Tempelverein Schomer Israel nach polnisch-jüdischem Ritus

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1897
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67333
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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  • 3., Hetzgasse 40

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48° 12' 30.50" N, 16° 23' 38.79" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der „Tempelverein Schomer Israel (=Hüter Israels) nach polnisch-jüdischem Ritus“ wurde 1897 in Wien gegründet und unterhielt im Hof und an der Straßenseite des Hauses 3., Hetzgasse 40[1] ein jüdisches Bethaus und ein „Maimonides-Institut“. Der Proponent Simon Silberstein, Ölhändler, 1898 wohnhaft in 3., Custuzzagasse 3[2] reichte die Statuten im April 1897 bei der Niederösterreichischen Statthalterei ein. Der Vereinszweck war „die Erhaltung des Bethauses und ordnungsgemäße Abhaltung des Gottesdienstes nach althergebrachtem Ritus“ (Statut § 1). „Ordentliches Mitglied“ konnte jeder werden, der dem Verein einen Jahresbeitrag zahlte. (Statut 1897, § 3).[3] Der Verein entfaltete neben den täglichen Gebeten eine intensive Lehr- und Vortragstätigkeit von Rabbinern und Wissenschaftlern, vor allem der Rabbiner Armand Kaminka, Doktor der Philosophie, Oberrabbiner, 1926 wohnhaft in 3., Obere Weißgerberstraße 24[4] und Bernhard Templer, Gymnasialprofessor, Lehrer und Dolmetsch für Hebräisch, Autor zahlreicher Bücher, Rabbiner des Israelitischen Bethausvereins im III. Wiener Gemeindebezirke, 1932 wohnhaft 9., Mariannengasse 23.[5] im angeschlossenen Maimonides-Institut. [6] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung des Vereinsvermögens und Vereinsauflösung 1938/1939

Das Bethaus wurde bereits vor dem Novemberpogrom geschlossen. Die amtliche Auflösung des „Tempelvereins Schomer Israel nach polnisch-jüdischem Ritus in Wien“ und dessen Löschung aus dem Vereinsregister und formale Eingliederung in die Israelitische Kultusgemeinde Wien erfolgte durch die Behörde Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände im Laufe der Jahre 1938/1939. Ein Vereinsvermögen von 18,33 Reichsmark erging unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (RM 4,67) an die Israelitische Kultusgemeinde für Fürsorgezwecke. [7].

Bedeutende Rabbiner

Rabbiner des „Tempelvereins Schomer Israel nach polnisch-jüdischem Ritus“ waren Moses Horowitz (1932), Hanoch Taube, Armand Kaminka und Bernhard Templer[8]

Vereinsvorstand

  • Einer der Obmänner war Osias Juer [9]

Vereinsvorstand 1938

  • Letzter Obmann war M. P. Schlesinger. [10].

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 122.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1928, 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1897-1909, 1928-1936.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP): A/W 1268
  2. Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt 1898
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 8378/1938 und Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 99.
  4. Wikipedia Armand Kaminka [Stand: 28.05.2020] und 2042469 Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt 1926
  5. Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt 1932.
  6. siehe stellvertretend für zahlreiche Zeitungsberichte Wiener Morgenzeitung, 8. Jg., Nr. 2493, 31.Jänner 1926, S. 10 .
  7. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien IV Ac 31: A 3/3, Schachtel 556.
  8. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 99.
  9. David Jüdische Kulturzeitschrift.
  10. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien IV Ac 31: A 3/3, Schachtel 556.