Donaupark

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Der Irissee im Donaupark mit dem Donauturm im Hintergrund (1967)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Park„Park“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 11.10.1964
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Donau
Bezirk 22
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 7473
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Donaupark.jpg
Bildunterschrift Der Irissee im Donaupark mit dem Donauturm im Hintergrund (1967)
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48° 14' 18.97" N, 16° 24' 40.09" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Donaupark (22). Der anlässlich der Wiener Internationalen Gartenschau 1964 (WIG 64) zwischen Donauhauptstrom und Alter Donau angelegte Donaupark war eines der größten städtebaulichen Projekte der Gemeinde Wien nach 1945. Er sollte nicht nur der Erholung der Bevölkerung der Bezirke Brigittenau und Leopoldstadt dienen, sondern auch "bei der städtebaulichen Aufwertung der Gebiete jenseits der Donau eine wichtige Rolle spielen" ("Soziales Grün in Wien", 1963). Realisiert wurde die Parkanlage auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Bruckhaufen, der informellen Siedlung Bretteldorf und der ehemaligen Militärschießstätte Kagran, wo in der Zeit des Nationalsozialismus Hinrichtungen stattgefunden hatten.

Die Größe und Weite des rund 100 Hektar großen Ausstellungsareals, aber auch die zeitgemäße Parkgestaltung und die modernen Pavillons auf der WIG 64 sollten Erneuerung und Aufbruch signalisieren. Der Entwurf von Stadtgartenamtdirektor Alfred Auer für den Park sah offene, "naturnah" gestaltete Flächen im Zentrum der Anlage und kleinteilige, geometrisch gehaltene Ausstellungsflächen in deren Randbereichen vor. Eine 180.000 Quadratmeter große "Rasenschüssel" und der 30.000 Quadratmeter große, künstlich angelegte Irissee bildeten den Mittelpunkt des Areals. Rundherum gruppierten sich Sonder- und Themengärten sowie zwölf "Gärten der Nationen", die von renommierten Landschaftsarchitektinnen und -architekten entworfen worden waren; insgesamt wurden sieben Millionen Pflanzen eingesetzt. Als Orientierungspunkt der WIG 64 diente der neu errichtete Donauturm. Weitere Attraktionen waren unter anderem eine Liliputbahn, ein über zwei Kilometer langer Sessellift, mit dem man über die Blumenbeete schweben konnte, fünf Ausstellungshallen, ein Turmgewächshaus, eine Seebühne, eine Lesehalle, ein Kino, zwei Cafés und fünf Restaurants. Rund 2,1 Millionen Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland kamen zwischen 16. April und 11. Oktober 1964 zur Gartenschau.

1965 wurde das Gelände der WIG 64 als Donaupark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ehemalige Ausstellungsareal wurde zwar durch den Bau des Austria Center Vienna, den Bau der Donau City und den Ausbau der Donauuferautobahn beschnitten. Mit rund 65 Hektar ist der Donaupark aber nach wie vor einer der größten Parks, den die Stadt Wien seit 1945 errichtet hat.

Literatur

  • Der Donaupark im Werden - Das grüne Herz von Wien, in: Soziales Grün in Wien, hg. vom Magistrat der Stadt Wien - Stadtbauamtsdirektion Wien in der Buchreihe der aufbau, Wien, 3. Aufl. 1963, S. 80.
  • Unser schönes Floridsdorf. Blätter des Floridsdorfer Heimatmuseums. Band 79. Wien: Museumsverein Floridsdorf 1979, Register
  • Ulrike Krippner, Lilli Lička, Martina Nußbaumer (Hg.): WIG 64. Die grüne Nachkriegsmoderne (Ausstellungskatalog Wien Museum), Wien 2014.