisemitismus-p-heinrich-abels/ Orden online, 2.12.2008. Jesuiten entschuldigen sich für Antisemitismus P. Heinrich Abels]
  
* Neue Freie Presse, 24.11.1926
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==Weblinks==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Abel Wikipedia: Heinrich Abel]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 13:32 Uhr

Daten zur Person
Personenname Abel, Heinrich
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 543
GND 120682494
Wikidata Q96369
Geburtsdatum 15. Dezember 1843
Geburtsort Passau
Sterbedatum 23. November 1926
Sterbeort Wien
Beruf Jesuit
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 27. November 1926
Friedhof Gruft in St. Augustin
Grabstelle
  • 2., Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (Sterbeadresse)
  • 1., Seitzergasse 3 (Wohnadresse)
  • 13., Lainzerstraße 136 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große Goldene Salvatormedaille (Verleihung: 2. Juli 1912)
  • Offizierskreuz des Franz Josef-Ordens (Verleihung: 15. Dezember 1917)

P. Heinrich Abel Societas Jesu, * 15. Dezember 1843 Passau, † 23. November 1926 Wien 2., Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (begraben 1., Augustinerkirche, Lorettokapelle). Jesuit.

Biografie

P. Heinrich Abel studierte Theologie und Philosophie in Innsbruck, war 1863 bei den Jesuiten in St. Andrä/Lavanttal im Noviziat, studierte dort Rhetorik und 1866-1869 in Pressburg Philosophie. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte (1878-1891 auch Prediger und Beichtvater). Nach der Priesterweihe (7. Juni 1874) gründete er mit Maximilian Vittinghoff-Schell 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung ("Austria"). Abel arbeitete mit der christlichsozialen Bewegung und Karl Lueger zusammen, trat für die Erneuerung der katholischen Frömmigkeit unter der Parole "Zurück zum praktischen Christentum!" ein und gründete verschiedene Kongregationen, 1890 die "Marianische Kongregation für Kaufleute". 1893 erfolgte seine erste Männerwallfahrt nach Mariazell (Denkmal); man nannte ihn bald nur den "Männerapostel von Wien". Gemeinsam mit Gräfin Anna Jancovicz gründete er 1901 auch den Verein Kinder-Schutzstationen. 1895-1926 fungierte Abel als eine Art Hauskaplan der "Confraternität", da er mit dem damaligen Direktor Johann Leb eng befreundet war.

Gedenktafeln in der Vorhalle des Neubaus der "Confraternität" (8, Skodagasse 32) und in der Augustinerkirche. Der Gedenkstein an seiner Grabstätte, die sich ebenfalls in der Augustinerkirche (Lorettokapelle) befindet, wurde 2008 wegen der antisemitischen Äußerungen Abels von der Gemeinschaft der Jesuiten mit einer Zusatztafel versehen.

Pater-Abel-Platz (Friedrich-Engels-Platz).

Quellen

Literatur

Weblinks