Weihburggasse 8

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1367
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung der Universität Benefiziatenhaus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Josef Klee
Prominente Bewohner
PageID 45956
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Recherche
Letzte Änderung am 14.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Weihburggasse 8
  • 1., Blumenstockgasse 3
  • Nr.: 925 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 956 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 981 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Weihburggasse 8 (Konskriptionsnummer 925), Blumenstockgasse 3.

Hier stand ursprünglich ein Haus, das der Universität dienstbar war. Da hier Aufzeichnungen aus früherer Zeit fehlen und erst mit Beginn des 18. Jahrhunderts einsetzen, gibt es nur wenige Daten zu diesem Gebäude. Bereits 1367 wird hier der Pfarrer von Hollabrunn als Nachbar des Hauses Stadt 928 erwähnt, das an der Ecke Blumenstockgasse/Ballgasse (Blumenstockgasse 5; siehe Zum Blumenstock) stand. In den Folgejahren gehörte es immer wieder Priestern. Aus dem Jahr 1413 ist bekannt, dass es im Besitz des Kaplans Thomas Sultzer war, da es wegen einer gemeinsamen Mauer zu einem Rechtsstreit mit dem Eigentümer des Nachbarhauses (Stadt 926; Weihburggasse 6), Kaplan Peter, kam.

Zwischen 1563 und 1587 wird es als "der Universität Benefiziatenhaus" bezeichnet. Das damals noch einstöckige Gebäude wird 1683 bereits als zweistöckig geführt. Damals gehörte es dem kaiserlichen Proviantobristleutnant Johann Edler von Hochburg und seiner Gattin Johanna, geborene Hartmann. Für das Haus entfiel zwar die Hofquartierpflicht (siehe Hofquartierwesen), es musste aber eine jährliche Ablöse entrichtet werden. Hochburg richtete dennoch 1687 ein Gesuch an den Kaiser, ihn von der Hofquartierpflicht zu befreien, da seine kleine Behausung zwei Stockwerke hoch sei und nur eine Länge von zwölf (22,76 Meter) sowie eine Breite von nicht mehr als vier Klaftern (7,59 Meter) aufweise. In diesem Gebäude habe er selbst nicht genug Platz, da hier er, seine Gattin, seine Kinder sowie Hofproviantoffiziere und "andern der Notdurft nach haltenden vielen Leuthen" Unterkunft finden müssten. Sein Quartiersmann, Johann Baptist von Garelli, habe ihm zwar die zugewiesenen Räume gegen Zahlung eines Zinses überlassen, doch da der Hofstaat der verstorbenen Kaiserin Eleonore, zu dem Garelli als Leibmedicus gehörte, aufgelöst werde, würde das Quartier nun wieder frei werden. Sollte es nun jemand anderem zugewiesen werden, so sehe er sich gezwungen, eine andere Behausung für sich zu suchen. Daher bitte er unter Hinweis auf seine Verdieste bei der Verteitigung Wiens gegen die Osmanen um eine Befreiung von der Hofquartierpflicht für 30 Jahre. Dem wurde zwar nicht stattgegeben, es wurde ihm jedoch zugesichert, dass er das Quartier Zeit seines Lebens nicht in natura leisten müsse, sondern wie bisher die doppelte Taxe zahlen solle.

Das heutige Haus entstand im Jahr 1827 nach Plänen von Josef Klee auf einer Fläche von 397 Quadratmetern und ersetzte das bisherige, noch immer zweistöckige Gebäude.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 111-113