Burggasse
Burggasse (7), benannt (1862) nach ihrer Ausrichtung auf die Hofburg; eine der ältesten Straßen des Bezirks.
In ihrem untersten Teil hieß die Burggasse vor 1683 "Steig nach St. Ulrich", später "Am Zeisselbühel" (Nummer 2 "Zum großen Zeisig"); zwischen Stift- und Kirchengasse "Am Anger" oder "Am Bergel"; außerhalb der Kirchengasse "Auf der Wendelstatt".
1771 findet sich am Spittelberg die Bezeichnung Burggasse, in St. Ulrich Entengasse (nach Haus Nummer 18 "Zur goldenen Ente") beziehungsweise (zwischen Kirchen- und Neubaugasse) Wendlgasse, am Neubau Langekellergasse (nach Haus Nummer 69, ehemals "Langer Keller") und am Schottenfeld Rittergasse (nach Haus Nummer 83, "Zwei goldene Ritter").
Die Burggasse endete bis 1885 bei der Kaiserstraße und erhielt erst am 17. August 1885 durch Öffnung der Burglinie einen direkten Zugang zur Gürtelstraße (Verlängerung 1894 durch ein Stück der Burggasse in Neulerchenfeld bis zu dieser; siehe Burggasse (16)).
Seit 21. Jänner 1891 verkehrte in der Burggasse die Tramway. Die Straßenbahnlinie 48 wurde am 29. November 1968 eingestellt und durch die Autobuslinie 48A ersetzt.
Gebäude
- Nummer 2: "Zum großen Zeisig"
- Nummer 6: "Zur Kaiserkrone" (erbaut 1892; Bekrönung mit Nachbildung der österreichischen Kaiserkrone)
- Nummer 11: "Zum Dattelbaum"
- Nummer 14-16: Pädagogisches Institut
- Nummer 19: Barockhaus "Zum schwarzen Mohren" (altes Bäckerhaus)
- Nummer 22: Apotheke "St. Ulrich" (siehe Ulrichsapotheke)
- Nummer 26: Gasthaus "Zum Sperl (7)"
- Nummer 27: "Zum Schwarzwälder Bauern" (1799 Besitz von Karoline Pichler)
- Nummer 31: Geburtshaus von Philipp Fahrbach dem Älteren
- Nummer 37-41: seit 1890 Congregation de Notre Dame de Sion
- Nummer 47: "Luftschützhaus" ("Zum grünen Luftschützen"; demoliert 1792, Neubauten Kirchengasse 23-39)
- Nummer 51: Adlerhof (Durchhaus zu Siebensterngasse 46), erbaut 1874
- Nummer 55: „Zum goldenen Stuck" (Glockengießer Johann Achamer; siehe Pummerin)
- Nummer 61: ältester Damenfrisiersalon des 7. Bezirks, eröffnet 1904 von Franz Turcic
- Nummer 69: "Zum heiligen Martin", siehe Langer Keller
- Nummer 70: "Zum roten Löwen" (altes Hauszeichen [Steinrelief mit Löwen] am 1895 errichteten Neubau angebracht)
- Nummer 88 (Vorgängerbau): Sterbehaus des Schauspielers Ludwig Gottsleben
- Nummer 94: Gedenktafel Wilhelm Wiesberg
- Nummer 99: "Zur Stadt Jerusalem", 1909-1929 Besitz des Viennensiasammlers Georg Eckl
- Nummer 112: "Zum englischen Reiter"
Literatur
- Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 34 ff.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 222 ff.
- Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten. Band 6/7, S. 66 ff.
- Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 4 ff.
- Wolfgang Mayer: Spittelberg. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 27), S. 24 ff.
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 92