Rudolf Prikryl

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Daten zur Person
Personenname Prikryl, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19293
GND
Wikidata
Geburtsdatum 21. März 1896
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. Juni 1965
Sterbeort Wien
Beruf Elektriker, Gas- und Wasserinstallateur, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, POLAR
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 23. Juni 1965
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung E16, Nummer 332
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Provisorischer Vizebürgermeister (selbsternannt) (14.04.1945 bis 17.04.1945)

Prikryl Rudolf, * 21. März 1896 Wien, † 13. Juni 1965 Wien 14, Altersheim Baumgarten, Elektriker, Gas- und Wasserinstallateur, Politiker.

In den ersten Tagen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 - höchstwahrscheinlich am 11. April 1945 - wurde Prikryl im Einverständnis mit sowjetrussischen Offizieren von Exponenten der Widerstandsgruppe 05 zum provisorischen Vizebürgermeister nominiert; seine Tätigkeit erstreckte sich in erster Linie auf die Ausstellung von Vollmachten und Bestätigungen. Im Rathaus ließ sich Prikryl einige Tage lang im Bürgermeisterzimmer nieder. Er war früher Sozdemokrat gewesen, trat nun aber als Kommunist auf. Nach der Designierung Theodor Körners zum provisorischen Bürgermeister fungierte er neben diesem bis 17. April (dem Tag der offiziellen Bestellung Körners zum provisorischen Bürgermeister sowie Leopold Kunschaks und Karl Steinhardts zu provisorischen Vizebürgermeistern durch A. W. Blagodatow) weiter als Vizebürgermeister. Prikryl war von Anfang an politisch isoliert und hatte auch nicht an den Parteienverhandlungen zur Bildung des provsorischen Stadtsenats teilgenommen. Als Ernst Fischer am 16. April erstmals dort in Erscheinung trat, nominierte er sofort Steinhardt anstelle von Prikryl als kommunistischen Kandidaten, was auch von den Organen der sowjetrussischen Besatzungsmacht akzeptiert wurde. Von der KPÖ wurde Prikryl später nicht als Kommunist anerkannt.

Literatur

  • Karl Fischer: Phantom Prikryl. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 51. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1995
  • Adolf Schärf: April 1945 in Wien. Wien: Verl. der Wiener Volksbuchhandlung 1948, S. 55, S. 60 ff., S. 66, S. 76
  • Helmut Kretschmer: Konfrontation amtlicher und privater Darstellungen, dargestellt am Beispiel Wien 1945. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 41. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1985, besonders S. 165 f.
  • Kommission „Wien 1945" (WStLA), Nr. 282

Weblinks