Gregor Mendel

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Daten zur Person
Personenname Mendel, Gregor
Abweichende Namensform Mendel, Johann
Titel Abt
Geschlecht männlich
PageID 1268
GND 118580698
Wikidata Q37970
Geburtsdatum 22. Juli 1822
Geburtsort Heinzendorf
Sterbedatum 6. Jänner 1884
Sterbeort Brünn
Beruf Botaniker, Biologe, Priester
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Abt des Stifts St. Thomas in Alt-Brünn (30. März 1868, bis: 6. Jänner 1884)

  • Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens (Verleihung: 21. März 1872)

Johann (Ordensname: Gregor) Mendel Gregor, * 22. Juli 1822 Heinzendorf, Österreichisch-Schlesien (Hynčice, Tschechische Republik), † 6. Jänner 1884 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), Botaniker, Biologe, Ordenspriester.

Biografie

Johann Mendel war der Sohn des Bauern Anton Mendel und seiner Gattin Rosina. Ursprünglich für die Arbeit in der Landwirtschaft bestimmt, konnte er auf Fürsprache des Dorfschullehrers höhere Schulen besuchen. Er absolvierte das Gymnasium in Troppau (Opava) als einer der besten Schüler und studierte ab 1840 Philosophie an der Universität Olmütz (Olomouc). Seinen Lebensunterhalt musste er durch Privatunterricht verdienen. 1843 zwangen ihn finanzielle Probleme das Studium abzubrechen und er trat als Novize in das Augustinerkloster St. Thomas in Alt-Brünn ein.

1845 bis1848 studierte Mendel in Brünn Theologie und zusätzlich Ökonomie, Weinbau und Obstanbau an der Philosophischen Lehranstalt der Stadt. 1847 wurde er zum Priester geweiht und wirkte kurze Zeit in der Seelsorge und dann als Aushilfslehrer für Physik und Mathematik am Znaimer Gymnasium. 1851 bis 1853 ermöglichte ihm sein Abt ein Studium an der Universität Wien, wo er vier Semester als außerordentlicher Hörer Physik, Chemie, Botanik, Zoologie und Physiologie inskribierte, unter anderem bei Franz Unger und Eduard Fenzl. Er besuchte auch Vorträge im Naturhistorischen Hofmuseum und in der Zoologisch-Botanischen Vereinigung.

Ab 1854 unterrichtete Mendel Physik und Naturgeschichte an der Realschule in Brünn. 1856 nahm er seine Versuche mit verschiedenen Erbsensorten, später auch mit anderen Pflanzengattungen auf. Die auf dieser Basis festgestellten Vererbungsregeln gingen als "Mendel'sche Gesetzt" oder "Mendel'schen Regeln" in die moderne Vererbungslehre ein. Er beschäftigte sich aber auch mit meteorologischen Beobachtungen und Grundwassermessungen, Bienenforschung und Obstzucht. Am 30. März 1868 wurde er zum Abt seines Stifts gewählt, wodurch seine Forschertätigkeit sehr eingeschränkt wurde. Die Bedeutung seiner Forschungen wurde erst posthum, um das Jahr 1900, entdeckt.

Nach Gregor Mendel wurde in Wien die Gregor-Mendel-Straße in Döbling und Währing benannt. In der Brigittenau befindet sich eine Gregor-Mendel-Gedenkanlage. 1972 wurde die Gregor-Mendel-Gesellschaft-Wien als wissenschaftlicher Verein gegründet, 2000 erhielt das Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften seinen Namen.

Literatur

  • Wienbibliothek, Tagblattarchiv, Personenmappe Mendel, Gregor [Sign.: TP-033377]
  • Dietmar Grieser: Sternstunden der Wissenschaft : österreichische Genies von Gregor Mendel bis Lise Meitner. München: Heyne 2001
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Band 2. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1925
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 6. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 218 f.
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 98 ff., S. 101
  • Hugo Iltis: Gregor Johann Mendel. Leben, Werk und Wirkung. Berlin: J. Springer 1924
  • Ernst Almquist: Große Biologen. Eine Geschichte der Biologie und ihrer Erforscher. München: Lehmann 1931, S. 30
  • Karl Rudolf Pakosta: Geboren in Österreich! Band 2: Mediziner, Naturwissenschafter und Humanisten. Wien: Schmidinger 1969
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken (1983)

Weblinks