Am scharfen Eck

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Wollzeile 27)
Wechseln zu:Navigation, Suche
1., Wollzeile 27, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude / Gemeindebau
Datum von 1944
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Kreuzung Riemergasse/Wollzeile
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 10782
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.01.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Wollzeile27.jpg
Bildunterschrift 1., Wollzeile 27, um 1940
  • 1., Wollzeile 27
  • Nr.: 802 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 830 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 873 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)

Die Karte wird geladen …

48° 12' 29.67" N, 16° 22' 38.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am scharfen Eck (1., Wollzeile 27; Konskriptionsnummer 783).

Die erste urkundliche Erwähnung dieses "mit Schindeln gedeckten" Hauses stammt aus dem Jahr 1475. 1570 kam es in den Besitz der Erben des Bausuperintendanten Hermes Schallautzer. Hier querte die Riemergasse die Wollzeile, wodurch eine stark frequentierte Kreuzung entstand. Als im Zuge großer Baubewegungen (Universitätsviertel) die Riemergasse 1624-1627 abgebunden wurde (es blieb nur der noch heute erkennbare Stumpf als Sackgasse übrig), entschärfte sich die Verkehrssituation. Auch andere Eckhäuser dieser Kreuzung (1., Wollzeile 28, Wo der Hahn den Hühnern predigt; 1., Wollzeile 29) führten zeitweise diese Bezeichnung.

Nach 1579 kam es gemeinsam mit dem Nachbarhaus Stadt 782 (Wollzeile 25) in den Besitz der Jesuiten, die hier ein Seminar einrichteten (siehe Dipaulisches Stiftungshaus). Nach Aufhebung des Ordens im Jahr 1773 wurde das Gebäude im Jahr 1782 an den Meistbietenden versteigert.

1854 wurde das alte Haus abgetragen und durch einen vier Stockwerke hohen Neubau ersetzt, der auf einer Grundfläche von 538 Quadratmetern errichtet wurde. Mit Kaufvertrag vom 19. Dezember 1938 wurde dieser von der Gemeinde Wien angekauft, die ihn daraufhin abbrechen ließ. Wegen des Krieges konnte das heutige Haus erst im Jahr 1942 fertiggestellt werden. Bei den schweren Bombardements vom 5. November 1944, bei denen die ganze Umgebung schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, erlitt das Gebäude keinen direkten Treffer, durch die Druckwellen der Explosionen kam es jedoch zu unterschiedlich schweren Schäden an den einzelnen Wohnungen. Außerdem schlugen im April 1945 im Zuge der Kampfhandlungen drei Granaten in Mauern und Dach ein.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 501 f.