Wilhelm Kerl
| PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname | Kerl, Wilhelm |
| Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname | |
| TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel | Dr. med., Univ.-Prof. |
| Geschlecht | männlich |
| Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite ᵖ | 44282 |
| GNDGemeindsame Normdatei | 134088336 |
| Wikidata | Q2573602 |
| GeburtsdatumDatum der Geburt | 2. Februar 1880 |
| GeburtsortOrt der Geburt | Wien 4066009-6 |
| SterbedatumSterbedatum | 29. Mai 1945 |
| SterbeortSterbeort | Wien 4066009-6 |
| BerufBeruf | Dermatologe, Politiker |
| ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) | Österreichische Volkspartei (ÖVP) |
| EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird | |
| Nachlass/Vorlass | |
| Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki ᵖ | |
| RessourceUrsprüngliche Ressource ᵖ | Gedenktage |
| Export |  RDF
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| Recherche |
Wilhelm Kerl, * 2. Februar 1880 Wien, † 29. Mai 1945 Wien, Dermatologe, Politiker.
Biografie
Wilhelm Kerl studierte nach der Matura am Wiener Schottengymnasium Medizin an der Universität Wien und promovierte 1906 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Von 1906 bis 1907 war er am Chemisch-pathologischen Institut unter Ernst Freund sowie an der Zweiten Medizinischen Klinik unter Edmund Neusser tätig, anschließend wirkte er an der Zweiten Chirurgischen Klinik unter Julius Hochenegg. Ab 1908 arbeitete Kerl an der Klinik für Dermatologie und Syphilis Gustav Riehls. 1915 konnte er sich in dieser Disziplin habilitieren und unterrichtete als Privatdozent für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Universität Wien.
1921 wurde Kerl zum außerordentlicher Professor bestellt. Er leitete von 1921 bis 1926 das Ambulatoriums für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Elisabeth-Spital. In weiterer Folge wechselte er als Ordinarius und Vorstand der Hautklinik nach Innsbruck, bevor er zwischen 1927 und 1938 als Vorstand der Universitätsklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Wien fungierte. Er modernisierte die Klinik und richtete unter anderem ein chemisches und ein Pilzlabor ein. In den Studienjahren 1933/1934 bis 1936/1937 war er zudem Dekan der Medizinischen Fakultät und in jener Zeit auch als Präsident der Österreichischen Dermatologischen Gesellschaft tätig.
Nach dem "Anschluss" wurde der Arzt als Anhänger des autoritären "Ständestaates" und Ehemann einer Jüdin seiner Funktionen enthoben und verhaftet. Er verbrachte acht Wochen im Gefängnis und wirkte anschließend in seiner privaten Ordination als niedergelassener Arzt. Nach Ende des NS-Regimes rehabilitiert nund wieder als Vorstand der Hautklinik eingesetzt, avancierte er im April 1945 zum Amtsführenden Stadtrat für das Gesundheitswesen unter Bürgermeister Körner berufen, verstarb jedoch bereits im Mai in seinem Amt.
Kerl veröffentlichte zahlreiche Schriften auf dem Gebiet der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Ein besonderer Schwerpunkt galt der Syphilis.
Literatur
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Kerl, Wilhelm [Sign.: TP-024972]
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1965, S. 299
- Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2007, S. 20 und 149
