Eric Pleskow: Unterschied zwischen den Versionen

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In seinen letzten Lebensjahren lebte Pleskow im US-Bundesstaat Connecticut und unterhielt einen weiteren Wohnsitz in Santa Monica. Er war bie zuletzt im Filmgeschäft aktiv. 2013 produzierte er beispielsweise den Streifen "Dial 9 for Love".
 
In seinen letzten Lebensjahren lebte Pleskow im US-Bundesstaat Connecticut und unterhielt einen weiteren Wohnsitz in Santa Monica. Er war bie zuletzt im Filmgeschäft aktiv. 2013 produzierte er beispielsweise den Streifen "Dial 9 for Love".
  
Eric Pleskow gehörte der vierköpfigen Jury des Filmfonds Wien an. Zu den Filmfonds-Sitzungen und zur [[Viennale]], deren Präsidentschaft er 1998 übernahm, kehrte er immer wieder für einige Tage nach Wien zurück. Hier ernhielt er 1971 auch das Goldene Verdienstkreuz und 2007 die Ehrenbürgerschaft.  
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Eric Pleskow gehörte der vierköpfigen Jury des Filmfonds Wien an. Zu den Filmfonds-Sitzungen und zur [[Viennale]], deren Präsidentschaft er 1998 übernahm, kehrte er immer wieder für einige Tage nach Wien zurück. Hier erhielt er 1971 auch das Goldene Verdienstkreuz und 2007 die Ehrenbürgerschaft.  
  
 
Der Produzent wurde in den vergangenen Jahrzehnten in vielfacher Weise gewürdigt: 1972 verlieh ihm die italienische Regierung die Commenda dell'Ordine della Repubblica Italiana, 1989 wurde er in Frankreich als Officier de l’ordre des Arts et des Lettres geehrt, 1998 erhielt er in München den CineMerit Award. 2014 benannte man den Saal des Wiener Metro-Kinokulturzentrums nach dem Filmproduzenten.
 
Der Produzent wurde in den vergangenen Jahrzehnten in vielfacher Weise gewürdigt: 1972 verlieh ihm die italienische Regierung die Commenda dell'Ordine della Repubblica Italiana, 1989 wurde er in Frankreich als Officier de l’ordre des Arts et des Lettres geehrt, 1998 erhielt er in München den CineMerit Award. 2014 benannte man den Saal des Wiener Metro-Kinokulturzentrums nach dem Filmproduzenten.

Version vom 5. Februar 2020, 14:45 Uhr

Michael Häupl überreicht Eric Pleskow die Ehrenbürgerurkunde (2007)
Daten zur Person
Personenname Pleskow, Eric
Abweichende Namensform Pleskoff, Erich
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35706
GND 136725546
Wikidata
Geburtsdatum 24. April 1924
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. Oktober 2019
Sterbeort Westport
Beruf Filmproduzent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.02.2020 durch WIEN1.lanm08wen
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Eric Pleskow.jpg
Bildunterschrift Michael Häupl überreicht Eric Pleskow die Ehrenbürgerurkunde (2007)
  • 9., Porzellangasse 56 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 15. Dezember 2006, Übernahme: 26. Februar 2007)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 26. Juni 2000, Übernahme: 6. Oktober 2000)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1999)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2009)


Eric Pleskow, * 24. April 1924 Wien, 1. Oktober 2019 Westport, Connecticut, Vereinigte Staaten, Filmproduzent, Präsident der Viennale.

Biografie

Eric Pleskow (geb. Erich Pleskoff) kam am 24. April 1924 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Wien zur Welt. Die Familie emigrierte nach dem "Anschluss" und der "Arisierung" der elterlichen Wohnung 1938 in die USA. Um sich in New York das Ingenieursstudium zu finanzieren, nahm er verschiedene Gelegenheitsjobs an, darunter einen bei der Non-Theatrical Pictures Corporation, die hauptsächlich Dokumentarfilme herstellte. Durch einen glücklichen Zufall lernte er den Firmenchef kennen und man bildete ihn zum Cutter aus. 1943 wurde er einberufen und aufgrund seiner Fremdsprachenkenntnisse der Abwehr zugeteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Pleskow wieder nach Europa und führte Verhöre in Entnazifizierungsverfahren. 1945 wurde er Filmoffizier und als solcher mit dem Wiederaufbau der "Bavaria Studios" beauftragt.

Dem Filmgeschäft blieb Pleskow danach treu. 1951 bewarb er sich bei "United Artists" für einen Job in der deutschen Niederlassung, wurde aber für die Auslandsabteilung in New York aufgenommen. Zunächst war er für den Verleih amerikanischer Filme in Europa und Südafrika zuständig und begann, erste Filme zu produzieren. Er arbeitete mit Billy Wilder, Francis Ford Coppola und Martin Scorsese, entdeckte Sylvester Stallone und Oliver Stone. 1973 wurde er Präsident von United Artists. Unter ihm gelang es dem Filmstudio, drei Jahre hintereinander den Oscar für den besten Film zu gewinnen (1975 für "Einer flog über das Kuckucksnest", 1976 für "Rocky" und 1977 für "Der Stadtneurotiker").

1978 verließ Pleskow "United Artists" und gründete "Orion Pictures", deren Führung er bis 1992 innehatte. Die größten Erfolge des Studios unter Pleskows Führung waren "Amadeus", "Der mit dem Wolf tanzt" und "Das Schweigen der Lämmer". Insgesamt wurden vierzehn Filme, die Pleskow produzierte, mit (mindestens) einem Oscar ausgezeichnet (darunter "Westside-Story", "Das Urteil von Nürnberg", "Platoon").

Pleskow hielt aber auch Kontakt mit europäischen Filmschaffenden. Er arbeitete etwa mit Federico Fellini, Pier Paolo Pasolini, Bernardo Bertolucci, Eric Rohmer und Sergio Leon. Unter anderem anderem produzierte er "Der letzte Tango von Paris", der bei seinem Erscheinen 1972 einen Skandal auslöste, jetzt aber zu den Klassikern der Filmgeschichte zählt.

In seinen letzten Lebensjahren lebte Pleskow im US-Bundesstaat Connecticut und unterhielt einen weiteren Wohnsitz in Santa Monica. Er war bie zuletzt im Filmgeschäft aktiv. 2013 produzierte er beispielsweise den Streifen "Dial 9 for Love".

Eric Pleskow gehörte der vierköpfigen Jury des Filmfonds Wien an. Zu den Filmfonds-Sitzungen und zur Viennale, deren Präsidentschaft er 1998 übernahm, kehrte er immer wieder für einige Tage nach Wien zurück. Hier erhielt er 1971 auch das Goldene Verdienstkreuz und 2007 die Ehrenbürgerschaft.

Der Produzent wurde in den vergangenen Jahrzehnten in vielfacher Weise gewürdigt: 1972 verlieh ihm die italienische Regierung die Commenda dell'Ordine della Repubblica Italiana, 1989 wurde er in Frankreich als Officier de l’ordre des Arts et des Lettres geehrt, 1998 erhielt er in München den CineMerit Award. 2014 benannte man den Saal des Wiener Metro-Kinokulturzentrums nach dem Filmproduzenten.

2006 gestaltete die Schauspielerin Andrea Eckert die Dokumentation "I'm About Winning − Der Filmtycoon Eric Pleskow". 2009 kehrten Pleskow und Ari Rath, der ebenso wie Pleskow in der Porzellangasse aufgewachsen und von den Nationalsozialisten vertrieben worden war, für eine filmische Spurensuche an den Ort ihrer Kindheit zurück ("Die Porzellangassen-Buben", Regie: Lukas Stern).

Literatur

Links