Cholerakanäle

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Cholerakanalbaustelle
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Cholera
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 18953
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.03.2018 durch WIEN1.lanm08mic
Bildname WKN Cholerakanalbaustelle.jpg
Bildunterschrift Cholerakanalbaustelle

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Problemlage

Das rasante Bevölkerungswachstum in Stadt und Vorstädten während des 18. Jahrhunderts und in der Zeit nach Ende der Napoleonischen Kriegswirren hatte die Probleme mit dem Wiener Kanalsystem verschärft. Vor Ausbruch der Choleraepidemie existierten lediglich Kanalisationsanlagen von rund 20 km in der Stadt und etwa 90 km in den Vorstädten.

Bauphase und Baumängel

Der Bau der so genannten Cholerakanäle wurde als Gegenmaßnahme nach der Choleraepidemie 1831/1832 (siehe Cholera) in Angriff genommen. Sie hatten die Aufgabe, die bis dahin aus den Vorstädten unmittelbar in den Wienfluss gelangenden Abwässer aufzunehmen und gesammelt dem Donaukanal zuzuleiten. Angesichts der herannahenden Choleragefahr wurde noch knapp vor Ausbruch der ersten Choleraepidemie im Jahr 1831 mit dem Bau von „Hauptunratskanälen“ begonnen und schließlich bis 1842 ein Kanalisationsnetz über Stadt und Vorstädte gezogen. Zentraler Bestandteil war der „Hauptunratskanal“ am rechten Wienflussufer, erbaut 1831 bis 1834, und jener am linken Ufer, erbaut 1836 bis 1839. Beide Kanäle wurden auch als „Cholerakanäle“ benannt. Diese Kanäle schlossen die Vorstädte mehr oder minder vollständig an das Kanalnetz an und bedienten sich des abgeleiteten Wassers des Wienflusses zur Spülung. Die Kanalisation wies allerdings besondere Schwachstellen auf. In den Sommermonaten mangelte es häufig an Spülwasser. Besonders die engen Hauskanäle wurden lediglich durch Regenwasser gespült, verbreiteten in der trockenen Jahreszeit einen großen Gestank und boten dem Choleraerreger ideale Verbreitungsmöglichkeiten. Bei größeren Niederschlägen entlasteten sich die Kanäle nach wie vor in den Wienfluss. Noch in den 1860er Jahren galt das Wohnen entlang des Wienflusses daher zu Recht als extrem gesundheitsgefährdend.

Erst der Bau der Ersten Hochquellenwasserleitung (die die Hausbrunnen überflüssig machte) und die Wienflussregulierung im Zuge des Baues der Stadtbahn wirkten der Seuche entgegen.

Quellen

WStLA, Pläne und Karten Sammelbestand, P1: 168

Literatur