Elfriede Ott
- 1. Gattin Ernst WaldbrunnDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
- 2. Gatte Hans WeigelDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
Elfriede Ott, * 11. Juni 1925 Wien, † 12. Juni 2019 Wien, Schauspielerin.
Biografie
Elfriede Ott lernte zunächst auf Wunsch des Vaters das Uhrmacherhandwerk. Sie nahm bei Lotte Medelsky Schauspielunterricht und debütierte 1944 als Schauspielerin in Gerhard Hauptmanns „Die goldene Harfe“ im Burgtheater, wo sie bis 1949 blieb. In der Folge spielte sie größere und kleinere Rollen und erlebte die „Ronacher-Ära“ mit den Schauspielergrößen ihrer Zeit. Daneben widmete Ott sich auch der Operette und stand etwa mit „Sissy“ als Partnerin von Oskar Werner auf der Bühne des Raimundtheaters. Nach Wanderjahren in Graz, Hamburg und Zürich fand sie 1958 am Theater in der Josefstadt ihre künstlerische Heimat, wo sie 1953 erstmals aufgetreten war.
Auch als Kabarettistin, Diseuse und schließlich als Star vieler Fernsehsendungen wurde Ott zum Publikumsliebling. Ihre TV-Premiere hatte sie 1950 in „Bezauberndes Fräulein“. Allseits bekannt wurde sie mit „Hallo Hotel Sacher“ und später mit „Die liebe Familie“. 1983 gründete Ott mit ihrem späteren Ehemann Hans Weigel die Nestroy-Spiele auf Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf bei Wien. Die musikalische Leitung übernahm 2002 Franz Alexander Langer, dem 2006 Fritz Fischer nachfolgte. Die Nestroy-Festspiele bestanden bis 2013.
Als Schauspielerin trat Ott im Theater in der Josefstadt u.a. in Schnitzlers „Abschiedssouper“, in Nestroys „Frühere Verhältnisse“ und in Kesselrings „Arsen und alte Spitzen“ auf. Im Theater in der Josefstadt war sie 2010 in „Das vierte Gebot“ zu sehen, in den Kammerspielen in „Mich hätten Sie sehen sollen“, „Der Panther“ und „Eine etwas sonderbare Dame“.
Von 1986 bis 2004 leitete Elfriede Ott die Schauspielabteilung des Konservatoriums Wien. Nach ihrem Ausscheiden gründete sie 2005 zusammen mit Gernot Haas eine private Schauspielschule in Wien. Im „Studio der Erfahrungen“ werden vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler angeboten, daneben kann an der „Schauspielschule Elfriede Ott“ eine dreijährige Ausbildung absolviert werden. Die Förderung des Nachwuchses ist Ott seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen, nicht zuletzt liegt hier ein großes Verdienst der Künstlerin. Zu ihren Schülern zählen unter vielen anderen Nicholas Ofczarek und Sandra Cervik.
Neben den Nestroy-Spielen auf Burg Liechtenstein ist Elfriede Ott auch in der Josefstadt als Regisseurin in Erscheinung getreten, so in „Katzenzungen“ von Miguel Mihura (2001).
In Andreas Prochaskas Film „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“, der 2010 mit großem Erfolg in den Kinos lief, spielt sie Titelrolle, im Juli desselben Jahres feierte Ott bei den Maria Enzersdorfer Festspielen die Premiere von Nestroys „Zu ebener Erde und erster Stock“, wohingegen sie im Herbst 2010 wieder im Theater in der Josefstadt auf der Bühne stand. Im Jänner 2011 trat Ott ein letztes Mal an ihrem Stammtheater in der musikalischen Collage „Eh wurscht“ auf.
Das Hörbuch „Ich hätte mitschreiben sollen. Elfriede Ott erzählt Splitter über ihr Leben“ erschien 2013 (Mono Verlag, Wien).
Literatur
- Homepage Elfriede Ott: http://www.ottstudio.at/ (23.01.2015)
- Interview von Elfriede Ott mit dem Standard vom 13.12.2013, http://derstandard.at/1360681343481/Ich-warne-Schauspielschueler-gleich-am-ersten-Tag (23.01.2015)
- Orf.at: Elfriede Ott ist tot, 12.06.2019