Franz von Suppè

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Franz von Suppè um 1880–1890
Daten zur Person
Personenname Suppè, Franz von
Abweichende Namensform Suppè Demelli, Francesco Ezechiele Ermenegildo; Suppè, Franz de Paola von
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21717
GND 118757873
Wikidata Q310431
Geburtsdatum 18. April 1819
Geburtsort Split, Dalmatien, Kroatien
Sterbedatum 21. Mai 1895
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Guppe 32 A, Nummer 31
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname FranzvonSuppe.jpg
Bildunterschrift Franz von Suppè um 1880–1890
  • 1., Opernring 23 (Sterbeadresse)
  • 2., Obere Donaustraße 57 (Wohnadresse)
  • 2., Praterstraße 31 (Wohnadresse)
  • 4., Kleinschmidgasse 1 (Wohnadresse)
  • 1., Linke Wienzeile 6 (Wohnadresse)
  • 9., Lackierergasse 8 (Wohnadresse)
  • 8., Buchfeldgasse 4 (Wohnadresse)
  • 1., Laurenzerberg 5 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz de Paola von Suppè (eigentlich Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè ), * 18. April 1819 Split, Dalmatien (Kroatien), † 21. Mai 1895 Wien, Komponist, Kapellmeister.

Biografie

Franz von Suppès Vorfahren väterlichseits lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurück in Kroatien nachweisen. 1817 heirateten Franz von Suppès Eltern Pietro Suppé und die aus Wien stammende Katharina Jandovsky in Split. Als Pietro Suppè nach Zadar versetzt wurde, erhielt Suppè hier Musikunterricht und komponierte bereits 1834 die erste Messe (Uraufführung in der Kirche San Francesco in Zadar). Nach dem Tod des Vaters übersiedelte er mit seiner Mutter 1835 nach Wien, wo er bei Ignaz Seyfried studierte und danach seine über vier Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Kapellmeister begann.

Ab den 1840er Jahren gehörte Suppé zu den gefragtesten Kapellmeistern und Komponisten der Wiener Vorstadtbühnen. 1840-1845 war er unter Direktor Franz Pokorny am Theater in der Josefstadt tätig und wechselte dann mit diesem ans Theater an der Wien, an dem er von 1845 bis 1862 als "Chef-Komponist und -Dirigent" bis zu dessen Konkurs (1862) verblieb. 1862-1863 dirigierte Suppè am Treumanntheater, das jedoch 1865 abbrannte. Daraufhin ging er ans Carltheater, an dem er bis 1882 unter Vertrag war. 1846 schrieb er die Ouvertüre zur Posse "Dichter und Bauer" von Carl Elmar (die Operette wurde 1936 nachträglich aufgrund einer Neubearbeitung des Stoffs geschrieben). Mit seinen Operetten "Paragraph drei" (Uraufführung 8. November 1858 Kärntnertortheater) und "Das Pensionat" (1860) begann der Siegeszug der Wiener Operette.

In den Jahre 1862 bis 1865 wohnte er in der Oberen Donaustraße 47, wo er unter anderem die Operetten "Zehn Mädchen und kein Mann" (Uraufführung 25. Oktober 1862 Kärntnertortheater), "Flotte Bursche" (1863) und "Die schöne Galathée" (1865) schrieb. Am Carltheater war er verpflichtet, zu Novitäten die Begleitmusik zu komponieren, auch Ouvertüren und Lieder zu Lokalpossen und Volksstücken; so wurde er unter anderem Schöpfer des Lieds "O du mein Österreich", das sich zu einer Art zweiter Staatshymne entwickelte. Zu Suppès Freunden zählte Johann Nestroy, dessen Texte er vertonte. Er komponierte in dieser Zeit auch eine Reihe bekannter Operetten: "Leichte Kavallerie" (1866), "Banditenstreiche" (1867), "Fatinitza" (1876), "Teufel auf Erden" (1877), "Boccaccio" (1879) und "Donna Juanita" (1880); "Fatinitza" und "Boccaccio" gehören zu den Spitzenwerken der klassischen Operette. Es folgtem unter anderem "Die Afrikareise" (1883) und "Die Jagd nach dem Glück" (1888), 1892 deR Chor "Die Waffen nieder" (Uraufführung anlässlich des Friedenskongresses). Suppè komponierte 31 Operetten, die Musik zu 180 Possen, eine Messe, ein Requiem und eine Symphonie, Streichquartette und Chorwerke.

Mit Stadtratbeschluss vom 30. Dezember 1896 wurde sein Grab auf dem Zentralfriedhof als Ehrengrab gewidmet. Das Grabdenkmal wurde von Richard Tautenhayn) geschaffen. 1898 wurde die Suppégasse (sic.) nach dem Komponisten benannt. An seinem Sterbehaus, 1, Opernring 23, wurde 1924 eine Gedenktafel enthüllt. In Gars am Kamp, wo Suppè einen Landsitz hatte, befinden sich ein Gedenkstein (an der Suppè-Promenade) und eine Gedenkstätte (im Zeitbrücke-Museum). Nachlassteile befinden sich in der Wienbibliothek im Rathaus, in der Österreichischen Nationalbibliothek (Musiksammlung) und in der Gesellschaft der Musikfreunde.

Quellen

Literatur

  • Andreas Weigel: Franz von Suppè (1819–1895). Mensch. Mythos. Musiker. Ehrenbürger von Gars. Begleitpublikation zur Jubiläums-Ausstellung des Zeitbrücke-Museums Gars. Gras: Zeitbrücke-Museum 2019.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Otto Keller: Franz von Suppè. Berlin: Wöpke 1905
  • Erwin Rieger: Offenbach und seine Wiener Schule. Wien: Wiener Literarische Anstalt 1920 (Theater und Kultur, 4)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 2, S. 264, S. 278
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 192, S. 214
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 389
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 172
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 60, S. 116
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 93
  • Julius Krommer: Franz von Suppè . Diss. Univ. Wien. Wien 1941


Franz von Suppè im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks