Vogelschau von Wien, Braun-Hogenberg (1617)

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Vogelschau von Wien des Jakob Hoefnagel für den 6. Band des Städtewerks von Braun-Hogenberg (1617)
Daten zur Karte
Art der Karte Vogelschau
Originaltitel Vienna Austriae
Beschreibung Vogelschauansicht von Wien von Jakob Hoefnagel aus Georg Braun und Franz Hogenberg "Civitates Orbis Terrarum" (Köln 1617)
Erscheinungsjahr 1617
Ausfertigung Kupferstich
Maßstab 1:
Ausrichtung Südwest
Kartenzeichner Jakob Hoefnagel
Orte Wien
Bezirk
WikidataID
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname WStLA KS Sammelbestand P5 6190 01 V2.jpg
Bildunterschrift Vogelschau von Wien des Jakob Hoefnagel für den 6. Band des Städtewerks von Braun-Hogenberg (1617)

Überblick

Die Vogelschauansicht von Wien stammt aus dem 6. Band von Georg Brauns und Frans Hogenbergs "Civitates Orbis Terrarum" (Köln 1617). Sie wurde von Jakob Hoefnagel selbst als verkleinerte Kopie seiner großen Vogelschau von 1609 ausgeführt. Es handelt sich um einen kolorierten Kupferstich. Die Abbildung ist mit einer Legende versehen und rückseitig beschrieben.

Civitates Orbis Terrarum

Der Städteatlas "Civitates Orbis Terrarum" umfasst über 600 wirklichkeitsnahe Stadtansichten und Stadtpläne mit einem Gesamtumfang von ca. 1.600 Seiten im Format 280×410 mm. Sie wurden in sechs Bänden zwischen 1572 und 1618 herausgegeben und zeigten alle größeren Städte in Europa, Afrika, Asien und sogar in Amerika. Als Verleger fungierte Georg Braun, ein Theologe, der von 1541 bis 1622 lebte. Frans Hogenberg war der Graveur für die ersten 4 Bände. Er schuf schon zuvor verschiedene Landkarten für Abraham Ortelius. Der 5. und 6. Band wurden von Simon van den Neuwel (auch: Novellanus) erstellt, sie enthalten auch mehrere Stiche Jakob Hoefnagels, teilweise nach Vorzeichnungen seines Vaters Georg Hoefnagel.

Das Werk illustriert eindrucksvoll die mittelalterlichen Stadtstrukturen vor den immensen Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und barocker Umbauten. Zur Detailfülle von Stadt und Landschaft tritt die reich ausgestattete Staffage – Fuhrwerke, Schiffe, zeitgenössische Trachten sowie jeweils zahlreiche Genreszenen. Dekorative Wappen und Einzelaufrisse kommen hinzu.

Karteninhalt

Die Vogelschau zeigt die Stadt etwa von Nordnordost, über den Donauarm hinweg, von einem stark überhöhten Blickpunkt aus. Umrahmt von der weiteren Umgebung wird die Stadt höchst detailreich und exakt wiedergegeben. Durch den hohen Blickpunkt erhält man nicht nur eine Vorstellung von der Befestigung und den Kirchtürmen, wie bei früheren Abbildungen der Stadt. Auch die einzelnen Häuser im Stadtinneren werden minutiös vorgeführt. Da die großen Veränderungen des Wiener Stadtbildes, die in der Barockzeit einsetzten, noch nicht begonnen hatten, gilt die Vogelschau heute als eine der wesentlichen Geschichtsquellen auch für das Aussehen der gotischen Stadt.

Quellen

Literatur

  • Historischer Atlas von Wien, 13. Lieferung (Wien 2010).
  • Karl Fischer, Wien 1609. Ansicht aus der Vogelperspektive von Jacob Hoefnagel, Schleinbach 2015.