Gedenktafel Reinhold Duschka
48° 11' 22.50" N, 16° 20' 36.46" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 14. April 2013 wurde an der Fassade des Werkstättenhofs in der Mollardgasse 85a im Bezirk Mariahilf eine Gedenktafel enthüllt, die an den Kunstschmied und "Gerechten unter den Völkern" Reinhold Duschka erinnert. Während der nationalsozialistischen Herrschaft versteckte er in seiner Werkstätte zwischen 1941 und 1944 die jüdische Chemikerin Regina Steinig und ihre Tochter, um sie vor der Deportation und Ermordung zu bewahren. Die Anbringung der Gedenktafel geht auf die Mariahilfer Kulturplattform zurück, die sich aus VertreterInnen der Mariahilfer Bezirksparteien zusammensetzt und das Projekt "Erinnern für die Zukunft" betreibt.
Die Inschrift der Tafel lautet:
"Reinhold Duschka
versteckte die jüdische Chemikerin Dr. Regina Steinig und
ihre elfjährige Tochter Lucia in seiner Werkstätte in der
Mollardgasse 85a. Er gewährte ihnen während des Zweiten
Weltkriegs vier Jahre Schutz vor Verfolgung und Deportation.
Er besorgte für die beiden Versteckten Nahrung und
Kleidung und beschaffte Lehrbücher für Lucia. Er wusste,
dass er sich damit in Todesgefahr brachte.Reinhold Duschka ist einer von 88 österreichischen
'Gerechten unter den Völkern', ein in Israel eingeführter
Ehrentitel für nichtjüdische Personen, die unter national-
sozialistischer Herrschaft ihr Leben dafür einsetzten,
Juden vor der Ermordung zu retten.Erinnern für die Zukunft Bezirksvertretung Mariahilf 2012"
Im Rahmen der Enthüllungsfeier waren unter anderem Zeitzeugin Lucia Heilman, der Vorsitzende der Kulturkommission Mariahilf Kilian Franer, der Generalsekretär für jüdische Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Raimund Fastenbauer sowie die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Susanne Jerusalem und die Tochter von Reinhold Duschka, Helga Janous, anwesend.
Literatur
- Gedenktafel für Reinhold Duschka [Stand: 03.11.2017]
- Gedenktafel für Wohltäter [Stand: 03.11.2017]
- Helga Janous, Lucia Heilman und Bezirksvorsteherin Susanne Jerusalem [Stand: 03.11.2017]