Edmund Hellmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Hellmer Edmund (1912 Ritter von), * 12. November 1850 (Taufe 17. November) Wien, † 9. März 1935 Wien 2, Kurzbauergasse 9 (Friedhof Perchtoldsdorf, Niederösterreich), Bildhauer. Bildete sich am Polytechnikum in Architektur aus, wandte sich dann der Bildhauerei zu und kam zu seinem Onkel, dem Bildhauer Josef Schönfeld, in die Lehre. 1866 begann er bei [[Franz Lukas Bauer]] seine Studien an der Akademie der bildenden Künste, arbeitete aber gleichzeitig im Atelier von [[Hans Gasser]]. 1869 trat er in München erstmals mit eigenen Werken an die Öffentlichkeit, 1871 stellte er seine „Gefesselte Andromeda" im Künstlerhaus aus, 1873 schuf er zwei allegorische Figuren (Austria, Hungaria) für das Südportal der Industriehalle der Wiener Weltausstellung und 1874 die Giebelgruppe für das [[Ringtheater]]. Es folgten eine „Austria" für den Justizpalast und zwei Gruppen für das Kunsthistorische Museum. Nach einer Studienreise und der Teilnahme am Wettbewerb für das Grillparzerdenkmal arbeitete Hellmer an verschiedenen Ringstraßenbauten mit; er schuf 1877 zwei allegorische Figuren für die Universität (Theologie, Philosophie), vier Statuen für das Rathaus und einen Giebel des Parlaments („Verleihung der Verfassung"). 1879 wurde Hellmer suppl.und 1882 o. Prof. der allgemeinen Bildhauerschule an der Akademie der bildenden Künste, 1901 Leiter einer Spezialschule für Bildhauerei und 1902 einer systemisierten Spezialschule (bis 1922); 1901-1922 war er abwechselnd Rektor und Prorektor der Akademie 1894 vollendete er das „Türkenbefreiungsdenkmal" im Erdgeschoß des Südturms von St. Stephan (Auftragserteilung 1882; April 1945 zerstört; Modell im Dom- und Diözesanmuseum). Von seinen späteren Arbeiten sind hervorzuheben: das [[Schindlerdenkmal]] (Marmor, 1895), der Brunnen „[[Macht zu Lande]]" (Marmor, 1897), das [[Goethedenkmal]] (Bronze, 1900), der [[Kastaliabrunnen]] (1910) und das [[Johann-Strauß-Denkmal]] (Bronze mit Marmorrelief, 1921). Daneben erhielt Hellmer zahlreiche Privataufträge für Bildnisbüsten und Grabdenkmäler ([[Nikolaus Dumba]] [Zentralfriedhof], [[Hans Makart]] [Zentralfriedhof, 1889], [[Emil Jakob Schindler]] und [[Hugo Wolf]] [Zentralfriedhof, 1904], weiters unter anderem Familie Hellmer [Stockerauer Friedhof, 1910], Franz Fibrich [† 1917, Zentralfriedhof], Familie Kratochwill [Zentralfriedhof, 1905] und M. Mayer Edler von Gunthof [† 1893; Hietzinger Friedhof, mit stehender Figur]). 1897 war Hellmer Gründungsmitglied der Secession. Bürger der Stadt Wien (30. September 1921). [[Hellmerweg]]
 
Hellmer Edmund (1912 Ritter von), * 12. November 1850 (Taufe 17. November) Wien, † 9. März 1935 Wien 2, Kurzbauergasse 9 (Friedhof Perchtoldsdorf, Niederösterreich), Bildhauer. Bildete sich am Polytechnikum in Architektur aus, wandte sich dann der Bildhauerei zu und kam zu seinem Onkel, dem Bildhauer Josef Schönfeld, in die Lehre. 1866 begann er bei [[Franz Lukas Bauer]] seine Studien an der Akademie der bildenden Künste, arbeitete aber gleichzeitig im Atelier von [[Hans Gasser]]. 1869 trat er in München erstmals mit eigenen Werken an die Öffentlichkeit, 1871 stellte er seine „Gefesselte Andromeda" im Künstlerhaus aus, 1873 schuf er zwei allegorische Figuren (Austria, Hungaria) für das Südportal der Industriehalle der Wiener Weltausstellung und 1874 die Giebelgruppe für das [[Ringtheater]]. Es folgten eine „Austria" für den Justizpalast und zwei Gruppen für das Kunsthistorische Museum. Nach einer Studienreise und der Teilnahme am Wettbewerb für das Grillparzerdenkmal arbeitete Hellmer an verschiedenen Ringstraßenbauten mit; er schuf 1877 zwei allegorische Figuren für die Universität (Theologie, Philosophie), vier Statuen für das Rathaus und einen Giebel des Parlaments („Verleihung der Verfassung"). 1879 wurde Hellmer suppl.und 1882 o. Prof. der allgemeinen Bildhauerschule an der Akademie der bildenden Künste, 1901 Leiter einer Spezialschule für Bildhauerei und 1902 einer systemisierten Spezialschule (bis 1922); 1901-1922 war er abwechselnd Rektor und Prorektor der Akademie 1894 vollendete er das „Türkenbefreiungsdenkmal" im Erdgeschoß des Südturms von St. Stephan (Auftragserteilung 1882; April 1945 zerstört; Modell im Dom- und Diözesanmuseum). Von seinen späteren Arbeiten sind hervorzuheben: das [[Schindlerdenkmal]] (Marmor, 1895), der Brunnen „[[Macht zu Lande]]" (Marmor, 1897), das [[Goethedenkmal]] (Bronze, 1900), der [[Kastaliabrunnen]] (1910) und das [[Johann-Strauß-Denkmal]] (Bronze mit Marmorrelief, 1921). Daneben erhielt Hellmer zahlreiche Privataufträge für Bildnisbüsten und Grabdenkmäler ([[Nikolaus Dumba]] [Zentralfriedhof], [[Hans Makart]] [Zentralfriedhof, 1889], [[Emil Jakob Schindler]] und [[Hugo Wolf]] [Zentralfriedhof, 1904], weiters unter anderem Familie Hellmer [Stockerauer Friedhof, 1910], Franz Fibrich [† 1917, Zentralfriedhof], Familie Kratochwill [Zentralfriedhof, 1905] und M. Mayer Edler von Gunthof [† 1893; Hietzinger Friedhof, mit stehender Figur]). 1897 war Hellmer Gründungsmitglied der Secession. Bürger der Stadt Wien (30. September 1921). [[Hellmerweg]]

Version vom 20. September 2013, 10:28 Uhr

Daten zur Person
Personenname Hellmer, Edmund
Abweichende Namensform
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 9202
GND
Wikidata
Geburtsdatum 12. November 1850
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. März 1935
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 20.09.2013 durch WIEN1.lanm08w15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Friedhof Perchtoldsdorf
  • 2., Kurzbauergasse 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 30. September 1921)

Hellmer Edmund (1912 Ritter von), * 12. November 1850 (Taufe 17. November) Wien, † 9. März 1935 Wien 2, Kurzbauergasse 9 (Friedhof Perchtoldsdorf, Niederösterreich), Bildhauer. Bildete sich am Polytechnikum in Architektur aus, wandte sich dann der Bildhauerei zu und kam zu seinem Onkel, dem Bildhauer Josef Schönfeld, in die Lehre. 1866 begann er bei Franz Lukas Bauer seine Studien an der Akademie der bildenden Künste, arbeitete aber gleichzeitig im Atelier von Hans Gasser. 1869 trat er in München erstmals mit eigenen Werken an die Öffentlichkeit, 1871 stellte er seine „Gefesselte Andromeda" im Künstlerhaus aus, 1873 schuf er zwei allegorische Figuren (Austria, Hungaria) für das Südportal der Industriehalle der Wiener Weltausstellung und 1874 die Giebelgruppe für das Ringtheater. Es folgten eine „Austria" für den Justizpalast und zwei Gruppen für das Kunsthistorische Museum. Nach einer Studienreise und der Teilnahme am Wettbewerb für das Grillparzerdenkmal arbeitete Hellmer an verschiedenen Ringstraßenbauten mit; er schuf 1877 zwei allegorische Figuren für die Universität (Theologie, Philosophie), vier Statuen für das Rathaus und einen Giebel des Parlaments („Verleihung der Verfassung"). 1879 wurde Hellmer suppl.und 1882 o. Prof. der allgemeinen Bildhauerschule an der Akademie der bildenden Künste, 1901 Leiter einer Spezialschule für Bildhauerei und 1902 einer systemisierten Spezialschule (bis 1922); 1901-1922 war er abwechselnd Rektor und Prorektor der Akademie 1894 vollendete er das „Türkenbefreiungsdenkmal" im Erdgeschoß des Südturms von St. Stephan (Auftragserteilung 1882; April 1945 zerstört; Modell im Dom- und Diözesanmuseum). Von seinen späteren Arbeiten sind hervorzuheben: das Schindlerdenkmal (Marmor, 1895), der Brunnen „Macht zu Lande" (Marmor, 1897), das Goethedenkmal (Bronze, 1900), der Kastaliabrunnen (1910) und das Johann-Strauß-Denkmal (Bronze mit Marmorrelief, 1921). Daneben erhielt Hellmer zahlreiche Privataufträge für Bildnisbüsten und Grabdenkmäler (Nikolaus Dumba [Zentralfriedhof], Hans Makart [Zentralfriedhof, 1889], Emil Jakob Schindler und Hugo Wolf [Zentralfriedhof, 1904], weiters unter anderem Familie Hellmer [Stockerauer Friedhof, 1910], Franz Fibrich [† 1917, Zentralfriedhof], Familie Kratochwill [Zentralfriedhof, 1905] und M. Mayer Edler von Gunthof [† 1893; Hietzinger Friedhof, mit stehender Figur]). 1897 war Hellmer Gründungsmitglied der Secession. Bürger der Stadt Wien (30. September 1921). Hellmerweg


Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1) 7/1, S. 221 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 261 und Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 224
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 353 f., 392, 397, 463, 466
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Band 1, Register; Band 4, Register; Band 9/1, Register.


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Literaturangaben

  • Hermine Cloeter: Dem Schöpfer des Wiener Goethe-Denkmals Eduard von Hellmer. In: Wiener Gedenkblätter (1966), S. 121 ff.
  • Ein Monumentalbrunnen und seine Entstehung (Hg. E. Hellmer jun. 1900)
  • Eduard Hellmer jun. Lehrjahre in der Plastik 1 (1900)
  • Gerhardt Kapner: Denkmäler der Ringstraße (1969), S. 25 ff., 33 ff.