Franz von Suppè: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „==Links==“ durch „==Weblinks==“)
 
(40 dazwischenliegende Versionen von 14 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Person
 
{{Person
|Personenname=Suppè , Franz de Paola von
+
|Personenname=Suppè, Franz von
|Abweichende Namensform=Suppè Demelli, Francesco Ezechiele Ermenegildo
+
|Abweichende Namensform=Suppè Demelli, Francesco Ezechiele Ermenegildo; Suppè, Franz de Paola von
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
|Geburtsdatum=18.04.1819
+
|Geburtsdatum=1819/04/18
 
|Geburtsort=Split, Dalmatien, Kroatien
 
|Geburtsort=Split, Dalmatien, Kroatien
|Sterbedatum=21.05.1895
+
|Sterbedatum=1895/05/21
 +
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Wien
 
|Sterbeort=Wien
|Grabstelle=Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 31
 
 
|Beruf=Komponist; Kapellmeister
 
|Beruf=Komponist; Kapellmeister
 +
|Objektbezug=Langes 19. Jahrhundert
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 +
|Friedhof=Zentralfriedhof
 +
|Grabstelle=Guppe 32 A, Nummer 31
 +
|Grabstelle aufgelassen=Nein
 +
|Ehrengrab=Ehrengrab
 +
|Nachlass=Wienbibliothek im Rathaus
 +
|WikidataID=Q310431
 +
|GND=118757873
 +
|Familiäre Beziehung={{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Kind von
 +
|Name=Pietro
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Kind von
 +
|Name=Katharina Jandovsky
 +
}}
 +
|Bildname=FranzvonSuppe.jpg
 +
|Bildunterschrift=Franz von Suppè um 1880–1890
 +
|Verkehrsfläche=Suppégasse
 
}}
 
}}
 
{{Adresse
 
{{Adresse
Zeile 18: Zeile 36:
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
 
}}
 
}}
Franz de Paola von Suppè (eigentlich Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppe Demelli), * 18. April 1819 Split, Dalmatien (Kroatien), † 21. Mai 1895 Wien 1, Opernring 23 (Gedenktafel, enthüllt 1924; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 31 [Stadtrats- Beschluß vom 30. Dezember 1896]; Grabdenkmal von [[Richard Tautenhayn]]), Komponist, Kapellmeister, Neffe des Opernkomponisten [[Gaetano Donizetti]]. Suppè s Großvater zog von Belgien nach Cremona; Ende des 18. Jahrhunderts übersiedelte die Familie nach Split (Eheschließung von Suppè s Vater Pietro mit Katharina Landovsky 1817). Als Pietro Suppè nach Zadar versetzt wurde, erhielt Suppè hier Musikunterricht und komponierte bereits 1834 die erste Messe (Uraufführung in der Kirche San Francesco in Zadar). Ein an der Universität Padua begonnenes Jusstudium brach er nach dem Tod des Vaters ab und übersiedelte mit seiner Mutter 1835 nach Wien, wo er am Konservatorium unter [[Simon Sechter]] und Seyfried studierte und danach seine über vier Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Kapellmeister begann. Ab den 40er Jahren gehörte Suppe zu den gefragtesten Kapellmeistern und Komponisten der Wiener Vorstadtbühnen. 1840-1845 war er unter Direktor [[Alois Pokorny]] am Theater in der Josefstadt tätig und wechselte dann mit diesem ans Theater an der Wien, an dem er 1845-1862 als „Chef- Komponist und -Dirigent" bis zu dessen Konkurs (1862) verblieb. 1862-1865 dirigierte Suppè am [[Treumanntheater]], das jedoch 1865 abbrannte. Daraufhin ging er ans [[Carltheater]], an dem er bis 1882 unter Vertrag war. 1846 schrieb er die Ouverfüre zur Posse „Dichter und Bauer" von Carl Elmar (die Operette wurde 1936 nachträglich aufgrund einer Neubearbeitung des Stoffs geschrieben), 1848 das Stück „Der Bandit". Mit seinen Operetten „Paragraph drei" (Uraufführung 8. November 1858 Kärntnertortheater) und „Das Pensionat" (1860) begann der Siegeszug der [[Wiener Operette]]. 1862-1865 wohnte er zwei, Obere Donaustraße 57, wo er unter anderem die Operetten „Zehn Mädchen und kein Mann" Uraufführung 25. Oktober 1862 Kärntnertortheater), „Flotte Bursche" (1863) und „Die schöne Galathée" (1865) schrieb. Am Carltheater war er verpflichtet, zu Novitäten die Begleitmusik zu komponieren, auch Ouverfüren und Lieder zu Lokalpossen und Volksstücken; so wurde er unter anderem Schöpfer des Lieds „O du mein Österreich", das sich zu einer Art zweite Staatshymne entwickelte. Zu Suppes Freunden zählte Nestroy, dessen Texte er vertonte. Er komponierte in dieser Zeit auch eine Reihe bekannter Operetten: Leichte Kavallerie (1866), Banditenstreiche (1867), Fatinitza (1876), Teufel auf Erden (1877), Boccaccio (1879; darin „Hab1 ich nur deine Liebe") und Donna Juanita (1880); Fatinitza und Boccaccio gehören zu den Spitzenwerken der klassischen Operette. Vom Carltheater ging Suppe wieder ans Theater an der Wien zurück. Nun komponierte er unter anderem Die Afrikanerin (1883) und Die Jagd nach dem Glück (1888), 1892 den Chor „Die Waffen nieder" (Uraufführung anläßlich des Friedenskongresses). Suppe komponierte 31 Operetten, die Musik zu 180 Possen, eine Messe, ein Requiem und eine Symphonie, Streichquartette und Chorwerke. In Gars am Kamp, wo Suppè einen Landsitz hatte, befinden sich ein Gedenkstein (an der Suppè -Promenade) und eine Gedenkstätte (im Rathaus). [[Suppègasse]] (sic!).
+
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=2
 +
|Straße=Obere Donaustraße
 +
|Hausnummer=57
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=2
 +
|Straße=Praterstraße
 +
|Hausnummer=31
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=4
 +
|Straße=Kleinschmidgasse
 +
|Hausnummer=1
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=1
 +
|Straße=Linke Wienzeile
 +
|Hausnummer=6
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=9
 +
|Straße=Lackierergasse
 +
|Hausnummer=8
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=8
 +
|Straße=Buchfeldgasse
 +
|Hausnummer=4
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Wohnadresse
 +
|Bezirk=1
 +
|Straße=Laurenzerberg
 +
|Hausnummer=5
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
Franz de Paola von Suppè (eigentlich Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè ), * 18. April 1819 Split, Dalmatien (Kroatien), † 21. Mai 1895 Wien, Komponist, Kapellmeister.
 +
 
 +
==Biografie==
 +
Franz von Suppès Vorfahren väterlichseits lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurück in Kroatien nachweisen. 1817 heirateten Franz von Suppès Eltern Pietro Suppé und die aus Wien stammende  Katharina Jandovsky in Split.   Als Pietro Suppè nach Zadar versetzt wurde, erhielt Suppè hier Musikunterricht und komponierte bereits 1834 die erste Messe (Uraufführung in der Kirche San Francesco in Zadar). Nach dem Tod des Vaters übersiedelte er mit seiner Mutter 1835 nach Wien, wo er bei [[Ignaz Xaver von Seyfried|Ignaz Seyfried]] studierte und danach seine über vier Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Kapellmeister begann.
 +
 
 +
Ab den 1840er Jahren gehörte Suppé zu den gefragtesten Kapellmeistern und Komponisten der Wiener Vorstadtbühnen. 1840-1845 war er unter Direktor [[Franz Pokorny]] am [[Theater in der Josefstadt]] tätig und wechselte dann mit diesem ans [[Theater an der Wien]], an dem er von 1845 bis 1862 als "Chef-Komponist und -Dirigent" bis zu dessen Konkurs (1862) verblieb. 1862-1863 dirigierte Suppè am [[Treumanntheater]], das jedoch 1865 abbrannte. Daraufhin ging er ans [[Carltheater]], an dem er bis 1882 unter Vertrag war. 1846 schrieb er die Ouvertüre zur Posse "Dichter und Bauer" von [[Carl Elmar]] (die Operette wurde 1936 nachträglich aufgrund einer Neubearbeitung des Stoffs geschrieben). Mit seinen Operetten "Paragraph drei" (Uraufführung 8. November 1858 [[Kärntnertortheater]]) und "Das Pensionat" (1860) begann der Siegeszug der [[Operette|Wiener Operette]].  
 +
 
 +
In den Jahre 1862 bis 1865 wohnte er in der Oberen Donaustraße 47, wo er unter anderem die Operetten "Zehn Mädchen und kein Mann" (Uraufführung 25. Oktober 1862 Kärntnertortheater), "Flotte Bursche" (1863) und "Die schöne Galathée" (1865) schrieb. Am Carltheater war er verpflichtet, zu Novitäten die Begleitmusik zu komponieren, auch Ouvertüren und Lieder zu Lokalpossen und Volksstücken; so wurde er unter anderem Schöpfer des Lieds "O du mein Österreich", das sich zu einer Art zweiter Staatshymne entwickelte. Zu Suppès Freunden zählte [[Johann Nestroy]], dessen Texte er vertonte. Er komponierte in dieser Zeit auch eine Reihe bekannter [[Operette]]n: "Leichte Kavallerie" (1866), "Banditenstreiche" (1867), "Fatinitza" (1876), "Teufel auf Erden" (1877), "Boccaccio" (1879) und "Donna Juanita" (1880); "Fatinitza" und "Boccaccio" gehören zu den Spitzenwerken der klassischen Operette. Es folgtem unter anderem "Die Afrikareise" (1883) und "Die Jagd nach dem Glück" (1888), 1892 deR Chor "Die Waffen nieder" (Uraufführung anlässlich des Friedenskongresses). Suppè komponierte 31 Operetten, die Musik zu 180 Possen, eine Messe, ein Requiem und eine Symphonie, Streichquartette und Chorwerke.
 +
 
 +
Mit Stadtratbeschluss vom 30. Dezember 1896 wurde sein Grab auf dem [[Zentralfriedhof]] als Ehrengrab gewidmet. Das Grabdenkmal wurde von [[Richard Karl Tautenhayn|Richard Tautenhayn]]) geschaffen. 1898 wurde die [[Suppégasse]] (sic.) nach dem Komponisten benannt.
 +
An seinem Sterbehaus, 1, Opernring 23, wurde 1924 eine Gedenktafel enthüllt.
 +
In Gars am Kamp, wo Suppè einen Landsitz hatte, befinden sich ein Gedenkstein (an der Suppè-Promenade) und eine Gedenkstätte (im Zeitbrücke-Museum). Nachlassteile befinden sich in der [[Wienbibliothek im Rathaus]], in der [[Österreichische Nationalbibliothek|Österreichischen Nationalbibliothek]] (Musiksammlung) und in der [[Gesellschaft der Musikfreunde]].
 +
 
 +
==Quellen==
 +
* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1439589 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Franz von Suppè]
 +
*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15999463 Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Franz von Suppé]
 +
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbr/name/view/2982055 Wienbibliothek Digital: Franz von Suppé]
 +
 
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 +
*Andreas Weigel: Franz von Suppè (1819–1895). Mensch. Mythos. Musiker. Ehrenbürger von Gars. Begleitpublikation zur Jubiläums-Ausstellung des Zeitbrücke-Museums Gars. Gras: Zeitbrücke-Museum 2019.
 
*Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987  
 
*Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987  
 
*Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961  
 
*Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961  
 
*Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993  
 
*Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993  
*O. Keller: Franz. von Suppè . 1905  
+
*Otto Keller: Franz von Suppè. Berlin: Wöpke 1905  
*B. Grün: Kulturgeschichte der Operette. 1961
+
*Erwin Rieger: Offenbach und seine Wiener Schule. Wien: Wiener Literarische Anstalt 1920 (Theater und Kultur, 4)
*R. Rieger: Oflenbach und seine Wiener Schule. 1920  
 
 
*Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969  
 
*Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969  
 
*Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 2, S. 264, S. 278  
 
*Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 2, S. 264, S. 278  
Zeile 34: Zeile 118:
 
*Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995  
 
*Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995  
 
*Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 93
 
*Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 93
*J. Krommer: Franz von Suppè . Diss. Univ. Wien. Wien 1941
+
*Julius Krommer: Franz von Suppè . Diss. Univ. Wien. Wien 1941
 +
 
 +
 
 +
Franz von Suppè im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,118757873 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
 +
 
 +
 
 +
==Weblinks==
 +
* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/S/Suppe_Franz.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Franz von Suppé]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Supp%C3%A9 Wikipedia: Franz von Suppé]
 +
* [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_S/Suppe_Franz_von.xml Österreichisches Musiklexikon: Franz Suppè]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 10:46 Uhr

Franz von Suppè um 1880–1890
Daten zur Person
Personenname Suppè, Franz von
Abweichende Namensform Suppè Demelli, Francesco Ezechiele Ermenegildo; Suppè, Franz de Paola von
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21717
GND 118757873
Wikidata Q310431
Geburtsdatum 18. April 1819
Geburtsort Split, Dalmatien, Kroatien
Sterbedatum 21. Mai 1895
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Guppe 32 A, Nummer 31
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname FranzvonSuppe.jpg
Bildunterschrift Franz von Suppè um 1880–1890
  • 1., Opernring 23 (Sterbeadresse)
  • 2., Obere Donaustraße 57 (Wohnadresse)
  • 2., Praterstraße 31 (Wohnadresse)
  • 4., Kleinschmidgasse 1 (Wohnadresse)
  • 1., Linke Wienzeile 6 (Wohnadresse)
  • 9., Lackierergasse 8 (Wohnadresse)
  • 8., Buchfeldgasse 4 (Wohnadresse)
  • 1., Laurenzerberg 5 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz de Paola von Suppè (eigentlich Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè ), * 18. April 1819 Split, Dalmatien (Kroatien), † 21. Mai 1895 Wien, Komponist, Kapellmeister.

Biografie

Franz von Suppès Vorfahren väterlichseits lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurück in Kroatien nachweisen. 1817 heirateten Franz von Suppès Eltern Pietro Suppé und die aus Wien stammende Katharina Jandovsky in Split. Als Pietro Suppè nach Zadar versetzt wurde, erhielt Suppè hier Musikunterricht und komponierte bereits 1834 die erste Messe (Uraufführung in der Kirche San Francesco in Zadar). Nach dem Tod des Vaters übersiedelte er mit seiner Mutter 1835 nach Wien, wo er bei Ignaz Seyfried studierte und danach seine über vier Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Kapellmeister begann.

Ab den 1840er Jahren gehörte Suppé zu den gefragtesten Kapellmeistern und Komponisten der Wiener Vorstadtbühnen. 1840-1845 war er unter Direktor Franz Pokorny am Theater in der Josefstadt tätig und wechselte dann mit diesem ans Theater an der Wien, an dem er von 1845 bis 1862 als "Chef-Komponist und -Dirigent" bis zu dessen Konkurs (1862) verblieb. 1862-1863 dirigierte Suppè am Treumanntheater, das jedoch 1865 abbrannte. Daraufhin ging er ans Carltheater, an dem er bis 1882 unter Vertrag war. 1846 schrieb er die Ouvertüre zur Posse "Dichter und Bauer" von Carl Elmar (die Operette wurde 1936 nachträglich aufgrund einer Neubearbeitung des Stoffs geschrieben). Mit seinen Operetten "Paragraph drei" (Uraufführung 8. November 1858 Kärntnertortheater) und "Das Pensionat" (1860) begann der Siegeszug der Wiener Operette.

In den Jahre 1862 bis 1865 wohnte er in der Oberen Donaustraße 47, wo er unter anderem die Operetten "Zehn Mädchen und kein Mann" (Uraufführung 25. Oktober 1862 Kärntnertortheater), "Flotte Bursche" (1863) und "Die schöne Galathée" (1865) schrieb. Am Carltheater war er verpflichtet, zu Novitäten die Begleitmusik zu komponieren, auch Ouvertüren und Lieder zu Lokalpossen und Volksstücken; so wurde er unter anderem Schöpfer des Lieds "O du mein Österreich", das sich zu einer Art zweiter Staatshymne entwickelte. Zu Suppès Freunden zählte Johann Nestroy, dessen Texte er vertonte. Er komponierte in dieser Zeit auch eine Reihe bekannter Operetten: "Leichte Kavallerie" (1866), "Banditenstreiche" (1867), "Fatinitza" (1876), "Teufel auf Erden" (1877), "Boccaccio" (1879) und "Donna Juanita" (1880); "Fatinitza" und "Boccaccio" gehören zu den Spitzenwerken der klassischen Operette. Es folgtem unter anderem "Die Afrikareise" (1883) und "Die Jagd nach dem Glück" (1888), 1892 deR Chor "Die Waffen nieder" (Uraufführung anlässlich des Friedenskongresses). Suppè komponierte 31 Operetten, die Musik zu 180 Possen, eine Messe, ein Requiem und eine Symphonie, Streichquartette und Chorwerke.

Mit Stadtratbeschluss vom 30. Dezember 1896 wurde sein Grab auf dem Zentralfriedhof als Ehrengrab gewidmet. Das Grabdenkmal wurde von Richard Tautenhayn) geschaffen. 1898 wurde die Suppégasse (sic.) nach dem Komponisten benannt. An seinem Sterbehaus, 1, Opernring 23, wurde 1924 eine Gedenktafel enthüllt. In Gars am Kamp, wo Suppè einen Landsitz hatte, befinden sich ein Gedenkstein (an der Suppè-Promenade) und eine Gedenkstätte (im Zeitbrücke-Museum). Nachlassteile befinden sich in der Wienbibliothek im Rathaus, in der Österreichischen Nationalbibliothek (Musiksammlung) und in der Gesellschaft der Musikfreunde.

Quellen

Literatur

  • Andreas Weigel: Franz von Suppè (1819–1895). Mensch. Mythos. Musiker. Ehrenbürger von Gars. Begleitpublikation zur Jubiläums-Ausstellung des Zeitbrücke-Museums Gars. Gras: Zeitbrücke-Museum 2019.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Otto Keller: Franz von Suppè. Berlin: Wöpke 1905
  • Erwin Rieger: Offenbach und seine Wiener Schule. Wien: Wiener Literarische Anstalt 1920 (Theater und Kultur, 4)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 2, S. 264, S. 278
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 192, S. 214
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 389
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 172
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 60, S. 116
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 93
  • Julius Krommer: Franz von Suppè . Diss. Univ. Wien. Wien 1941


Franz von Suppè im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks