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Eines der Häuser (Konskriptionsnummer 801) befand sich schon 1775 im Privatbesitz des Schlossers Wunibald Galler; es wurde vollständig demoliert. Das andere Haus (Konskriptionsnummer 802), in dem sich das Stadtschultheißenamt und später die Wohnung des jeweiligen Stadtkommandanten befunden hatte, war durch Erbschaft an Herzog Ferdinand von Sachsen-Coburg-Kohary gekommen. | Eines der Häuser (Konskriptionsnummer 801) befand sich schon 1775 im Privatbesitz des Schlossers Wunibald Galler; es wurde vollständig demoliert. Das andere Haus (Konskriptionsnummer 802), in dem sich das Stadtschultheißenamt und später die Wohnung des jeweiligen Stadtkommandanten befunden hatte, war durch Erbschaft an Herzog Ferdinand von Sachsen-Coburg-Kohary gekommen. |
Version vom 24. März 2016, 15:12 Uhr
48° 12' 22.10" N, 16° 22' 37.30" E zur Karte im Wien Kulturgut
Coburgpalais (1, Seilerstätte 1-3), entstand aus mehreren kleinen Soldatenhäuschen (siehe Krowotendörfel) und aus zwei Häusern, die zum Bereich des kaiserlichen Zeug- oder Gusshauses gehörten, das bereits auf dem Wolmuetplan (1547) eingezeichnet ist.
Eines der Häuser (Konskriptionsnummer 801) befand sich schon 1775 im Privatbesitz des Schlossers Wunibald Galler; es wurde vollständig demoliert. Das andere Haus (Konskriptionsnummer 802), in dem sich das Stadtschultheißenamt und später die Wohnung des jeweiligen Stadtkommandanten befunden hatte, war durch Erbschaft an Herzog Ferdinand von Sachsen-Coburg-Kohary gekommen.
Das Palais wurde 1843-1847 am stadtseitigen Zugang zur Braunbastei (existent 1531-1863) nach einem Entwurf von Karl Schleps für Herzog Ferdinand begonnen und unter Herzog August vollendet. Ferdinand hatte sich am 20. April 1843 mit Prinzessin Clementine, der Tochter König Louis Philippes von Bourbon, vermählt und das Palais zum Wiener Domizil bestimmt.
1846 unternahm Baron Sina den Versuch, es anzukaufen und in ihm die k.k. Börse und das k.k. Wechselgericht unterzubringen. Das Palais war 1848 noch unbewohnt.
Die Braunbastei wurde 1863 abgebrochen. Danach (1864) entstand die klassizistische Gartenfassade mit der großen Säulenordnung (die dem Gebäude im Volksmund den Spitznamen "Spargelburg" eintrug).
Der Garten des Palais wurde auf der Kasemattendecke eines Rests der alten Braunbastei angelegt. Bei dieser Gelegenheit wurde unterhalb des Palais der Straßenzug Coburgbastei trassiert.
Der mit dem Palais in seinem Inneren vereinte Zubau gegen das Stubentor wurde 1847 zu Mietquartieren umgestaltet und 1848 bereits benützt.
1766 starb im Vorgängerbau Feldmarschall Leopold Graf Daun, am 24. November 1801 Franz Moritz Graf Lacy.
1997 wurde das Palais von der POK Pühringer Privatstiftung erworben und in ein Luxushotel umgebaut
Literatur
- Haus Coburg in Wien. In: Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache 7 (1898), S. 117 ff., 145 ff. (Coburgpalais), 166 ff.
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 421 f.
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 394
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 327