Vereinssynagoge des Vereins Beth Hamidrasch Talmud Thora
48° 13' 13.73" N, 16° 22' 36.73" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die kleine einstöckige Vereinssynagoge des 1850 gegründeten Vereins "Beth Hamidrasch Talmud Thora" wurde 1884 in Wien 2, Malzgasse 16 für ca. 100 Personen nach Plänen von Friedrich Schreier errichtet und besteht nach Umbauten bis heute. Durch den Neubau der Talmud-Thora-Schule im Jahr 1906 wurde die Synagoge nach hinten verlegt. Synagoge und Schule wurden während des Novemberpogroms zwar angezündet, aber nicht völlig zerstört. Die Gebäude dienten ab 1942 als Spital des Ältestenrates der Juden. Nach Rückstellung der Liegenschaft und Wiedereröffnung der Schule wurde die Synagoge zeitweise auch zweckentfremdet als Turnsaal der Talmud-Thora-Schule genutzt.[1]
Novemberpogrom
Das Brand-Tagebuch der Wiener Feuerwehr vermerkte den Beginn des Feuerwehreinsatzes am 10. November 1938 um 12 Uhr 20: "Brannte die 4stöckige israelitische Volksschule in allen Stockwerken, sowie das anschließende Bethaus. Es bestand die Gefahr eines Übergreifens des Feuers auf nebenan gelegene Wirtschaftsgebäude sowie auf das hinter dem Bethaus gelegene Haus. Die Sicherung wurde mit 3 Schlauchlinien gelöscht". Es bestand Einsturzgefahr. Noch am 13. November 1938 stellte die Feuerwehr "glimmende Brandreste" fest.[2]
Quellen
- Archiv des Wiener Feuerwehr Museums, Brand-Tagebuch 1938, II. Teil
Literatur
- Pierre Genee: Wiener Synagogen. Wien: Löcker 2014, S. 91
- Bob Martens: Die unsichtbaren Synagogen Wiens – Versteckte Sakralbauten im Hinterhof. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift 28/111 (Dezember 2016), S. 2-7
- Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 97
Links
Wikipedia: Vereinssynagoge Malzgasse (Stand: 20.10.2017)
Einzelnachweise
- ↑ Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5: Österreich), S. 97; Pierre Genee: Wiener Synagogen. Wien: Löcker 2014, S. 91; Bob Martens: Die unsichtbaren Synagogen Wiens – Versteckte Sakralbauten im Hinterhof. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift 28/111 (Dezember 2016), S. 2-7; Wikipedia: Vereinssynagoge Malzgasse (Stand: 20.10.2017).
- ↑ Archiv des Wiener Feuerwehr Museums, Brand-Tagebuch 1938, II. Teil.