Ferdinand Raimund

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Daten zur Person
Personenname Raimund, Ferdinand
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21634
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1. Juni 1790
Geburtsort Mariahilf
Sterbedatum 5. September 1836
Sterbeort Pottenstein
Beruf Dramatiker, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2014 durch WIEN1.lanm09mai
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Gutenstein
  • 6., Mariahilfer Straße 45 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Raimund Ferdinand (eigentlich Ferdinand Jakob Raimann), * 1. Juni 1790 Mariahilf 10 („Zum goldenen Hirschen"; 6, Mariahilfer Straße 45; Gedenktafel, enthüllt am 18. Dezember 1872), † 5. September 1836 Pottenstein, Niederösterreich, Gasthof „Zum goldenen Hirschen" (Bergfriedhof Gutenstein), Dramatiker, Schauspieler, Gattin (8. April 1820) Luise Gleich, Soubrette, Tochter des Possendichters Joseph Alois Gleich (Scheidung 14. Jänner 1822; † 6. August 1855 [Cholera] Bezirkskrankenhaus Wieden); danach eine auf Gelöbnis beruhende Lebensgemeinschaft mit seiner Jugendliebe Toni Wagner († 25. März 1879 Wien 1, Naglergasse 29), deren vermögende Eltern 1819 eine Heirat mit Raimund verhindert hatten, Sohn des Drechslermeisters Jakob Raimann. Wurde 1804 Zuckerbäckerlehrling und kam als Verkäufer von Erfrischungen und Süßigkeiten im Burgtheater mit der Theaterwelt in Berührung. Ab 1808 war er Schauspieler einer Wandertruppe in Preßburg und Ödenburg; am 13. Mai 1814 debütierte er am Theater in der Josefstadt als Franz Moor, spielte 1817-1830 am Leopoldstädter Theater, wo er ab 1821 als Spielleiter arbeitete und 1828-1830 auch die Direktion übernahm. Ab 1823 hatte er als dramatischer Dichter mit seinen Zauberspielen großen Erfolg und wurde zum Klassiker des österreichischen Volksstücks, in dem er Lokalkolorit mit dichterischer Schönheit, Humor mit Melancholie, romantischem Realismus und barockem Bühnenzauber verband; er selbst war der beste Darsteller der von ihm geschaffenen Hauptrollen. Ab 1830 gab Raimund nur noch Gastspiele in Berlin, München, Hamburg und Wien Nach seiner Scheidung zog er sich mit Toni Wagner 1834 nach Gutenstein zurück, er litt unter Depressionen. Seine wichtigsten Werke sind: „Der Barometermacher auf der Zauberinsel" (1823), „Der Diamant des Geisterkönigs" (1824), „Der Bauer als Millionär" (1826; mit der berühmt gewordenen Allegorie „Jugend" und „Alter"), „Der Alpenkönig und der Menschenfeind" (1828), „Die gefesselte Phantasie" (1828), „Die unheilbringende Krone" (1829), „Der Verschwender" (1833, großenteils in Gaaden 8 geschrieben). Ab 1825 besuchte Raimund regelmäßig das idyllische Dorf Gutenstein an der Piesting (Niederösterreich); im Nachbarort Pernitz kaufte er 1834 eine klassizistische Villa (die nach seinem Tod Antonie Wagner erbte). Am 30. August 1836 beging er aus Angst vor einer Infektion mit Tollwut einen Selbstmordversuch, an dessen Folgen er starb. Raimunddenkmal, Raimundgasse, Raimund-Geburtshaus, Raimundtheater


Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 10,1957
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Franz Hadamowsky: Raimunds Werke in 2 Bänden. Band 1. Salzburg [u.a.]: Verlag Das Bergland-Buch 1971, S. 7 ff., S. 35 ff.
  • Renate Wagner: Ferdinand Raimund. Eine Biographie. Wien: Kremayr und Scheriau 1985
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1973, S. 39 ff.
  • E. Heinzel: Lexikon der Kulturgeschichte. 1962, S. 343 f.
  • Ferdinand Raimund. (Kat. Nö. Landesmus., Gutenstein 1956)
  • Gustav Gugitz: Zu Ferdinand Raimunds Leben. Unbekanntes aus dem WStLA. In: WGBll. 12 (1957), S. 54 ff.
  • Gustav Gugitz: Die Ehetragödie Ferdinand Raimunds. Wiener Bibliophilen-Gesellschaft 1957
  • Franz Glück: Über einige Bildnisse Ferdinand Raimunds. In: Wiener Schriften 5 (1957), S. 169 ff.
  • Holzer, Vorstadtbühnen, S. 19 ff., S. 50 ff.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 237 ff.
  • Felix Wintermayr: Zur Geschichte der Raimundvilla in Gutenstein. In: UH 13 (1940), S. 109 f.
  • Wilhelm und Hiltraud Ast: Ferdinand Raimund und Gutenstein. Gutenstein 1975
  • Bergauer, Berühmte Menschen, S. 94, S. 122, S. 141, S. 155, S. 161, S. 208, S. 217, S. 249
  • Krista Zeeh: Die Wiener Mundart bei Ferdinand Raimund. Diss. Univ. Wien. Wien 1963
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 181
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 118
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 236, S. 242, S. 256
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 250 ff.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925. Band 1, S. 334
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 404 f.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 102, S. 208, S. 210
  • Wiener Theater, S. 24
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 383 f.
  • Bühne, Mai 1990, S. 26
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 23.05.1990)
  • Die Presse, 26.05.1990, 27.05.1990, Feuilleton VII
  • Wiener Zeitung, 30.05.1990
  • Wiener Zeitung, 01.06.1990
  • Kurier, 01.06.1990
  • Volksblatt Mag, 01.06.1990
  • Volksstimme, 01.06.1990
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