Valentino Graziadei

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Portraitfoto von Valentino Graziadei [o. J.]
Daten zur Person
Personenname Graziadei, Valentino
Abweichende Namensform Graziadei, Valentin Leopold
Titel
Geschlecht männlich
PageID 61312
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Oktober 1898
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. Dezember 1965
Sterbeort Wien
Beruf Zauberkünstler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname AutogrammGraziadei.jpg
Bildunterschrift Portraitfoto von Valentino Graziadei [o. J.]
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Valentino Graziadei, * 19. Oktober 1898 Wien, † 30. Dezember 1965 Wien, Zauberkünstler.

Biografie

Valentino (Valentin) Graziadei wurde 1898 in Wien geboren. Sein Vater, ein Vertreter einer Südfrüchte-Firma, starb früh. Seine Mutter Sofia war Klavierlehrerin. Die Familie Graziadei stammte ursprünglich aus Südtirol.

Valentino Graziadei erlernte den Beruf eines Buchhändlers. In Wien arbeitete er zunächst nebenberuflich als Applaus-Animateur im Apollo-Theater. Hier traten unter anderem zu ihrer Zeit populäre Illusionisten wie der "indische Magier Abdul Hamid", der dänische Zauberkünstler Clément de Lion oder Heinrich Josef ("Harry") Balzar auf. Durch sie wurde Graziadeis Interesse an der Zauberkunst geweckt. Zunächst kaufte er fertige Zaubertricks in der "Zauberklingel" und dem Fachgeschäft des Illusionisten und Autors Ottokar Fischer, der ihn auch unterrichtete. Außerdem zählten der österreichische Zauberkünstler Larette (eigentlich Cornelius Hauer) und vor allem der gebürtige Triestiner Dario Paini zu seinen Lehrern.

Am Beginn seiner Laufbahn arbeitete Valentino Graziadei auch als Croupier in Casinos und konnte sich so eine Menge Tricks von Falschspielern abschauen. Bald trat er mit eigenen Programmen in internationalen Varietés in Deutschland, Schweiz, Dänemark, Holland, Finnland und Polen auf. In Wien stand er etwa in einem Programm mit Hermann Leopoldi auf der Bühne des Simpl. Er zeigte unter anderem im Varieté Renz, im Konzerthaus und im Mariahilfer Zentralpalast seine Kunststücke. Besonders seine Kartentricks (z. B. 4 As-Trick, Kartenstechen) brachten ihm ungeheure Popularität ein. Zeitgenössische Zeitungsberichte verglichen ihn bezugnehmend auf seinen Vornamen mit dem Filmstar Rodolfo Valentino. Auf den Plakaten und in Zeitungen wurde er als "King of Cards" und "Spielkarten-Welt-Wunder" beworben. Valentino Graziadei war Mitglied des Magischen Klubs Wien. Auch während des Zweiten Weltkrieges konnte er seine Karriere auf den Wiener Kleinkunstbühnen fortsetzen.

Bald nach dem Krieg musste sich der Illusionist aufgrund einer psychischen Erkrankung aus der Öffentlichkeit zurückziehen, seine Ehe zerbrach. Seinen Lebensabend verbrachte Valentino Graziadei im Pflegeheim Lainz. Trotz dieser Einschränkungen fand der aufstrebende Zauberkünstler Christian Stelzel, der später unter dem Künstlernamen Magic Christian eine Weltkarriere machen sollte, in Valentino Graziadei einen Förderer und Lehrer. Valentino Graziadei starb am 30. Dezember 1965 in Wien und wurde am Liesinger Friedhof bestattet. Sein Grab besteht mittlerweile nicht mehr. . Graziadeis Name war und ist auch in den USA und Europa unter Zauberkünstlern noch immer sehr bekannt.


Autogrammkarte V. Graziadei (Archiv Magic Christian)

Quellen

Literatur

  • Das interessante Blatt, 11.11.1926, S. 45

Weblinks