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Limonadezelt

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Ansuchen um Erlaubnis zur Aufstellung eines Limonadezeltes (1780)
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 16.07.2015 durch DYN.elwu
BildnameName des Bildes Limonadenzelt.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ansuchen um Erlaubnis zur Aufstellung eines Limonadezeltes (1780)

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Limonadezelt (Limonadehütte, auch Sommerkaffeehäuser oder Gifthütten, heute Schanigarten genannt; 1, Innere Stadt).

Als Limonadezelt, heute Schanigarten wird der während der warmen Jahreszeit (mit behördlicher Genehmigung) auf den Gehsteig oder die Straße gestellte Teil einer Wirts- oder Kaffeehauseinrichtung, die meist durch schmale Grünpflanzencontainer gegenüber den Passantinnen und Passanten abgeschirmt und zuweilen durch Plachen oder Zelte gegen Regen geschützt wird.

Erfinder war Johann Jakob Taroni der 1754 die Bewilligung erhielt, vor seinem Kaffeehaus (Konskriptionsnummer 114; 1, Graben 14-15) ein Zelt mit "Erfrischungswasser" aufzustellen. Er war damit der Begründer der sogenannten Sommerkaffeehäuser (auch Gifthütten genannt), die sich bis in die Gegenwart erhalten haben. Eine Verbindung zwischen Taronis Vornamen und dem Begriff des "Schanigartens" könnte zur Diskussion stehen: Peter Wehle erinnert an das alte Lied "Schani, trag' den Garten [das heißt die Grünpflanzen] 'raus", Gottfried Heindl meint in analoger Weise, dass die Aufforderung an den (häufig Schani gerufenen) Piccolo, "Schani, trag den Garten aussi", für die Bezeichnung maßgebend gewesen wäre. Vermultich ist Taronis Vorname Johann (Jean bzw. Gianni - Schani) die eigentliche Erklärung. Siehe auch: Café Taroni.

Viele Kaffeesieder suchten in Folge um die Bewilligung eines "Limonadezeltes" an, die Kaffeehäuser und Limonadenzelte (vorwiegend auf dem Platz am Graben selbst) waren berühmt. Beliebt waren v.a. Erfrischungsgetränke und "Gefrorenes" (Eis), das hier erstmals in Wien verzehrt wurde. Hauptsächlich Frucht- und Schokoladeeis (die ersten Sorten waren Himbeer-, Vanille-, Zitronen- und Schokoladeeis) konnten zu einem relativ hohen Preis von 12-30 Kreuzer pro Becher konsumiert werden. Der Kaffeesieder Milani servierte bereits 1790 in seinem Limonadezelt am Kohlmarkt 6 (Café Milani) Wiener Eiskaffee (gesüßter schwarzer Kaffee mit Vanilieeis und Schlagobershaube).

Die Limonadezelte waren auch bei äußerst Frauen beliebt, da Kaffeehäuser eher denn Männern vorbehalten waren.