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Tafel Rudolf Holowatyj

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Tafel Rudolf Holowatyj, 13., Wolkersbergenstraße
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Rudolf Holowatyj
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Stadt Wien, Volkshochschule
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Stadt Wien, Bildungseinrichtungen
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Wohnort
Bezirk 13
Historischer Bezug Austrofaschismus und Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Haft, Exil, Widerstand
Gruppe GegnerInnen
Geschlechtsspezifik Männer
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  51838
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 14.09.2018 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Tafel Rudolf Holowatyj, 1130 Wolkersbergenstraße.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Tafel Rudolf Holowatyj, 13., Wolkersbergenstraße
  • 13., Wolkersbergenstraße

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48° 10' 37.18" N, 16° 16' 23.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 28. September 2012 wurde in der Gemeindebausiedlung Lockerwiese im Bezirk Hietzing die Freiluftausstellung "Geschichten aus der Lockerwiese" präsentiert. Die Ausstellung – bestehend aus 21 Informationstafeln – thematisiert unter anderem das Schicksal der hier lebenden Personen während des Zweiten Weltkrieges. Eine der Tafeln befindet sich in der Wolkersbergenstraße und ist dem Gewerkschafter Rudolf Holowatyj gewidmet, der während des Austrofaschismus mehrmals verhaftet wurde, ins Exil nach Norwegen ging und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nach Schweden floh.

Der Text der Tafel lautet:

"Geschichten aus der Lockerwiese

Rudolf Holowatyj – Der Gewerkschafter an Kreiskys Seite

Bis zu seiner Verhaftung im September 1935 wohnte Rudolf Holowatyj (geb.
1904) in der Faistauergasse 50. Seine Eltern konnten sich die Mittelschule für
ihn nicht leisten. Er wurde Tischler und engagierte sich in der sozialistischen
Arbeiterjugend und der Gewerkschaft. Nach der Niederschlagung der organi-
sierten Arbeiterbewegung im Februar 1934 durch den Austrofaschismus wurde
Holowatyj im Anhaltelager Wöllersdorf interniert. Nach seiner Freilassung
arbeitete er weiter für die illegale Gewerkschaftsbewegung. Mit gefälschten
Papieren reiste er auch nach Brünn, Amsterdam und Paris. Im September 1935
wurde er abermals verhaftet. Seine journalistische Tätigkeit und die Heraus-
gabe von illegalen Flugblättern wurden als 'Hochverrat' ausgelegt. Sein
Anwalt, der Hietzinger Heinrich Steinitz, konnte nicht verhindern, dass er in
einem 'Terrorurteil' am 14. Februar 1936 zu zehn Jahren verurteilt wurde. Im
Juni 1936 wurde das Urteil auf sechs Jahre reduziert, im Juli desselben Jahres
wurde er begnadigt. Um einer weiteren Inhaftierung zu entgehen, floh er mit
seiner Frau über Brünn nach Oslo. Als die deutschen Truppen Dänemark und
Norwegen eroberten, flüchtete er im April 1940 nach Schweden. Im Klub
österreichischer Sozialisten traf er Bruno Kreisky. Dieser Klub ist es auch, der als
erste sozialistische Emigrantengruppe – wie bereits die Kommunisten – für
eine Wiederherstellung eines freien und unabhängigen Österreichs eintrat.
Im Februar 1946 kehrte er nach Österreich zurück und arbeitete wieder in der
Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter, deren stellvertretender Vorsitzender
er wurde. Er übernahm die Leitung der Zeitschrift 'Welt der Arbeit'. Mit nur 46
Jahren starb er."

Das Projekt "Geschichten aus der Lockerwiese" war ein Kooperationsprojekt der Volkshochschule Hietzing und dem wohnpartner-Team 13_23. Für Recherche und Text zeichnete Robert Streibel, Historiker und Direktor der Volkshochschule Hietzing, verantwortlich. Eröffnet wurde die Ausstellung von Bezirksvorsteher Heinrich Gerstbach, Bezirksvorsteher-Stellvertreter Reinhard Feistritzer und Gemeinderat Gerhard Schmid.

Literatur