Michael Winkler
Winkler Michael, * 1823 Wolkersdorf, Niederösterreich, † 28. Juni 1898 Wien 16., Ottakringer Straße 64 (Hernalser Friedhof), Fabrikant (Schildermaler, Schildergießer), Organisator des Häusernumerierungssystems der Wiener Straßen, Schöpfer von Plänen und Nachschlagewerken.
Er eröffnete 1845 ein Schildermaleratelier (15), entwickelte ein Verfahren für den Metallguss von Schildern und Tafeln und besaß die erste Fabrik dieser Art in Österreich (6., Millergasse 42-44).
1862 erdachte Winkler die einheitliche Häusernumerierung nach Gassen und Straßenzügen in der noch heute gültigen Form (links ungerade, rechts gerade Numerierung, bei Radialstraßen vom Stadtzentrum Stephansplatz stadtauswärts und bei anderen Straßen vom niedrigeren zum höheren Bezirk laufend, somit im wesentlichen [wie bei den Plätzen] im Uhrzeigersinn; Straßentafeln).
Mit dem von ihm vorgeschlagenen (und dann auch tatsächlich eingeführten) System brachte er Ordnung in die bis dahin unsystematische Häusernumerierung, die sich am Baudatum orientiert hatte. Seine (nicht ohne Geschäftssinn entwickelte) Idee brachte ihm den Auftrag, die erforderlichen Tafeln aus Zinkguss herzustellen (da diese wegen ihres Werts oft entwendet wurden, stellte man sie ab 1908 aus billigem Blech her).
Winkler veröffentlichte 1862/1863 auch ein "Orientierungsschema" mit entsprechenden Planbeilagen, das die alten und die neuen Nummern enthielt und noch heute für die Umrechnung von alten Hausnummern unentbehrlich ist. Winklergasse.
Literatur
- Die Presse, 01.01.1953
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 29.01.1971