Friedrich Karl Schönborn
- Bischof von Würzburg und Bamberg (1729 bis 1746)
- Reichsvizekanzler (1705 bis 1731)
Friedrich Karl Graf Schönborn, * 3. März 1674 Mainz, † 26. Juli 1746 Würzburg (Würzburger Dom), Bischof, Reichsvizekanzler, Sohn des Melchior Friedrich von Schönborn und dessen Gattin Sophie von Boyneburg.
Biografie
Besuchte das Gymnasium in Aschaffenburg, trat 1681 in den geistlichen Stand und studierte 1687-1693 in Würzburg, Mainz und Rom beziehungsweise 1698 in Paris. Schönborn war 1698-1704 kurmainzischer Diplomat, 1704/1705 Domherr in Würzburg und Bamberg sowie 1729-1746 Bischof von Würzburg und Bamberg. 1705-1731 führte er als Reichsvizekanzler in Wien für Joseph I. und Karl VI. die Reichshofkanzlei (oberste Behörde des Heiligen Römischen Reichs); er bewohnte den auf sein Betreiben 1723-1730 neu errichteten Reichskanzleitrakt der Hofburg.
Als Privatmann kaufte er 1706 und 1725 in der Alservorstadt Grundstücke, auf denen er 1706-1711 nach dem Entwurf von Johann Lukas von Hildebrandt ein Sommerpalais samt Garten errichten ließ ([[Schönbornpalais]], Schönbornpark). 1710 kaufte er vom letzten Spross des gräflichen Hauses Puchheim, Franz Anton (ab 1695 Bischof von Wiener Neustadt, † 1718), die Herrschaft Göllersdorf (Niederösterreich, Bezirk Hollabrunn), wo er nahe der mittelalterlichen Burg 1711-1718 ein prachtvolles Barockschloss samt Park errichten ließ, für das ebenfalls Hildebrandt die Pläne entworfen hatte.
1731 trat Schönborn als Reichsvizekanzler zurück und verließ 1734 Wien, um sich fortan der Verwaltung seiner Bistümer zu widmen. 1740 erwarb er (vertreten durch Hildebrandt, der seine österreichischen Besitzungen verwaltete) von Würzburg aus das Batthyánysche Palais in der Stadt (Batthyány-Schönborn-Palais; 1, Renngasse 4). Erbe aller Besitzungen wurde sein Neffe Eugen Erwein Graf Schönborn. Das Palais in der Renngasse und Schloss Göllersdorf befinden sich noch heute im Besitz der Linie Schönborn-Buchheim, hingegen wurde das Palais in der Alservorstadt (8) von der Familie verkauft.