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Severin (Heiliger)

Aus Wien Geschichte Wiki
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Der heilige Severin christianisiert Vindobona.
Daten zur Person
PersonennameName der Person Severin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 118613553
Wikidata Q458643
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 8. Jänner 0482 JL
SterbeortSterbeort Mautern, Niederösterreich
BerufBeruf Heiliger
Parteizugehörigkeit
Ereignis Antike
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Antike
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Severin.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Der heilige Severin christianisiert Vindobona.

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Severin, * ? Mailand (?), † 8. Jänner 482 Favianis (Mautern, Niederösterreich), Heiliger ("Apostel von Norikum"), Politiker.

Aus vornehmer Familie stammend, war er (vor seinem Übertritt zum Christentum) vielleicht römischer Provinzialbeamter (Beziehungen zum letzten weströmischen Kaiser Romulus Augustulus, abgesetzt 476). Von 453 bis zu seinem Tod wirkte Severin in der römischen Provinz Noricum ripense (Ufer-Noricum; zwischen Wienerwald und Inn, Donau und Alpenkamm) in bischofsähnlicher Stellung als Beschützer der von germanischen Einfällen und Hungersnöten geplagten Bevölkerung; er verhandelte mit den Rugiern jenseits der Donau, organisierte Lebensmittellieferungen und leitete die Seelsorge. Sein Hauptsitz war Favianis, wo er ein Kloster gründete. 476 empfing er den germanischen Heerführer Odoaker vor dessen Zug nach Italien. Severin wurde zunächst in Favianis bestattet; als 488 die römische Bevölkerung Ufernoricums nach Italien abwanderte, wurden die Gebeine Severins mitgenommen und zunächst in Mons Feltre (bei San Marino), dann in Lucullanum (Pizzafalcone bei Neapel) bestattet (1807 Überführung nach Frattamaggiore nördlich von Neapel). In Lucullanum vollendete Severins Schüler Eugippius 511 die "Vita Sancti Severini" (Lebensbeschreibung des hl. Severin), eine überaus wertvolle Quelle für die Zustände im heutigen Niederösterreich und Oberösterreich in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, die in zahlreichen Handschriften (die älteste aus dem 9. Jahrhundert) überliefert ist. Die irrtümliche Gleichsetzung von Favianis mit Wien durch den Geschichtsschreiber Otto von Freising († 1158) wurde von Wolfgang Lazius († 1565) aufgegriffen; den abgeschiedenen Ort "ad vineas" (bei den Weinbergen), in den sich Severin gelegentlich zurückzog, setzte man mit Heiligenstadt (19) gleich; auch den Ortsnamen Sievering wollte man von Severin ableiten. Die Identifizierung von Favianis mit Mautern, erstmals von Friedrich Kenner vertreten, gilt heute als wissenschaftlich gesichert, doch findet die Variante Favianis = Wien noch immer Anhänger.


Literatur

  • Rudolf Noll: Die Vita Sancti Severini des Eugippius im Lichte der neueren Forschung. Vortrag in der Sitzung der philosophisch-historischen Klasse am 19. März 1975. In: Anzeiger der Philosophisch-Historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 112,3 (1975), S. 61-75
  • Abbas Eugippius / Rudolf Noll: Das Leben des hl. Severin. Lateinisch und deutsch. Linz: Österr. Verlag für Belletristik u. Wissenschaft 1947
  • Herwig Wolfram: Die Geburt Mitteleuropas. Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung. 378-907. Wien: Kremayr & Scheriau 1987, S. 55 ff.
  • Rudolf Zinnhobler [Hg.]: Lorch in der Geschichte. Linz: OLV-Buchverlag 1981, S. 128 ff.
  • Fritz Kaphan: Zwischen Antike und Mittelalter. Das Donau-Alpen-Land in der Völkerwanderungszeit. München: Callwey 1944, S. 88 ff.
  • Severin - zwischen Römerzeit und Völkerwanderung. Ausstellung des Landes Oberösterreich, 24. April - 26. Oktober 1982 im Stadtmuseum Enns. Linz : Amt d. Oberösterr. Landesregierung, Abt. Kultur 1982