Sepp Rieder

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Generationendialog der Wiener Stadtwerke (von links nach rechts): Günther Grois, Martin Krajcsir, Sepp Rieder, Felix Joklik, Karl Skyba (2016)
Daten zur Person
Personenname Rieder, Sepp
Abweichende Namensform Rieder, Josef
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 35879
GND 1038690633
Wikidata Q1663509
Geburtsdatum 25. Dezember 1939
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politiker, Jurist
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 29.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Bildname Wiener Stadtwerke Generationendialog 2016.jpg
Bildunterschrift Generationendialog der Wiener Stadtwerke (von links nach rechts): Günther Grois, Martin Krajcsir, Sepp Rieder, Felix Joklik, Karl Skyba (2016)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordneter zum Nationalrat (01.06.1983 bis 14.12.1989)
  • Amtsführender Stadtrat für Gesundheits- und Spitalswesen (15.12.1989 bis 14.12.2000)
  • Vizebürgermeister von Wien (07.11.1994 bis 29.11.1996)
  • Amtsführender Stadtrat für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke (14.12.2000 bis 25.01.2007)
  • Vizebürgermeister von Wien (27.04.2001 bis 25.01.2007)
  • Präsident des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker, Intellektueller und Künstler (22.09.1990 bis 08.06.2002)
  • Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft (1999 bis 2013)
  • Landesparteisekretär der SPÖ Wien (1988 bis 1989)
  • Zweiter Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft (1993 bis 1999)

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 28. September 2001, Übernahme: 12. Dezember 2001)
  • Große Viktor-Adler-Plakette
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 27. April 2007, Übernahme: 2. Oktober 2007)
  • Ehrensenator der Medizinischen Universität Wien (Übernahme: 13. März 2007)
  • Großoffizierskreuz des Malteser-Ritterordens (Übernahme: 1. Dezember 1993)
  • Komturkreuz des Gregoriusordens für Verdienste um das Gesundheitswesen (Übernahme: 13. Oktober 2001)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 14. September 2022)


Sepp Rieder, * 25. Dezember 1939 Wien, Jurist, Politiker.

Biografie

Sepp Rieder nahm nach der Matura das Studium der Rechtswissenschaften auf, das er 1961 mit der Promotion zum Dr. iuris abschloss. Ab 1965 war er als Bezirksrichter tätig und wurde dem Justizministerium zugeteilt, wo er zum Leiter der Abteilungen für Straflegislative und für Öffentlichkeitsarbeit avancierte. Der Jurist war ein enger Mitarbeiter des Justizministers Christian Broda und maßgeblich an der großen Strafrechtsreform der 1970er Jahre beteiligt, in deren Rahmen er an wesentlichen Verbesserungen sowohl in der Entwicklung des Strafrechts als auch im Strafvollzug selbst mitgearbeitet hat.

Ab 1983 war Sepp Rieder Abgeordneter zum Nationalrat und Justizsprecher der SPÖ. Seit Februar 1988 wirkte er auch als Landesparteisekretär der Wiener SPÖ. Darüber hinaus fungierte er als Lehrbeauftragter für Medienrecht und journalistisches Berufsrecht am Institut für Publizistik der Universität Salzburg und veröffentlichte eine Reihe von Fachbüchern zum Strafrecht, Strafprozessrecht und Medienrecht.

Am 15. Dezember 1989 wählte der Wiener Gemeinderat Sepp Rieder zum Amtsführenden Stadtrat für Gesundheits- und Spitalswesen, vom 7. November 1994 bis 29. November 1996 bekleidete er zusätzlich das Amt des Wiener Vizebürgermeisters. In den Jahren seiner Amtsführung wurde die Wiener Spitalsreform mit dem Gesundheits- und Krankenanstaltenplan 1990 und der Einrichtung des Verbundes der Wiener städtischen Krankenanstalten und Pflegeheime abgeschlossen. Hand in Hand damit ging eine beachtliche Verbesserung der Personalsituation, vor allem im Pflegebereich. Ebenfalls auf Initiative von Rieder wurde in Wien die erste weisungsfreie und unabhängige Patientenanwaltschaft Österreichs geschaffen, die Vorbild für ähnliche Einrichtungen in ganz Europa wurde. Weiters erhielt die österreichische Bundeshauptstadt unter der Ägide von Rieder im Jahr 1998 als eine der ersten Städte weltweit ein eigenes Frauengesundheitsprogramm.

Im Dezember 2000 übernahm Sepp Rieder das Amt des Stadtrates für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke. Nach dem Ausscheiden der ÖVP aus der Stadtregierung wurde er im April 2001 erneut zum Vizebürgermeister der Stadt Wien gewählt. Im Jänner 2007 schied er aus Altersgründen aus seinen Funktionen.

Daneben engagierte sich der Jurist in der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, für die er von 1993 bis 1999 als Zweiter Präsident und von 1999 bis 2013 als Präsident fungierte. Außerdem wirkte er von September 1990 bis Juni 2002 als Präsident des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker (BSA). Rieder erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wien und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.

Quellen

Literatur

Weblinks