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Panorama von Wien, Matthias Anton Weiß (um 1711)

Aus Wien Geschichte Wiki
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Panorama von Wien von der Josefstadt aus gesehen, um 1711
Daten zur Karte
Art der KarteArt der Karte Ansicht
Originaltitel Vienna Austriae – Wienn in Österreich
BeschreibungBeschreibung Kupferstecher: Christian Engelbrecht und Johann Andreas Pfeffel der Ältere

Kupferstich auf Papier, 35 x 174 cm

ErscheinungsjahrErscheinungsjahr 1711
Ausfertigung Kupferstich
Maßstab 1:
Ausrichtung Osten
Kartenzeichner Matthias Anton Weiß
OrteOrte
Bezirk
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 31.12.2021 durch WIEN1.lanm08swa
BildnameName des Bildes HMW 031093.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Panorama von Wien von der Josefstadt aus gesehen, um 1711

Der kaiserliche Ingenieur und Architekturzeichner Matthias Anton Weiß, der von Kaiser Karl VI. auch mit der Bauaufnahme römischer Antiquitäten beauftragt wurde, arbeitete mit dem in Augsburg ansässigen Druck- und Verlagsunternehmen, das dort vor 1711 von Johann Andreas Pfeffel der dem Älteren (1674–1748) und Christian Engelbrecht (1672–1735) gegründet worden war, bei der Entstehung dieser Stadtansicht zusammen. In ihrem Aufbau steht sie in der Tradition, wie sie vor allem durch Jacob Hoefnagels berühmte Vogelschau von 1609 begründet wurde, zeigt am oberen Blattrand den Hoefnagel'schen Titel, eingerahmt vom kaiserlichen (links) und vom städtischen Wappen (rechts). Auf dem unteren Blattrand befindet sich ein Schriftstreifen in lateinischer und deutscher Sprache mit einem Abriss der Stadtgeschichte, einer Legende mit 40 Nummern und der auffälligen Verwendung von aus dem Griechischen stammenden Bezeichnungen (u. a. Nr. 24: nosocomium = Spital als Bezeichnung für das ehemalige Spital St. Johannes an der Siechenals etc.) und einer Widmung Pfeffels an Kaiser Karl VI. Hinsichtlich der gewählten Blickrichtung und der Darstellungsart unterscheidet sich diese Darstellung jedoch markant von älteren Vorlagen: Sie bietet nämlich – völlig ungewohnt – einen Blick auf die Stadt in Form eines Panoramas bzw. Profils: von der Josefstadt, und zwar zwischen Palais Schönborn (heute: Österreichisches Museum für Volkskunde) und der Trinitarierkirche (Alser Straße), bis hin zur Pfarrkirche Maria Trost (heute: St. Ulrich), einem der damals boomenden Vorstadtbereiche. Mit ihrem beachtlichen Format bildet diese Ansicht die erste großformatige Wien-Darstellung nach der Zweiten Türkenbelagerung von 1683.

Ausschnitt aus dem Panorama von Wien, Matthias Anton Weiß (um 1711)

Quelle

Literatur

  • Das barocke Wien. Stadtbild und Straßenleben (Ausstellungskatalog Historisches Museum der Stadt Wien), Wien 1966, S. 22, Nr. 26.
  • Friedrich Polleroß: Docent et delectant. Architektur und Rhetorik am Beispiel von Johann Bernhard Fischer von Erlach. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 49 (1996), S. 165‒206, hier S. 202.
  • Augsburger Stadtlexikon (28.2.2018 zu Engelbrecht und Pfeffel)
  • Ferdinand Opll: Barockes Wien-Panorama. In: Sándor Békési / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museums). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 26f.