Frieda Nödl: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Frieda Nödl wurde nach Absolvierung einer zweiklassigen Handelsschule Buchhalterin und übte diesen Beruf von 1914 bis 1923 aus. Die Erkrankung ihres Vaters, der für eine Familie mit neun Kindern sorgte, machte ihren Wunsch, Ärztin zu werden, unmöglich. Der nächste Berufswunsch Lehrerin scheiterte daran, dass sie nicht katholisch aufgezogen worden war, weshalb man ihr die Aufnahmsprüfung verwehrte. | + | Frieda Nödl wurde nach Absolvierung einer zweiklassigen [[Handelsschule]] Buchhalterin und übte diesen Beruf von 1914 bis 1923 aus. Die Erkrankung ihres Vaters, der für eine Familie mit neun Kindern sorgte, machte ihren Wunsch, Ärztin zu werden, unmöglich. Der nächste Berufswunsch Lehrerin scheiterte daran, dass sie nicht katholisch aufgezogen worden war, weshalb man ihr die Aufnahmsprüfung verwehrte. |
− | Durch ihre Heirat mit Johann Nödl, einem Bürgerschuldirektor, wurde Frieda Nödl mit sozialdemokratischen Ideen bekannt und wurde in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei aktiv tätig, nach 1934 in der Illegalität. Nach ihrer Verhaftung am 1. Juli 1938 wurde sie zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm sie in der Sozialistischen Partei Österreichs und der Frauenbewegung führende Positionen (Mitglied des Wiener Vorstands [1945-1947] und des Frauenzentralkomitees [1945-1964], ab 1945 Vorsitzende der "Volkssolidarität" und ab 1947 Mitglied des Bundesvorstands der "[[Österreichische Kinderfreunde|Kinderfreunde]]"). Von 12. Dezember 1945 bis 25. Oktober 1964 war Nödl Mitglied des Landtags und Gemeinderats, in dem sie in verschiedenen Ausschüssen (Gesundheit, Wohlfahrtswesen, Kultur) tätig war. | + | Durch ihre Heirat mit Johann Nödl, einem [[Bürgerschule|Bürgerschuldirektor]], wurde Frieda Nödl mit [[Sozialdemokratie|sozialdemokratischen]] Ideen bekannt und wurde in der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] aktiv tätig, nach [[Februar 1934|1934]] in der Illegalität. Nach ihrer Verhaftung am 1. Juli 1938 wurde sie zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] übernahm sie in der [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|Sozialistischen Partei Österreichs]] und der [[Frauenbewegung]] führende Positionen (Mitglied des Wiener Vorstands [1945-1947] und des Frauenzentralkomitees [1945-1964], ab 1945 Vorsitzende der "Volkssolidarität" und ab 1947 Mitglied des Bundesvorstands der "[[Österreichische Kinderfreunde|Kinderfreunde]]"). Von 12. Dezember 1945 bis 25. Oktober 1964 war Nödl Mitglied des [[Wiener Landtag|Landtags]] und [Gemeinderat|Gemeinderats]], in dem sie in verschiedenen Ausschüssen (Gesundheit, Wohlfahrtswesen, Kultur) tätig war. |
− | 1960 wurde sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien und 1963 mit der Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet. Der [[Frieda-Nödl-Hof]] wurde nach ihr benannt. | + | 1960 wurde sie mit dem [[Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien|Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien]] und 1963 mit der [[Ehrenmedaille]] in Gold ausgezeichnet. Der [[Frieda-Nödl-Hof]] wurde nach ihr benannt. |
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 8. September 2020, 13:53 Uhr
- Funktionärin der Revolutionären Sozialisten )
- Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (13.12.1945 bis 10.12.1964)
- Gatte Johann Nödl
Frieda (Friederike) Nödl, geb. Rosenfeld, * 30. Jänner 1898 Wien, † 15. November 1979 Wien, Kommunalpolitikerin.
Biographie
Frieda Nödl wurde nach Absolvierung einer zweiklassigen Handelsschule Buchhalterin und übte diesen Beruf von 1914 bis 1923 aus. Die Erkrankung ihres Vaters, der für eine Familie mit neun Kindern sorgte, machte ihren Wunsch, Ärztin zu werden, unmöglich. Der nächste Berufswunsch Lehrerin scheiterte daran, dass sie nicht katholisch aufgezogen worden war, weshalb man ihr die Aufnahmsprüfung verwehrte.
Durch ihre Heirat mit Johann Nödl, einem Bürgerschuldirektor, wurde Frieda Nödl mit sozialdemokratischen Ideen bekannt und wurde in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei aktiv tätig, nach 1934 in der Illegalität. Nach ihrer Verhaftung am 1. Juli 1938 wurde sie zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm sie in der Sozialistischen Partei Österreichs und der Frauenbewegung führende Positionen (Mitglied des Wiener Vorstands [1945-1947] und des Frauenzentralkomitees [1945-1964], ab 1945 Vorsitzende der "Volkssolidarität" und ab 1947 Mitglied des Bundesvorstands der "Kinderfreunde"). Von 12. Dezember 1945 bis 25. Oktober 1964 war Nödl Mitglied des Landtags und [Gemeinderat|Gemeinderats]], in dem sie in verschiedenen Ausschüssen (Gesundheit, Wohlfahrtswesen, Kultur) tätig war.
1960 wurde sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien und 1963 mit der Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet. Der Frieda-Nödl-Hof wurde nach ihr benannt.
Literatur
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 104
- Unterlagen des Sozialdemokratischen Gemeinderatsklubs